0569 - Teufel im Leib
trafen sich.
Über Bodes Lippen glitt ein Lächeln, bevor er sie zurückzog und seine beiden Vampirzähne zeigte.
Reva nicke zufrieden. Sie lächelte ebenfalls mit freigelegten Zähnen. »Willkommen im Reich der Schatten. Willkommen als Mitglied der Aktion D.«
Bode nickte. Dann flüsterte er mit heiserer Stimme: »Blut – ich brauche Blut…«
»Du wirst es bekommen, mein Freund. Du wirst soviel Blut bekommen, wie du brauchst…«
***
Es hatte lange gedauert, dabei waren Jahre ins Land gegangen, aber der Mann mit der Römernase und dem lichten, dunklen Haar hatte sich einfach nicht entscheiden können.
Den Spott der Freunde und Kollegen hatte Kommissar Mallmann mit einem Lächeln ertragen und den alten Opel Manta so lange gefahren, bis es nicht mehr ging.
Erst dann hatte er sich für einen neuen entschieden, war der Marke Opel jedoch treu geblieben.
Aber welch ein Geschoß!
Den Kadett GSi 16 V. Die letzte Bezeichnung stand für 16 Ventile, und sie war auf der dunklen Stoßstange neben den Nebelscheinwerfern als rotes Signet angebracht worden. Ansonsten schimmerte die Karosserie des Wagens in einem dunklen Metallic-blau.
150 PS. Von 0 auf 100 in 8 Sekunden. Das waren Werte, die Wills Augen glänzen ließen. Und 215 km/h Spitzengeschwindigkeit. Von hinten war der Wagen an seinem Doppelauspuff zu erkennen, und Will hatte auch an nichts gespart, was die Inneneinrichtung anging.
Sogar Hosenträgergurte hatte er sich einbauen lassen. Natürlich passend zu den tief liegenden Sportsitzen. Will fühlte sich sauwohl, wenn er auf die Piste ging.
Will Mallmann arbeitete als Kommissar beim BKA. Seit Jahren schon gehörte er diesem, wie er sagte, Verein an und hatte damals völlig normale Fälle bearbeitet, bis er eines Tages erleben mußte, daß es tatsächlich Dinge zwischen Himmel und Erde gab, die mit dem Menschenverstand nicht zu erklären waren.
Er war mit Dämonen und dämonischen Wesen konfrontiert worden und hatte einen Mann namens John Sinclair kennengelernt. Der Yard-Beamte und Geisterjäger aus London und dessen Freunde hatten es sich zur Aufgabe gemacht, die Mächte der Finsternis zu jagen.
Will, der ebenfalls von diesem Gebiet fasziniert worden war, hielt die Augen offen und stellte fest, daß auch er oft genug in diese außergewöhnlichen Fälle hineinrutschte.
Einen großen Einschnitt in seinem Leben hatte der Tod seiner Frau bedeutet.
Minuten nach der Trauung in einer kleinen Kapelle im Spessart war der Schwarze Tod erschienen und hatte Karin Mallmann mit einem Schlag seiner Sense getötet.
Von diesem Zeitpunkt an jagte auch Will Mallmann die Mächte der Finsternis mit der ihm eigenen deutschen Gründlichkeit. Es war ihm auch gelungen, Erfolge zu erringen, zumeist im Team mit John Sinclair und seinen Freunden.
Selbst seine Vorgesetzten hatte er im Laufe der Zeit davon überzeugen können, daß es nicht nur Verbrecher gab, die man jagen mußte, sondern auch andere Gestalten.
Zwar existierte diese Abteilung nicht offiziell beim BKA, man ging nach wie vor den eigentlichen Aufgaben nach, doch Will Mallmann gehörte zu den ZBV-Leuten, daß heißt, daß sie »Zur besonderen Verfügung« standen. Das ließ er sich auch nicht nehmen.
An diesem Tag war er froh, daß es nicht geschneit hatte. Auf den Höhen jedoch sollte es Glatteis geben. Will fuhr in seinem schnellen Wagen deshalb vorsichtig und langsam.
Bezahlt hatte er den Wagen von seinem gesparten Geld. Das Telefon jedoch war ihm vom BKA zur Verfügung gestellt worden.
Mallmann rollte durch die Landschaft, hinein in die fahle Sonne und sah unter sich die Schwaden aus den Tälern steigen. Sie schienen mit Dampf gefüllt zu sein und den gesamten Spessart wie mit einem Leichentuch zu überdecken.
Der Kommissar rollte nicht ziellos durch die Landschaft. Er mußte zu einer Art Zentrale, denn es bestand die gesicherte Hoffnung, daß ein Waffenlager ausgehoben werden konnte. Es sollte eine Nachschubbasis der Aktion D sein, einer neuen Terrorgruppe, die bisher noch im Untergrund von sich reden machte und keine große Anschläge verübt hatte. Es waren nur Tips aus der Szene gekommen.
Gewarnt durch zahlreiche Verbrechen, hatte das BKA beschlossen, bereits den Anfängen zu wehren. Die neue Gruppe durfte erst gar nicht so weit kommen, daß sie Angst und Schrecken verbreitete.
Wenn jetzt ein Waffenlager ausgehoben werden konnte, um so besser.
Will wollte dabei sein, das Lager aber nicht selbst ausheben. Das überließ er den ausgebildeten
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