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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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und diesen überquerte. Schon an der anderen Seite des Platzes war sie nicht mehr zu sehen, da hatten sie die Schatten der Dämmerung verschluckt.
    »Die hätte ja wenigstens mit aufräumen können«, beschwerte sich Beate. Nur hörte das ihre Freundin nicht mehr. Also packte Beate die Kleider der Mutter und hängte sie der Reihe nach wieder in den Schrank zurück, darauf hoffend, daß die Mutter nicht allzu viel merkte. Sie hatte es nicht gern, wenn die Mädchen alles durchprobierten.
    Die Zeit verstrich.
    Es dauerte doch eine halbe Stunde, bis die Elfjährige mit ihrem Werk zufrieden war.
    Draußen war es mittlerweile dunkel geworden. Vom Sportplatz her krochen die Nebelschwaden auf das Haus zu. Die in der Nähe stehenden Bäume und Büsche wirkten auf Beate wie Gespenster. Sie fürchtete sich nicht so leicht. War sie aber allein in dem alten Haus, konnte sie schon Angst bekommen.
    Eigentlich hätte Holger längst zurück sein müssen. Er hatte versprochen, nicht zu spät zu kommen. Wenn die Eltern hörten, daß Holger nicht gekommen war, bekam er Ärger.
    Beate stellte sich an das Fenster ihres Zimmers. Sie hauchte gegen die Scheibe, die an dieser Stelle beschlug. Mit dem Finger malte das Mädchen Figuren.
    Allein war es langweilig. Der größte Wunsch, einen eigenen Fernseher im Zimmer zu haben, war nicht in Erfüllung gegangen. Dagegen hatten sich die Eltern immer wieder gesträubt. Mädchen und Jungen aus der Klasse hatten schon den eigenen Apparat.
    Eine Kassette wollte sie auch nicht einlegen, zum Lesen hatte sie ebenfalls keine Lust, nicht einmal zum Briefe schreiben an ihre Freundinnen außerhalb.
    Fernsehen, das war etwas.
    Es lief das Vorabendprogramm. Da gab es einige Serien, die Beate interessierten. Vor allen Dingen dann, wenn Tiere eine Rolle spielten oder auch Ärzte.
    Die Glotze stand im Wohnzimmer. Bevor Beate dort hinging, schaltete sie noch die Außenbeleuchtung über der Haustür ein.
    Im Wohnraum, der wegen eines Durchbruchs größer geworden war, standen die Couch und die beiden Sessel, beide mit einem grünen Cordbezug versehen. Wenn Beate auf den Bildschirm starrte, nahm sie zumeist auf dem Sitzkissen Platz. Es sah aus wie eine kleine Tonne aus Leder. Sie griff zur Fernbedienung und schaltete das erste Programm ein.
    Werbung flimmerte über die Mattscheibe. Sofort drückte sie weiter auf das ZDF, wo bald ein Arzt aus Norddeutschland sich um Familie und Patienten kümmern würde.
    Das Licht einer Stehlampe gab dem Raum einen gemütlichen Schein. Aufseufzend ließ sich Beate auf das Sitzkissen fallen und stellte fest, daß sie noch ihre Knabbersachen vergessen hatte. Aus der Küche holte sie die Chips, während der Landarzt seinen ersten Patienten besuchte und sich von ihm Familiengeschichten anhören mußte. Da Beate die Serie mochte und sehr intensiv anschaute, vergaß sie die Zeit. Erst als nach Teil eins wieder Werbung über den Schirm flimmerte, wurde ihr bewußt, daß es bereits nach sechs Uhr war.
    Noch immer hatte sich Holger nicht zurückgemeldet. Um achtzehn Uhr hatte er spätestens zu Hause sein sollen, außerdem mußte er noch weg zu seiner Freundin, allerdings erst, wenn die Eltern wieder aus Aschaffenburg zurückgekommen waren.
    Beate stellte den Ton leiser und verließ das Zimmer. In den Flur stellte sie sich und schaute aus dem Fenster.
    Keine Spur von Holger.
    Das Haus der Schneiders lag zudem relativ einsam am Ortsrand.
    Nur der Sportplatz befand sich in unmittelbarer Nähe und der schmale Bach, aus dessen Bett die ersten Schwaden stiegen und lautlos gegen das Haus anrollten.
    Beate ärgerte sich, daß Holger sie so lange allein ließ. Sie ging in die Küche, holte sich dort etwas zu trinken, schaltete das Licht wieder aus – und hörte das Geräusch.
    Fast wäre ihr noch das mit Saft gefüllte Glas aus der Hand gerutscht, so sehr hatte sie sich erschreckt.
    Das Klopfen war dort aufgeklungen, wo sich das Küchenfenster befand. Beate drehte den Kopf und schaute gegen die dunkle Scheibe, ohne etwas Genaues erkennen zu können.
    Dahinter war es einfach zu dunkel. Nur glaubte sie fest daran, sich nicht geirrt zu haben. Einen Zweig jedenfalls konnte der Wind nicht so stark bewegen, daß er über die Scheibe kratzte. Dazu standen die Bäume zu weit entfernt.
    Wieder klopfte es.
    Beate schluckte, ohne getrunken zu haben. Sie stellte das Glas ab und ging auf das Fenster zu. Wer sich dahinter aufhielt, konnte sie nicht erkennen. Wollte ihr jemand Angst und Schrecken einjagen?
    Das

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