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0570 - Vampirpest

0570 - Vampirpest

Titel: 0570 - Vampirpest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Phantasie halten, ich glaubte dem jungen Mann. Und ich wußte nun, daß die Malerin abermals ein Opfer gefunden hatte.
    Huber war mittlerweile auch erschienen. Ziemlich bedröppelt stand er daneben und starrte seine Schuhspitzen an. Auf seiner Stirn glitzerten Schweißperlen.
    »Was sollen wir denn jetzt tun?« fragte er.
    »Wohnt dieser Holger hier im Ort?« fragte Suko.
    »Ja.«
    »Dann wird er auch wieder erscheinen.«
    »Nein!« rief der »Zwerg«
    »er ist tot.«
    »Untot«, sprach Suko dagegen.
    »Diese Person hat ihn zu einem Wiedergänger gemacht. Er wird erwachen und sich als anderer fühlen, und zwar als Vampir. Er wird zurückkehren, glaub es mir.«
    »Nein, nein…« Der »Zwerg« schüttelte den Kopf. »Das sind Horror-Geschichten. Das glaube ich nicht.«
    »Wie heißt du eigentlich?« wollte ich wissen.
    »Harry Brinkmann.«
    »Okay, Harry, du bleibst hier und gehst nicht wieder zurück nach Hause. Verstanden?«
    »Klar.«
    Ich fragte Huber. »Wo wohnt dieser Holger?«
    »Die Schneiders wohnen nicht weit von hier entfernt. Direkt am Bach. Von dort können sie auf den Sportplatz spucken.«
    »Genau da müssen wir hin.«
    »Wieso das denn? Glauben Sie, daß Holger dort zu finden ist?«
    »Ja – leider. Er wird sich Blut holen wollen und zuerst bei den Menschen anfangen, die er am besten kennt. Das kann ich Ihnen zwar nicht hundertprozentig versprechen, aber in seinem Elternhaus kennt er sich aus. Dort wird er wüten. Wie viele Personen leben darin?«
    »Seine Mutter, der Vater und seine kleine Schwester.«
    »Wie alt ist die?«
    »Elf Jahre«, sagte Harry.
    »Okay, wir müssen hin. Sie, Herr Huber, bleiben hier. Wenn Anrufe kommen, notieren Sie bitte alles Wichtige.«
    »Mach’ ich.«
    Suko und ich waren schon an der Tür. Huber und der junge Mann schauten uns ängstlich nach…
    ***
    Beate Schneider wurde von ihren Eltern, den Verwandten und auch dem älteren Bruder stets als der kleine Sonnenschein angesehen.
    Das Mädchen hatte noch einmal Leben ins Haus der Familie Schneider gebracht. Ein Nachkömmling, der von jedem mit offenen Armen empfangen worden war.
    Sie war auch niedlich. Zudem befand sie sich mit ihren elf Jahren in einem Zwischenalter, wo sie mal Kind war, dann wieder Dame von Welt spielte. Mal für Dirty Dancing schwärmte, dann doch lieber Alf im TV sah. Jedenfalls lebte Beate in ihrer Welt, und die unterschied sich kaum von der Gleichaltriger in der Großstadt.
    Ihre Eltern waren an diesem Tag nach Aschaffenburg gefahren und hatten die Tochter zurückgelassen. Herr Schneider wollte Wintersachen einkaufen, die jetzt, im Schlußverkauf, besonders preiswert waren. Bisher hatten die Geschäftsleute nicht viel verkaufen können. Der Winter war zu warm gewesen.
    Da Holger sich auch unterwegs befand, war Beate allein im Haus geblieben. Nicht lange, denn eine Freundin kam, die dem Mädchen Gesellschaft leistete. Eva und Beate gingen in die gleiche Klasse, sie verstanden sich auch außerhalb der Schule gut und hatten sich vorgenommen, neue Kassetten zu hören und dabei Verkleiden zu spielen.
    Eigentlich hieß es ja Schauspiel. Sie taten so, als wären sie die großen Stars, zogen sich immer wieder um, auch Sachen von Frau Schneider wurden benutzt. Sie stellten sich jeweils vor den großen Spiegel im Flur und taten so, als hätten sie einen Bühnenauftritt.
    Zwischendurch riefen die Schneiders an und waren beruhigt, daß es ihrer Tochter gutging. Sie versprachen, auch zwei neue Kassetten mitzubringen.
    Eva wußte genau, wann sie nach Hause gehen mußte. Im Dunkeln durfte sie allein nicht draußen umherlaufen. Als die Dämmerung eintrat und Beate wieder mit neuen Kleidern über dem Arm aus dem Schlafzimmer kam, schüttelte die dunkelhaarige Eva den Kopf.
    »Nein, nicht mehr. Ich muß jetzt nach Hause. Meine Eltern…«
    »Noch eine halbe Stunde.«
    »Geht nicht, Beate.«
    Die zog einen Flunsch. Sie machte kehrt und legte die Kleider wieder auf das Bett im Schlafzimmer ihrer Eltern, wo auch die anderen Sachen lagen.
    Beate hatte auch ihre Frisur verändert. Das blonde Haar war zu mehreren Zöpfen geflochten worden. Kleine Spangen schimmerten in verschiedenen Farben. Auch geschminkt hatten sich die beiden Freundinnen. Schließlich taten die richtigen Schauspieler das auch.
    Als Beate in den Flur zurückkehrte, stand Eva schon im Mantel.
    »Bis morgen dann.«
    »Ja, tschüß.«
    Eva winkte noch einmal und ging. Beate schaute ihr aus der offenen Tür nach, wie die Freundin in Richtung Sportplatz ging

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