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0571 - Raumschiff der Besessenen

Titel: 0571 - Raumschiff der Besessenen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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kurzerhand.
     
    *
     
    „Es ist heiß in der Kommandozentrale", sagte Rhodan und fuhr sich mit dem Finger in den Halsausschnitt seiner Kombination. Er wandte den Kopf und sah Atlan herausfordernd an. „Was starrst du mich so an?"
    „Weil es nicht heiß ist", sagte der Arkonide ungerührt.
    „Und nur weil mir der Kragen zu eng wird, verdächtigst du mich!"
    „Das habe ich nicht gesagt."
    „Aber gedacht hast du es."
    „Wo kommen wir noch hin, Perry, wenn wir jede Bemerkung auf die Goldwaage legen und jede Handlung unter die Lupe nehmen?"
    „Was willst du damit sagen?"
    „Ich möchte dich nicht reizen, Perry, deshalb ist es besser, wenn wir das Thema nicht berühren."
    Rhodan versuchte wieder, mit dem Finger den Halsausschnitt seiner Kombination zu erweitern. Er tat es mit einer so heftigen Bewegung, daß Whisper, den er wie einen Umhang über der Schulter trug, im Luftzug flatterte.
    „Rede schon, Arkonide."
    „Wenn du es willst." Atlan machte eine kurze Pause, während der er Rhodan nicht aus den Augen ließ, dann fuhr er bedächtig fort: „Ich frage mich, wohin das alles noch führen wird. Zuerst wurde Takvorian unter Beobachtung gestellt, dann Mentro Kosum ausgeschaltet, ein Wachtposten paralysierte Lord Zwiebus, über ein Dutzend Männer von der Besatzung wurden in Gewahrsam genommen... Jetzt hast du sogar Harl Dephin und seinen Thunderbolts aus Sicherheitsgründen untersagt, Paladin IV zu benutzen. Du hast Icho Tolot beleidigt, deinen eigenen Sohn vor den Kopf gestoßen und dich mit Ribald Corello angelegt..."
    „Du tust ja so, als würdest du mich für alle seltsamen Vorgänge verantwortlich... äh... machen."
    „Was ist?" Atlan kam besorgt näher. „Dein Gesicht ist ganz rot angelaufen, Perry!"
    „Ich bekommen... keine Luft!" Rhodan fuhr sich mit beiden Händen an die Kehle, um die Kombination zu öffnen. Aber seine Hände erreichten die Kombination nicht, sondern stießen gegen einen Widerstand. Und plötzlich wußte er, was ihm die Kehle abschnürte.
    „Whisper!" kam es gurgelnd über seine Lippen.
    Whisper, warum tust du das, dachte er. Aber seine Gedanken drangen nicht bis zu seinem Symbionten vor. Es war, als sei ein Barriere zwischen ihnen, die alle telepathischen Impulse absorbierte.
    Rhodan wankte. Atlan, die Männer, die entsetzt aus ihren Kontursitzen gesprungen waren, die gesamte Kommandozentrale, alles verschwamm vor Rhodans Augen.
    Seine Beine gaben nach, er sank in die Knie.
    Ein verschwommener Schemen tauchte vor ihm auf. Für einen Augenblick sah er klar und erkannte Atlan, der ein Vibratormesser schwang.
    Seine Absicht war klar: Er wollte Whisper, der sich immer fester um Rhodans Hals schlang, einfach durchtrennen.
    Das darfst du nicht! wollte Rhodan schreien, aber nur ein unverständliches Röcheln kam aus seiner Kehle. Atlans Hand mit dem Vibratormesser senkte sich herab - und plötzlich war Rhodans Hals frei.
    Als Rhodan sich wieder erholt hatte, sah er, wie Whisper durch die Luft heranflatterte und sich auf seiner Schulter niederließ.
    „Bevor ich zustoßen konnte, hat Whisper dich freigegeben", erklärte Atlan.
    Was hat dich zu dieser Tat bewogen, Whisper? fragte Rhodan in Gedanken, als er das bekannte Kribbeln im Genick verspürte, das sein Symbiont verursachte.
    In meiner Erinnerung ist eine Lücke, Perry. Was ist denn eigentlich passiert?
     
    *
     
    Lord Zwiebus hatte eine seltsame Vision: Sein Geist hatte das Gefängnis seines Körpers gesprengt und war frei.
    Er schlüpfte in den Körper des Wachtpostens, der auf seinem Rundgang auch in das Krankenzimmer kam, in dem der paralysierte Körper des Pseudo-Neandertalers lag. Zwiebus gefiel sich darin, von seinem Körper wie von etwas Fremdem zu sprechen: Durch die Augen des Wachtposten blickte er auf den Körper des Pseudo-Neandertalers hinunter!
    Dann sah er durch die Augen eines Sanitäters den Wachtposten - und gleich darauf durch die Augen eines Dritten den Sanitäter... Es war ganz einfach, von einem Körper in den anderen zu springen und durch fremde Hör- und Sehorgane Wahrnehmungen zu machen. „Wie lange hält die Paralyse des Affenmenschen noch an?" fragte der Wachtposten.
    „Jeder normale Mensch wäre für einen halben Tag hinüber, aber bei diesem Naturburschen dauert die Paralyse höchstens noch eine Stunde", antwortete der Sanitäter.
    Der Wachtposten streckte plötzlich die Arme von sich und stieß einen erstickten Schmerzensschrei aus.
    „Da, sehen Sie, was mit meinen Händen passiert!" rief er

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