Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0575 - Vampir-Gespenster

0575 - Vampir-Gespenster

Titel: 0575 - Vampir-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Fliesenwand.
    Wie ein Blutegel hing der Vampir an seinem Hals, um den Lebenssaft zu trinken.
    Suko holte kurz aus. Sein harter Tritt schleuderte den Untoten quer durch den Waschraum. Er blieb liegen wie ein großer Käfer, starrte uns an. Wir sahen den blutverschmierten Mund. Verdammt, dieser Untote war noch so jung.
    Trotzdem eine Bestie!
    Ich drehte den Kopf. »Gehen Sie weg, Gillis – bitte!«
    »Wieso?«
    »Gehen Sie!«
    Suko hatte seine Dämonenpeitsche hervorgeholt und einen Kreis über den Boden geschlagen. Die drei Riemen rutschten bis zum Fliesenboden. »Überläßt du ihn mir, John?«
    »Okay.«
    Der Inspektor stimmte zu. Keine Frage, daß er traf. Der Körper des. Vampirs bäumte sich auf. Aus seinem Mund gellte uns ein Schrei entgegen, dessen Echo zwischen den Wänden zitterte.
    Die Kraft der Dämonenpeitsche zerstörte sein untotes Leben. Er wälzte sich herum, blieb auf dem Bauch liegen, wir konnten nicht sehen, was in seinem Gesicht vorging.
    Nach wenigen Sekunden rührte er sich nicht mehr. Wir hatten den Atem angehalten.
    »Tot?« fragte Gillis schüchtern. »Ist er tot?«
    »Ja.« Ich drehte mich um. Suko rollte den Vampir auf den Rücken, und ich kümmerte mich um Clanton.
    Am Hals hatte ihn die Bestie erwischt und dort die Haut regelrecht aufgerissen. Sie hing in Fäden herab. Aus den Wunden pulste das helle Blut.
    Das sah auch Gillis. Er rannte fort, um einen Verbandskasten zu holen.
    Ich warf einen Blick auf den Vampir. Seine Augen waren verdreht, standen offen, aber das Gesicht zeigte trotzdem einen entspannten Ausdruck, wie ich fand.
    »Wer?« fragte Suko leise. »Wer kann ihn zum Vampir gemacht haben?«
    »Mallmann?«
    »Bist du dir sicher, John?«
    »Kann sein, muß aber nicht. Wer weiß, wie viele Blutsauger noch in dieser Gegend herumturnen.«
    »Eben.«
    Irvin Clanton rührte sich nicht. War er bereits zum Vampir geworden, oder würden wir ihn noch retten können? Ich fühlte nach und strich mit dem Finger über sine Wange. »Sie ist warm«, murmelte ich. »Er hat zudem noch schießen können. Vielleicht im rechten Augenblick. Dieser Schuß kann ihm das Leben gerettet haben.«
    »Wann werden wir es genauer wissen?«
    »Daß weiß ich auch nicht«, erwiderte ich, denn Gillis war zurückgekehrt und hatte diese Frage gestellt.
    Den offenen Verbandskasten stellte er neben seinen jungen Kollegen und schüttelte immer wieder den Kopf. »Verdammt, verdammt, ich kann es einfach nicht glauben. Es ist mir unbegreiflich. Ausgerechnet den Jungen, verfluchte Scheiße.« Er erstickte fast an seiner Wut. »Glauben Sie denn, daß er eine Chance hat?«
    »Möglich«, sagte Suko. »Wir kennen tatsächlich Fälle, wo wir jemand haben retten können.«
    Gillis nickte und packte aus. Pflaster, Verbandsmull, eine Schere.
    Er fing an, den jungen Kollegen zu verarzten. Wir verließen den schmalen Raum und blieben im Gang.
    »Gut, daß wir hiergewesen sind«, sagte Suko. »Das hätte einen Horror zum Quadrat gegeben, wenn es dem Blutsauger gelungen wäre, die Besatzung dieser Polizeistation zu infizieren.«
    »Polizei«, wiederholte ich murmelnd. »Das bringt mich natürlich auf einen Gedanken.«
    »Ja – Mallmann.«
    »Genau, Suko. Er kann sich hier nach Schottland abgesetzt haben.«
    »Weshalb hätte er das tun sollen?«
    »Das ist die Frage.«
    »Einsame Gegenden gibt es hier genug. Da kann er schalten und walten wie er will. Ich kann mich jetzt noch ärgern, daß wir ihn im Hyde Park nicht erwischt haben.« [1]
    »Dafür konnten wir Reva ausschalten. Stell dir die beiden mal zusammen vor.«
    »Hör auf!« Suko winkte ab. »Daran darf ich erst gar nicht denken.«
    Die Tür war nicht völlig geschlossen. Wir hörten, wie der Sergeant mit seinem jungen Kollegen sprach, ohne jedoch von dem eine Antwort zu bekommen.
    »Wie wär’s denn mit einer Bluttransfusion oder einem gesamten Austausch?« schlug Suko vor.
    »Im Notfall ja.«
    »Willst du abwarten?«
    »Ja. Erst schauen wir mal, was die nächsten Stunden bringen. Ich hoffe, daß der Keim noch nicht in ihm sitzt und die Wunde praktisch den schrecklichen Rest ausgeblutet hat.«
    »Das kann allerdings klappen.«
    Wieder verstrichen Minuten. Ich drückte mich in den schmalen Waschraum und schaute mir an, was Gillis getan hatte. Der Verband lag weiß schimmernd um Clantons Hals. Das Gesicht seines Kolle gen war schweißbedeckt. »Ich habe sogar für ihn gebetet«, flüsterte er. »Wir bringen ihn in den Ruheraum – okay?«
    »Gut.«
    Suko und ich erledigten

Weitere Kostenlose Bücher