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0575 - Vampir-Gespenster

0575 - Vampir-Gespenster

Titel: 0575 - Vampir-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Fremde…«
    »Nein, gar nichts.«
    »Okay, Glenda. Sag Sir James, daß Suko und ich uns noch hier oben etwas umsehen werden.«
    »Mach ich, John.«
    Das verdammte Gefühl blieb im Nacken. Ich legte den Hörer langsam auf die Gabel. Der Sergeant störte sich an meinem Gesichtsausdruck. »Was ist denn mit Ihnen, Sir?«
    »Nicht viel. Bis auf eine Sache. Dieser Fall scheint noch in den Kinderschuhen zu stecken und sich allmählich zu entwickeln.« Ich drehte mich scharf um.
    Suko hatte mich beobachtet. »Miese Nachrichten?«
    »Wahrscheinlich. Wir fahren nach Lauder.«
    »Was? Wieso?«
    »Das erkläre ich dir im Wagen, komm.«
    Ich kam mir plötzlich vor, als würde ich neben mir selbst hergehen. Vampire in Lauder, das war kein Zufall. Es steckte Methode dahinter. Nicht nur, daß meine Eltern dort wohnten, ich war mir fast sicher, daß Will Mallmann damit anfing, seinen ganz persönlichen Rachefeldzug gegen meine Familie zu unternehmen.
    Auch wenn mein Vater schon einen Vampir persönlich erledigt hatte, gegen diese brutalen Intrigen kam er nicht an. Da ließ ihn der ehemalige Kommissar in die Falle laufen.
    Zehn Minuten später dampften wir ab, begleitet von den guten Wünschen der Kollegen.
    Natürlich mußte Suko wieder fahren. Er scheuchte den Wagen auch so gut wie möglich, wobei er sich jedoch an die Tempolimits hielt oder sie nur knapp überschritt.
    Mit tonloser Stimme berichtete ich, was ich am Telefon erfahren hatte. Suko gab kaum einen Kommentar dazu und wenn, dann nickte er einige Male.
    Trotzdem reagierte er auf seine Weise. Er gab Gas und kümmerte sich etwas weniger um die bestehenden Tempolimits…
    ***
    »Ich begreife es nicht«, sagte Horace F. Sinclair. »Ich begreife nicht, was im Kopf deines Sohnes vorgeht, Mary.«
    »Er ist auch dein Sohn!«
    »Stimmt!«
    »Dann hör auf mit den Vorwürfen! John wird schon seine Gründe gehabt haben.«
    »Um uns ins Gelände zu schicken?« Horace Sinclair hob die Schultern. Er konnte sich darauf keinen Reim machen. Der Anwalt war ein stattlicher, hochgewachsener Mann mit eisgrauen Haaren. Wer ihn ansah, hielt es kaum für möglich, daß ein Mensch wie er nicht mehr arbeitete. In der Tat saß Horace F. Sinclair nicht nur müßig herum, er hatte genügend Aufgaben übernommen. Amtlich und ehrenamtlich, so daß der Begriff Müßiggang für ihn ein Fremdwort war.
    Seiner Frau Mary war es eigentlich zuviel. Sie hätte lieber einen ruhigeren Ehemann gehabt, ihr reichten die Aktivitäten ihres Sohnes im fernen London schon.
    Auch sie wunderte sich, daß John sie indirekt in diese einsame Gegend außerhalb der kleinen Stadt Lauder bestellt hatte. Das schottische Hochland zeigte sich hier von seiner wildromantischen Seite.
    Vor ihnen lag ein Hochtal, eigentlich ein Sumpfgebiet, ein Mekka für Vögel. Im Hintergrund zeichnete sich dichter Wald auf, der einer sanften Hügelformation folgte, die schließlich im grauen Gestein der Berge mündete.
    Ein Fremder hatte sich in John Sinclairs Namen gemeldet. Eine Stimme, die weder Mary noch ihr Mann kannten. Sie hatten überlegt, ob sie der Aufforderung Folge leisten sollten und waren schließlich auf Drängen des Anwalts losgefahren.
    Horace F. Sinclair fühlte sich gut. In den letzten Tagen besonders.
    Da war er viel draußen an der frischen Luft gewesen, hatte lange Fahrten oder Spaziergänge unternommen und auch oft darüber gesprochen, wie es ihm vor nicht allzu langer Zeit gelungen war, einen Vampir-Gnom zu pfählen. Damit war er selbst seinem Sohn zuvorgekommen und hatte ihm praktisch das Leben gerettet.
    »Lange warte ich aber nicht«, sagte Mary Sinclair. Sie drehte ihr Gesicht dem Wind zu, der von Norden her seinen Weg über die Berge fand und ihnen ins Gesicht blies.
    »Das brauchst du auch nicht.«
    »Woher weißt du das?«
    Horace lachte. »Ich spüre es.« Er schaute seine Frau an. »Du siehst gut aus, Mary. Die frische Luft schadet uns beiden nicht. Sie ist besser als alle Kosmetik.«
    »Alter Schmeichler.« Mary errötete leicht. In der Tat besaß sie kaum Falten. Sie gehörte zu den Frauen, die irgendwie alterslos wirkten und zu denen man sofort Vertrauen faßte. Ihr graues Haar trug sie als modernen Kurzhaarschnitt, dem auch der böige Wind nichts anhaben konnte.
    Mary Sinclair gehörte zu den Menschen, die gern lachten. Beide waren im Ort bekannt und beliebt, aber man wußte auch, daß die Sinclairs nicht ganz ungefährlich lebten, denn ihr John war ein Mensch, der sich mit Geistern und Dämonen

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