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0575 - Vampir-Gespenster

0575 - Vampir-Gespenster

Titel: 0575 - Vampir-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nahm den widerlichen Geruch auf. Dann sagte er: »Irgendwann werde ich auch dein Blut trinken, Mary Sinclair…«
    ***
    Die Welt verschwamm für Horace F. Sinclair zu einem eingenebelten Karussell, das sich rasend schnell drehte und ihm immer wieder in neue Runden hineindrückte.
    Er erwachte nur intervallweise aus seiner Bewußtlosigkeit und spürte gleichzeitig die Schmerzen, die seinen Schädel durchzogen wie scharfe Bisse.
    Als scharf empfand er auch den Wind, der ihm entgegenfuhr und sein Gesicht erwischte, als wollte er das Tränenwasser aus seinen Augen fortwischen.
    Er kniete auf der Straße, hielt seinen Kopf gesenkt, konnte die Übelkeit nicht mehr länger unterdrücken und mußte sich übergeben. Danach ging es ihm wieder etwas besser, auch wenn er kaum auf die Beine kam.
    Schließlich stand er doch, taumelte von der Straße weg und fiel gegen den abgestellten Range Rover, an dessen hohen Kotflügel er einen ersten Halt finden konnte.
    Scharf atmete er ein. Nur allmählich erinnerte er sich an das schreckliche Geschehen.
    Er durchfuhr ihn wie ein Schlag.
    Mary!
    Der Gedanke verwandelte sich in einen Schrei, als Horace sich drehte und auf die leere Straße schaute.
    Sie war nicht mehr da. Mary war verschwunden. Ebenso der Planwagen und die beiden Fremden.
    Alles weg…
    Nur er nicht, ihn hatten sie zurückgelassen, aus welchen Gründen auch immer.
    Eine Falle war es gewesen, eine Entführung, ein Kidnapping. Das schoß durch seinen von Schmerzen gepeinigten Kopf. Gleichzeitig wurde ihm bewußt, daß er etwas unternehmen mußte.
    Aber wie – und was?
    Horace F. Sinclair fühlte sich verdammt schlecht. Ausgelaugt, ausgebrannt. Schmerzen durchtobten seinen Kopf wie glühende Pfeile, beeinträchtigten sein Denken.
    Doch hinter allem stand klar und scharf die Tat als gewaltige Drohung. Mary, seine Frau war entführt worden! Er kannte den Grund nicht, konnte sich aber vorstellen, daß er mit John zusammenhing.
    Zunächst war Lauder wichtig. Er mußte einfach in den Ort. Zu Fuß würde er es nie schaffen. Auf Hilfe warten kam ebenfalls nicht in Frage, denn um diese winterliche Zeit verirrte sich kaum jemand in die einsame Gegend des Hochlandsumpfes.
    Es blieb der Wagen!
    Horace F. Sinclair gehörte zu den Menschen, die von der Verantwortung getragen wurden. Er hatte sein gesamtes Leben verantwortlich gegen sich selbst und andere gehandelt. Und es war unverantwortlich von ihm, jetzt in den Wagen zu steigen und in Richtung Lauder zu fahren.
    Nur gab es keine andere Möglichkeit. Er mußte in den Wagen steigen und losfahren.
    Einen Vorteil hatte er. Bis zum Ortseingang gab es kaum Gegenverkehr. Wenn er dann noch durchhielt, konnte er vielleicht seinen Freund McDuff erreichen.
    Sinclair stieg in den Wagen. Es war mühsam. Die Bewegungen erfolgten im Zeitlupentempo. Er bekam die Beine kaum hoch und kroch förmlich über den Sitz auf das Lenkrad zu.
    Daß der Zündschlüssel steckte, nahm er nur verschwommen wahr. Er faßte beim ersten Versuch daneben, der zweite klappte besser. Im Kopf tuckerte und pochte es. Besonders dort, wo sich die Platzwunde befand, war es schlimm.
    Horace F. Sinclair biß die Zähne zusammen. Er durfte nicht an sich selbst denken, sein Zustand interessierte nicht. Er würde ihn überwinden können.
    Sinclair startete. Er spürte das Schütteln, die Schmerzen nahmen zu, er kämpfte weiter und schaffte es, den Wagen auf die Straße zu fahren, wo sich das graue Asphaltband ständig zu verändern schien.
    Ihm wurde wieder übel, aber er hielt durch, ließ es nicht zu einer zweiten Bewußtlosigkeit kommen, denn der Gedanke an seine Frau Mary trieb ihn voran.
    Er wollte sie retten, er mußte sie retten…
    ***
    Sergeant McDuff hatte sich seit unserer letzten Begegnung nicht verändert, war noch immer der gleiche Bilderbuch-Schotte oder Ire und konnte es nicht fassen, daß wir ihm gegenübersaßen, denn er schüttelte permanent den Kopf.
    »Ich habe vor kurzem noch mit Miß Perkins telefoniert. Sie sagte mir ja, daß Sie sich in der Nähe aufhalten. Aber daß Sie so schnell hier sind, hätte ich nicht gedacht.«
    »Auch ich sprach mit London.«
    McDuff saugte an seiner Pfeife und schaute den grauen Wolken nach, die sich unter der Decke verteilten. »Ich habe selbst gehört, wie dieser Fremde im Café sich nach Blut erkundigte und nach Ihren Eltern, John. Das heißt, Cilly hat es mir gesagt.«
    »Wer ist Cilly?«
    »Die Besitzerin des Cafés.«
    »Noch einmal von vorn, Mr. McDuff und alles bitte der

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