Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0575 - Vampir-Gespenster

0575 - Vampir-Gespenster

Titel: 0575 - Vampir-Gespenster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Reihe nach. Wie ist das gelaufen?«
    Er war ein netter Kerl, auch ein guter Polizist, doch das Denken und Sprechen hatte er nicht erfunden.
    Nach einigen Minuten wußten wir endlich Bescheid, auch über diese Warnung, die Cilly telefonisch erhalten hatte. »Er will sich also Blut bei uns holen!« flüsterte der Sergeant. »Stellen Sie sich das einmal vor. Wie kann er das gemeint haben?«
    »Sie haben ihn doch gesehen!« sagte Suko.
    »Stimmt.«
    »Sah er aus wie jemand, der sich Blut holen will?«
    »Meinen Sie Blutkonserven?«
    »Nein, ich denke da an einen Vampir.«
    »Ach so, ja.« McDuff schüttelte den Kopf. »An einen Vampir kann ich nicht glauben.«
    »Warum nicht?«
    McDuff schaute durch das Fenster auf die Straße, wo Sukos BMW stand und nicht nur von Jugendlichen bestaunt wurde. »Vampire sind doch Geschöpfe der Nacht, wie ich weiß. Die lassen sich am Tag nicht sehen. Deshalb glaube ich nicht daran.«
    Als er unsere etwas skeptischen Mienen sah, wurde er unsicher.
    »Oder habe ich etwas falsches gesagt?«
    »Nein«, erwiderte ich, »im Prinzip haben Sie schon recht. Aber wir haben leider die Erfahrung machen müssen, daß sich auch Blutsauger nicht mehr an die uralten Regeln zu halten brauchen. Im Normalfall schon, doch es gibt andere.«
    »Die auch tagsüber jagen?«
    »Ja, da sind sie zwar wesentlich schwächer, aber sie probieren es immer wieder.«
    Er schluckte. »Und was, so meinen Sie, haben die beiden mit Ihren Eltern zu tun? Ich will nichts gegen Zigeuner gesagt haben, aber sie sahen tatsächlich so aus wie die Leute vom fahrenden Volk. Dazu paßte auch der Wagen.« Er hob beide Hände und zeichnete einen Schleier vor sein Gesicht. »Die Frau trug ihn. Die war so verschleiert, daß ich von ihrem Gesicht überhaupt nichts erkennen konnte. Bei ihm, da hing die Hutkrempe ziemlich tief, so daß sie einen Schatten bilden konnte. Ich muß Ihnen ehrlich sagen, ich war entsetzt.«
    Ich winkte ab. »Das wird sich wieder geben. Wichtig ist, daß ich meine Eltern erreiche.«
    »Sie waren nicht da.«
    Ich zog den Telefonapparat zu mir heran. »Das werden wir gleich feststellen.«
    Die Rufnummer meiner Eltern kannte ich auswendig. Ich ließ einige Male durchklingeln, ohne daß sich etwas tat. Die beiden waren tatsächlich nicht zu Hause.
    Gedankenverloren schob ich den schwarzen Apparat wieder zurück. Wo konnten sie stecken?
    Suko merkte, daß ich mir Gedanken darüber machte. »Nimm es locker, John. Vielleicht solltest du froh sein, daß die beiden nicht im Hause sind. Da kann Ihnen auch nichts passieren.«
    »Das wäre eine Möglichkeit.«
    McDuff legte seine Pfeife weg und beugte sich über seinen alten Schreibtisch hinweg. Er schaute mich an und verzog die Lippen zu einem dünnen Lächeln. »Darf ich Ihnen eine Frage stellen?«
    »Bitte.«
    »Warum gerade Ihre Eltern? Weshalb hat sich dieser Fremde nur nach ihnen erkundigt?«
    »Das möchte ich auch gerne wissen.«
    »Dann kennen Sie den Grund nicht?«
    »Nein, McDuff, nein. Ich bin auch nicht darüber informiert, welche Bekannten meine Eltern haben.«
    »Fragt sich, ob es Bekannte waren.«
    »Klar.«
    Ich gab mich äußerlich gelassen, im Innern jedoch spürte ich eine Unruhe, die sich allmählich zu einer Angst steigerte. Ich hatte Angst um meine Eltern. Nicht grundlos hatte der Fremde immer wieder den Begriff Blut verwendet, Blut, Vampire und Will Mallmann.
    Die drei Dinge bildeten ein gefährliches Dreieck, mit denen wir uns in den letzten Wochen beschäftigt hatten. Es war einfach schlimm, denn der ehemalige Kommissar und jetzige Vampir hatte uns ganz oben auf die Todesliste gesetzt. Wenn er eine Vampir-Armee aufbauen wollte, mußte er zunächst für gewisse Bedingungen sorgen. Das heißt, er mußte seine stärksten Gegner versuchen auszuschalten. Erst dann konnte er damit beginnen, die Armee aufzubauen.
    Jeder, der sich mit einem Gegner beschäftigt, sucht nach Schwachpunkten.
    Meine Eltern waren diese schwachen Punkte…
    Schweiß trat mir auf die Stirn, als ich darüber nachdachte. Suko schaute mich von der Seite an. McDuff saß vor mir und schwieg.
    »Was ist los, John?«
    Ich hob die Schultern. »Wahrscheinlich denkst du ebenso wie ich, Suko. Sollen wir das bisher Erlebte als gewaltige Falle ansehen oder als ein Spiel, in dem wir die Marionetten sind?«
    Der Inspektor hatte verstanden. »Dann gehst du davon aus, daß man uns nach Schottland gelockt hat.«
    »Ja, zunächst an die Grenze, wo sich ein Vampir zeigte, der möglicherweise von Mallmann

Weitere Kostenlose Bücher