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058 - Der Duft von Sandelholz

058 - Der Duft von Sandelholz

Titel: 058 - Der Duft von Sandelholz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gaelen Foley
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sehen.
    Edwards Paranoia hatte ihr eine Gelegenheit verschafft, wie sie sie möglicherweise nie wieder erhielt. Auf diese Weise konnte sie Geheimnisse über Derek herausfinden, von denen er vielleicht gar nicht wollte, dass sie sie entdeckte.
    Sie öffnete den entsprechenden Band und untersuchte die einzelnen Einträge.
    Kane, Philip. Die erste Akte war ziemlich dick, voller Papiere, bei denen es um Geld zu gehen schien ...
    Sie ging zu den nächsten Papieren über.
    Kingsley, Miss Elizabeth. Aha! Wie es schien, erwog Edward tatsächlich eine Ehe mit Bess, wenn er die Mühe auf sich genommen hatte, auch über sie Nachforschungen anzustellen. Beruhigt darüber, dass Bess dieselbe Demütigung hatte ertragen müssen, ließ Lily die Gelegenheit aus, private Einzelheiten über ihr Leben zu erfahren.
    Sie blätterte weiter und hielt inne.
    Knight, Major D.
    Sie nahm all ihren Mut zusammen und öffnete seine Akte. Sie wusste nicht, welche Dinge sie erwarten würden, aber als sie den Blick rasch über die wenigen Seiten schweifen ließ, in denen seine beeindruckende militärische Karriere zusammengefasst war sowie seine verschiedenen familiären Verbindungen, stiegen ihr die Tränen in die Augen.
    Denn alles entsprach genau dem, was er ihr erzählt hatte.
    Es gab keine Lügen.
    Selbst die Geschichte, wie er zusammen mit Gabriel gegen die königlichen Wachen im Palast des Maharadschas gekämpft hatte, war in dieser Akte niedergelegt. Das Einzige, was er ihr nicht erzählt hatte, war, dass er und sein Bruder gegen eine feindliche Übermacht angetreten waren. Das brachte Lily dazu, zu erkennen, welch gefährlicher Krieger er sein musste, wenn er in seinem Element war. Sie blinzelte die Tränen weg und lächelte, denn nie wäre sie darauf gekommen, Bescheidenheit zu Dereks Tugenden zu zählen.
    Sie wollte den Band gerade wieder zurückstellen, als sie beim Zurückblättern Einträge von größeren Geldbeträgen bemerkte.
    Was ist das? Sie kniff die Augen zusammen und betrachtete die Seiten unter Kane, Philip genauer. Die Zeit verging, und ihre anfängliche Neugier verwandelte sich in Unglauben. Diese Akte führte enorme Summen auf, die Monat für Monat an eine Firma namens Warwickshire Canals & Co. gezahlt wurden. Insgesamt waren dabei mehr als dreihunderttausend Pfund zusammengekommen.
    Dazu entdeckte sie mehrere Briefe von einem Mr. Philip Kane, der anscheinend der Präsident dieser Firma war. In diesen wurden in langen, erschöpfenden Einzelheiten die Fortschritte beschrieben, die in einem umfangreichen und wie es schien sehr unglücklichen Kanalprojekt gemacht wurden. Ein rascher Blick auf Mr. Kanes Korrespondenz zeigte eine endlose Reihe von Schwierigkeiten auf, die beim Bau dieser Kanäle aufgetreten war - eine Flut, eine Preissteigerung beim Holz, ein Ingenieur, der an einem schwachen Herzen gestorben war.
    Lily schüttelte den Kopf, entsetzt zu erfahren, dass Edward sich auf solche Spekulationen eingelassen hatte.
    Sie wusste, er hatte in Handelsdingen Erfahrung, aber dennoch: dreihunderttausend Pfund!
    Nicht einmal der verschwenderische König konnte über eine solche Summe im Handumdrehen verfügen. Natürlich war sie keine Expertin in Geldangelegenheiten, aber sie konnte sich nicht vorstellen, wie Edward ein solches Vermögen in diese dubiosen Kanäle versenken konnte und dennoch ein Dach über dem Kopf hatte. Ein sehr großes Dach noch dazu.
    Als sie weiter die Akte durchsah, erreichte sie den letzten Eintrag, der vor ziemlich genau einem Jahr datierte. Sie zuckte zusammen, denn dort gab es keine Erklärung für Edwards Investitionen, und auch keine Stellungnahme des Präsidenten Philip Kane.
    Die Zahlungen hatten einfach aufgehört.
    Hm. Eines wusste sie mit Sicherheit: Derek würde dies hier sehen wollen.
    Ganz plötzlich störten laute, schwere Schritte draußen auf dem Gang ihre Gedanken.
    Lily sah auf.

    Sie erstarrte. Sie hatte Philip Kanes Papiere noch immer in der Hand und es kam jemand. Sie erbleichte. Edward! Ein schroffer Ruf zu einem Dienstboten räumten jeden Zweifel darüber aus, wer es war. Er war zu Hause.
    Augenblicklich faltete Lily die Papiere aus der Akte zusammen und schob sie in das Mieder ihres gut geschnittenen Reitkleides. Sie stellte den Band zurück an seinen Platz, schloss den Safe, verschloss die Tür, schob die falsche Bücherfront zurück und hastete dann zum Schreibtisch, um den Schlüssel unter das Tablett mit dem Löschsand zu deponieren.
    Anschließend sah sie sich mit wild

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