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0597 - Leichen-Ladies

0597 - Leichen-Ladies

Titel: 0597 - Leichen-Ladies Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wieso?«
    »Hat sie nicht von einem Mann gesprochen?« flüsterte Rebecca.
    »Von einem Mann, der sich hier herumtreiben soll?«
    »Tut er das?«
    »Verdammt, weich mir nicht aus!«
    Jane nickte langsam. »Ja, sie erwähnte ihn, aber sie nannte mir nicht seinen Namen.«
    Rebecca lächelte hintergründig. Die Haut sah dabei aus, als hätte man graues Gummi in die Länge gezogen. Für Jane stand fest, daß sie in eine Falle gelockt werden sollte. Sie überlegte, was Rebecca gar nicht gefiel, denn sie fragte lauernd: »Suchst du nach einer Ausrede, Kindchen?«
    »Überhaupt nicht.«
    »Was hindert dich daran, den Mann kennenzulernen? Er ist übrigens der einzige hier.«
    »Das wundert mich.«
    Rebecca hob die Schultern. »Manchmal müssen auch Beginen Kompromisse eingehen.«
    »Ist er denn etwas Besonderes?«
    »Das kann man wohl sagen. Dieser Mann ist…« Sie lächelte breit.
    »Nun ja, du wirst ihn schon noch kennenlernen. Jedenfalls kann ich dir seinen Namen sagen. Er heißt Will, ganz einfach zu merken, Kindchen. Nur eben Will.«
    »Ah ja.«
    »Hat sie noch etwas über ihn erzählt?«
    Jane schüttelte den Kopf. »Nicht daß ich wüßte. Sie hielt sich eben sehr zurück.«
    »Das meine ich auch.«
    »Wieso? Was hätte sie denn alles über Will berichten können? Ist er etwas Besonderes?«
    »Alle, die hier leben, sind etwas Besonderes. Auch du gehörst dazu, Kindchen.«
    Jane runzelte die Stirn. »Ich sehe mich als normalen Menschen an. Da ich deine Gastfreundschaft erhalten habe, möchte ich mich nicht querstellen. Ich werde den Mann kennenlernen.«
    Sie nickte. »Das wirst du, mein Schätzchen, das wirst du sogar ganz sicher.«
    Jane wußte, was auf sie zukam. Und sie war gespannt darauf, wie Mallmann reagieren würde. Daß sie sich in die Höhle des Löwen begab, war ihr klar. Wenn sie als Mensch dem Vampir Mallmann gegenüberstand, würde dieser keine Rücksicht kennen und versuchen, sie ebenfalls zu einem Blutsauger zu machen.
    Aber Jane war gewappnet. Eine erkannte Gefahr war auch in diesem Fall nur eine halbe.
    Rebecca streckte ihr die Hand entgegen. »Komm mit, meine Teure, wir wollen ihn nicht zu lange warten lassen. Es wäre nicht gut, denn er ist ein ganz Großer.«
    Jane sah das zwar anders, allein, sie enthielt sich eines Kommentars. Einen letzten Blick warf sie noch zurück auf den Ausschnitt des Verliesfensters. Die Hand war verschwunden, dafür sah sie das Gesicht der Mary Sinclair, auf dem sich ein warnender und gleichzeitig sorgenvoller Ausdruck zeigte. Mit den Augen warnte sie Jane, die knapp lächelte und sich scharf umdrehte, was Rebecca gefiel, denn sie nickte.
    »Wie gut, daß du dich von dieser Person nicht hast beeinflussen lassen. Zumindest nicht so stark.«
    »Wann laßt ihr sie wieder frei?«
    Rebecca lachte wie ein Mann. »Das kann ich dir nicht sagen, denn es kommt einzig und allein auf sie an. Wenn sie geheilt wird, lassen wir sie frei, vorausgesetzt, sie redet nicht mehr wirr.«
    »Sie wäre in einem Krankenhaus besser aufgehoben.«
    Rebecca nickte. »Das haben wir auch gemeint, aber sie wollte nicht, verstehst du?«
    »Klar.« Du Lügnerin, dachte Jane. Du verlogenes Subjekt, aber warte, ich werde dich noch zwischen die Finger kriegen und dir dann deinen verdammten Hals umdrehen.
    »Ich habe noch jemand gesehen«, sagte sie, »eine von deinen Schwestern, Rebecca.«
    »So? Wen denn?«
    »Eine jüngere Frau, blond.«
    Rebecca blieb stehen. Sie standen im Schatten eines wuchtigen Baumes. »Das kann nicht sein, Jane. Nein, das kann nicht sein. Wo willst du sie denn gesehen haben?«
    »Als ich mich badete, schaute sie durch das Fenster. Sie starrte mich an.«
    »Eine Täuschung. Es mag an der Hitze gelegen haben. Ich kenne keine junge Blondine.«
    »Dann wohnen hier also nur ältere Personen?«
    »Davon kann man ausgehen.«
    »Wo halten sie sich auf?«
    »In ihren Räumen, Kindchen. Ich habe heute den Außendienst übernommen. Du mußt wissen, daß wir uns gegenseitig abwechseln. Wir haben eine perfekte Arbeitsteilung vorgenommen. So etwas muß man tun, um die Gebäude zu betreiben.«
    Jane wußte genau, daß sie mit Ausreden abgespeist wurde. Aber sie nahm sie hin. Ihre Zeit würde kommen, daran glaubte sie fest.
    »Ich gehe mal vor«, sagte Rebecca leise und ließ Jane stehen. Sie verschwand zwischen zwei hohen Heckenbüschen, und die Detektivin zögerte damit, ihr zu folgen. Erst als sie die Stimme der Alten hörte, ging sie ihr nach.
    Vor einer Tür, am Fuß einer schiefen Ebene, war

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