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06 - Die Angel Chroniken 1

06 - Die Angel Chroniken 1

Titel: 06 - Die Angel Chroniken 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nancy Holder
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lächelte dankbar für ihre Bemühung, die Zurückweisung weniger schmerzhaft zu machen.
    „Buffy!" rief Giles sichtlich verstimmt.
    Sie drehte sich um. Er stand an der Eingangstür der Schule und tippte auf seine Uhr.
    „Oh, ich muß gehen", sagte sie zu Tom. „Es war schön, dich kennenzulernen." Das meinte sie ehrlich.
    Sein Lächeln war aufrichtig, freundlich und nicht schmierig. „Für mich auch."
    Buffy nickte Willow zu, als sie davoneilte. Willow seufzte innerlich. Der Verbindungstyp sah Buffy immer noch hinterher. Er war offensichtlich fasziniert. Willow fand das zwar schön, aber auch ein bißchen beängstigend, immerhin waren diese Typen schon älter.
    Neben ihr schüttelte Xander den Kopf. Er war ganz klar angewidert vor Eifersucht. „Ich hasse diese Typen. Was immer sie haben wollen, fällt ihnen in die Hände. Haßt du diese Typen auch so?"
    Willow nickte abwesend. „Ja, sie haben alle einen Schutzengel, sehen so gut aus wie Filmstars und besitzen mehr Geld als du zählen kannst..." Dann dämmerte ihr, daß sie Xander vermutlich gerade derbe Schläge in den Machoplexus verpaßt hatte, also versicherte sie ihm: „Ich hasse sie."
    Was war nur los mit diesem Mädchen? All seine Bemühungen, sie auf ihre Pflichten als Jägerin vorzubereiten, schienen vergebens. Wie nannten das die Amerikaner so treffend charmant? Sie ließ ihn regelmäßig vor die Wand laufen.
    Giles konnte seine Verärgerung nicht verbergen, als er sich vor ihr aufbaute. Er trug Armschoner, sie ein dünnes T-Shirt und Jogginghose. Er sagte: „Ich werde dich angreifen. Aber Achtung, dir zuliebe werde ich nicht so hart rangehen."
    Herausfordernd entgegnete sie: „Ja, bitte nicht."
    Er griff sie mit einem kurzen Schwert an. Mit einem gezielten Tritt wirbelte sie es ihm aus der Hand. Sofort konterte er mit einem Holzstab, den sie, ohne mit der Wimper zu zucken, mit dem Fuß zerbrach.
    Er machte einen Ausfallschritt, sie wich zur Seite. Er glitt an ihr vorbei auf den Tisch.
    Verflixt! Er bestärkte sie ja nur in ihrem Glauben, daß sie kein Training brauchte!
„Gut", sagte er. „Dann gehst du auf Patrouille, und ich sehe dich morgen früh."
    Wenn ihr nicht etwas zustieß.
    Manchmal wollte er sie am liebsten packen und durchschütteln. Um ihrem scharfen Verstand, der von der großen kulturellen Einöde um sie herum durcheinandergebracht wurde, etwas auf die Sprünge zu helfen.
    Der Tag war vorbei, und Buffy war auf Patrouille.
    Sie war förmlich in die Schwärze der Nacht eingetaucht, als sie in absoluter Alarmbereitschaft über den Friedhof schlich. Als sie die Holzpflöcke an ihrem Gürtel prüfte, hatte sie plötzlich das Gefühl, sie werde von jemandem beobachtet. Das beunruhigte sie nicht besonders. Sie hatte im Gegenteil große Lust auf jemand, den sie nach Strich und Faden verprügeln konnte. Denn das hatte sie mit Giles ja schließlich nicht tun können.
    Sie bewegte sich - vorsichtig wie immer - weiter. Was hatte Giles bloß immer über ihre schlampige Jägerinnen-Gewohnheiten zu meckern? Er war ganz schön aufsässig. Sie war ja schließlich die Jägerin. Sie mußte ja schließlich jede Nacht ihr Leben riskieren, während er in seinen verstaubten alten Büchern las.
    Im Mondlicht glänzte etwas auf dem Boden. Sie kniete sich hin. Es war ein sehr schmales, zierliches Armband. Sie wendete es in dem schwachen Licht hin und her und besah es von allen Seiten. In verschnörkelter Schrift waren drei Initialen eingraviert: E, N und T.
    „Da ist Blut dran", sagte eine Stimme.
    Sie erstarrte, drehte sich um und entspannte sich wieder. Angel stand hinter ihr. Um ihre Freude über das Wiedersehen zu verbergen, sagte sie schnell: „Oh, hallo. Schön dich .. . Blut?" Sie sah mit fragendem Blick wieder auf das Armband.
    Angel sagte: „Ich kann es riechen."
    Sie hörte das, wußte aber nicht so recht, wie sie diese Äußerung verstehen sollte. „Es ist sehr feingliedrig", bemerkte sie. „Wahrscheinlich von einem Mädchen."
    Angel sah sich um. „Wahrscheinlich."
    Sie lachte, und er sah sie wieder an. „Ich habe mir überlegt, ob es nicht schön wäre, wenn wir uns ab und zu mal treffen, wenn es nicht um Blut geht?" Sie wartete auf eine Antwort. Aber er sah sie nur an. Sie fügte hinzu: „Kein Witz, ha ha!"
    Sein Gesichtsausdruck veränderte sich kaum. „Was sagst du da? Du willst dich mit mir verabreden?"
    „Nein ..." Hatte sie das gesagt? Und was war an einer Verabredung überhaupt falsch? Nach allem, was sie zusammen durchgemacht

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