06 - Die Angel Chroniken 1
habe ihn vor Informationen geschützt, die er nicht ..." sie zog eine Grimasse, denn sie wußte, wie lahm das klang - „ordentlich verdauen könnte."
„Wie Maisfladen, oder was?" zischte Xander.
„Deine Mutter ist gar nicht krank", schimpfte Willow, „du willst nur auf diese Verbindungsparty gehen, wo viel getrunken wird und es ältere Typen gibt und wahrscheinlich auch noch eine Orgie?"
Xander bekam große Augen. „Hey! Moment mal! Seit wann feiern die da Orgien, und warum bin ich nicht auf der Einladungsliste?"
Buffy war sich ihrer Sache zwar nicht sicher, aber sie entgegnete bestimmt: „Es gibt keine Orgien."
Willow war nicht überzeugt. „Ich habe einen Haufen wilde Sachen über diese Verbindungspartys gehört."
„Okay, wißt ihr was?" Buffy blieb stehen. „Seht mal, sieben Tage in der Woche bin ich damit beschäftigt, die Welt zu retten. Ganz gelegentlich will ich einfach mal Spaß haben. Und genau das werde ich heute abend tun: Spaß haben.”
Cordelia hatte sich auf ihre unnachahmliche Art vor Buffy aufgebaut, als besuchte sie sie auf ihrem Anwesen und nicht im Aufenthaltsraum. Sie sagte: „Heute abend geht es nicht ums Vergnügen. Es geht um Pflicht. Deine Pflicht, mir zu helfen, ewigen Wohlstand zu erlangen. Okay?" Sie machte eine Pause, um die Wichtigkeit der Mission zu unterstreichen. „Also, was hast du zu tun, und was nicht? Trag nichts Schwarzes, keine Seide, Chiffon oder Spandex. Das sind meine Markenzeichen. Und mach deine Haar nicht wieder so komisch."
Buffy runzelte die Stirn. „Komisch? Wie?"
„Unterbrich mich nicht", befahl Cordelia. „Zeige dich interessiert, wenn jemand mit dir sprechen sollte. Sei höflich, lache in angemessenen Intervallen ..." Sie ließ das merkwürdige Gelächter ertönen: „Ha ha, ha ha."
Buffy hätte Cor am liebsten gefragt, ob sie vielleicht Amadeus im Kino gesehen hatte. Der verbiesterte alte Komponist Salieri hatte Mozart quasi in den Tod getrieben - weil er sein irres Lachen nicht mehr aushalten konnte.
Xander und Willow kamen herein und gingen an den Automaten.
„Und sag deiner Mutter nicht, wo wir hingehen", fuhr Cordelia fort. „Es ist eine Bruderschaft, und es wird da getrunken."
Das war das Stichwort, auf das Willow und Xander gewartet hatten. Xander sagte herausfordernd zu Cordelia: „Cor, sag mal, druckst du dir noch Visitenkarten mit deiner Telefonnummer und den Dienstzeiten drauf, oder gehst du einfach nur im rückenfreien Top?"
„Ach, sind wir etwa ein wenig eifersüchtig?" konterte Cordelia. „Mußt du nicht.. Du könntest ja auch in eine Bruderschaft mit reichen, mächtigen Männern eintreten. "Wenn die Welt irgendwann mal auf dem Kopf steht."
Buffy lächelte ihre Freunde einladend an. „Wollt ihr euch nicht zu uns setzen?"
„Nee, ich muß erst noch verdauen und so", antwortete Xander.
Er zog mit Willow ab. Cordelia wandte Buffy wieder ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu, trommelte mit den Fingern auf den Tisch und dachte angestrengt nach. Buffy fragte sich nicht zum ersten Mal, welcher kranke Teil ihres Hirns dafür verantwortlich war, daß sie dieser Sache zugestimmt hatte.
Mit ihrem Gehirn hatte das allerdings nichts zu tun. Es waren die verletzten Gefühle, die sie in diese Sache hineingeritten hatten.
„Make-up, Make-up", überlegte Cordelia und rieb sich das Kinn. „Na ja, gib einfach dein Bestes und halte dich im Hintergrund." Fröhlich beendete sie das Treffen: „Das wird ein richtiger Knaller!"
Buffy senkte den Kopf und ließ ihre Stirn auf die Tischplatte sinken.
Willow saß in einiger Entfernung mit Xander zusammen. „Ich kann nicht glauben, daß sie Giles angelogen hat. Meine Welt ist aus den Fugen", sagte sie.
„Buffy lügt?" sagte er scharf. „Buffy geht zu Verbindungspartys? Das ist nicht aus den Fugen, das ist verrückt!"
„Aus den Fugen bedeutet verrückt", sagte sie sanft.
„Oh!" Er nahm die Cola, die sie sich teilten, und trank einen Schluck.
Willow bediente sich wiederum aus der Tüte mit den Süßigkeiten. „Leider können wir nichts daran ändern. Wir werden Giles helfen..." Xander unterbrach sie: „Ich gehe zu dieser Party."
Willow war überrascht. „Was?"
„Ich will ein bißchen auf Buffy aufpassen. Ich traue diesen Verbindungsbrüdern nicht."
„Du willst sie beschützen?" Er nickte. „Und du willst beweisen, daß du genauso gut bist wie diese reichen, rotznasigen Typen?" Er nickte wieder. „Und vielleicht eine Orgie mitnehmen?"
„Wenn sie nicht zu spät steigt",
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