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06 - Willlow und das Monsterbaby

06 - Willlow und das Monsterbaby

Titel: 06 - Willlow und das Monsterbaby Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mel Odom
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Schauder über den Rücken. Man traf nicht gerade die nettesten Leute im Knast. »Vielleicht ist die Idee doch nicht so gut«, bemerkte Xander so beiläufig und cool wie möglich.
    »Gibst du jetzt das Weichei?«, zog ihn Hutch auf. Er kniete vor der Tür nieder, griff in seine Jackentasche und brachte eine Spraydose zum Vorschein.
    »Nein«, gab Xander zurück. Aber ehrlich gesagt fehlte nicht mehr viel. Je mehr er darüber nachdachte, desto schlechter fand er die Idee. »Willst du dich jetzt mit ein paar ätzenden Graffiti begnügen, weil die Tür nicht aufgeht?«
    »Wir kommen schon rein.« sagte Hutch. Er setzte ein kleines Röhrchen auf den Sprühkopf der Dose. Dann steckte er das Röhrchen in das Schloss und drückte auf die Düse. Die Spraydose klang, als wenn eine Boeing 727 im Flur abheben würde.
    Xander sah sich nervös um. Er war sich sicher, dass jeden Augenblick jemand um die Ecke kommen musste, um der Ursache dieses Lärms auf den Grund zu gehen.
    Aber es kam niemand und eine Minute später stieß Hutch auch schon die Tür auf. »Kommst du?«, fragte
    Hutch und machte eine Geste in Richtung der offenen Tür.
    »Yep.«
    Xander betrat zögernd den Raum und sah sich dabei nach allen Seiten um. »Was war in der Spraydose?«
    »Graphit. Lässt billige Türschlösser im Handumdrehen durchs Schlüsselloch verschwinden.«
    »Und woher weißt du so was?« Xander ging weiter in den Raum hinein und wurde langsam mutiger, da es so aussah, als wenn ihr Plan wirklich funktionierte.
    »Aus dem letzten Arachni-Kid-Heft. Hältst du dich denn gar nicht auf dem Laufenden?«
    »Ein Typ mit acht Beinen und ohne gesellschaftliches Leben steht nicht gerade oben auf meiner Leseliste«, musste Xander zugeben. Acht Beine wären zwar mal was anderes, aber »kein Gesellschaftsleben« erinnerte ihn viel zu sehr an zu Hause.
    Nachdem Hutch seine Werkzeuge eingesammelt hatte, betrat auch er den Büroraum und schloss die Tür hinter sich.
    »Da steht der Computer«, sagte Xander und zeigte in Richtung Schreibtisch.
    Hutch schüttelte den Kopf. »Die haben die Dateien bestimmt nicht hier drin. Der Typ, der immer in den Laden kommt, meint, sein Chef sei einer von denen, die sich unheimlich wichtig nehmen. Also wird er bestimmt die Dateien in seinem Büro aufbewahren.« Er ging zu der Tür, die in das hintere Bürozimmer führte, und riss das Schloss mit einem kräftigen Ruck heraus. Es gab ein kreischendes Geräusch von sich.
    »Ich nehme an, du hast deine Gründe, diesmal kein Graphit zu verwenden«, bemerkte Xander. Hutch hatte seiner Meinung nach etwas zu viel Spaß an dieser ganzen Sache.
    »Aber sicher!«, versicherte ihm Hutch. »Es macht doch keinen Spaß, irgendwo einzubrechen, wenn die Leute nicht merken, dass man da war!«
    »Da wäre ich mir nicht so sicher.«
    »Glaub mir«, sagte Hutch. »Es ist einfach nicht dasselbe!« Er stieß die Tür auf und betrat den Raum dahinter. »Oh, Mann, wo sind wir denn hier gelandet?«
    Xander folgte ihm in das Zimmer und sah, dass die Wände mit Fotos von den unterschiedlichsten Verbrechensarten bedeckt waren. Er hatte schon begonnen, sich Sorgen zu machen, als er erkannte, dass die Polizeiwagen, die auf den Fotos zu sehen waren, aus verschiedenen Städten und sogar Bundesstaaten stammten. Es handelte sich einfach um eine Sammlung von Bildern, die die Gesetzeshüter in Aktion zeigten.
    Vielleicht beeindruckte das ja die Kunden, überlegte Xander. Oder vielleicht verschaffte es diesem Typ auch Glücksgefühle, sich die Polizei im Einsatz anzusehen.
    Hutch ließ sich auf den Stuhl hinter dem Schreibtisch fallen. Er knackte theatralisch mit seinen Fingerknöcheln und tippte dann versuchsweise auf die Tastatur. »Okay, dann zeig mal, was du kannst, Superhirn.«
    Xander starrte auf den Bildschirm. Obwohl er an Willows Zauberkünste am Computer gewöhnt war, verblassten diese im Vergleich zu dem, wozu Hutch offensichtlich imstande war. Zum ersten Mal sah Xander Hutchs Hände genauer an. »Hey, deine Zeigefinger sind ja länger als deine Mittelfinger!« Und das um fast einen Zentimeter.
    Hutch hielt beide Zeigefinger wie Pistolen auf Xander gerichtet, tat so, als würde er schießen, und pustete den
    Rauch von seinen imaginären Colts. »Damit ich besser zeigen kann, Großmutter. Willst du mir sagen, dass ich verkrüppelt bin oder so was?«
    Xander schüttelte den Kopf. »Ich doch nicht.«
    Hutch griff in die Tasche seiner Jacke und zog eine Packung M&M's hervor. Er riss sie auf und stopfte sie

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