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0607 - U-Bahn ins Jenseits

0607 - U-Bahn ins Jenseits

Titel: 0607 - U-Bahn ins Jenseits Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schlimmen Taten trafen uns beide stets wie Tiefschläge. Wir fragten uns, was in einem Menschen vorgehen mochte, der so etwas tat.
    Nein, das war kein Mensch mehr. Für eine derartige Kreatur mußte erst ein Ausdruck erfunden werden.
    Ich blieb im Raum und hielt meine Waffe fest. Langsam drehte ich mich auf der Stelle, bis ich in das bleiche Gesicht meines Freundes schauen konnte.
    »Dir ist etwas eingefallen, John, nicht?«
    »Ja, Suko. Ich denke an den roten Jaguar. Er steht dort draußen. Du weißt, was ich meine?«
    »Kaifas – hier?«
    »Wir müssen davon ausgehen.«
    Suko schloß für einen Moment die Augen. »Okay, dann werden wir das Haus durchsuchen.«
    »Sofort.«
    Wir blieben im Keller, da es genügend Türen gab, hinter die wir schauen konnten.
    Ich öffnete die erste, sah nichts, nur einen Raum, der mit allerlei Gerumpel vollgestellt war.
    Suko hatte in einen anderen hineingeleuchtet und dort ebenfalls nichts Verdächtiges entdeckt. Er wies zur Treppe. »Bleiben uns nur noch die normalen Räume.«
    Wie verwinkelt das Haus war und welche Verstecke es deshalb bot, wußten wir nicht. Jedenfalls waren wir fremd, und Kaifas, falls er sich noch in der Nähe befand, kannte sich aus.
    Wir selbst bewegten uns so leise wie möglich. Ein Vorteil, wie wir bald erkannten, denn so konnten wir die Schritte hören. Schleichend und kratzend, als würde sich ein Dieb durch die Räume bewegen.
    »Das war im Flur«, flüsterte Suko.
    Ich befand mich schon auf dem Weg. Der Inspektor blieb hinter mir, und ich hatte den Beginn der Treppe erreicht, als an ihrem Ende plötzlich jemand erschien, der mir vorkam wie frisch aus der Hölle.
    Ganz in Schwarz gekleidet, wobei eine helle, weiße Mähne als Haar seinen Kopf umwehte.
    Er stand breitbeinig da, genoß die Sekunden meiner Überraschung und hob plötzlich beide Waffen.
    Ein Schnellfeuergewehr und eine MPi!
    Im nächsten Moment sang der Tod sein fürchterliches Lied…
    ***
    Ich sah das Blitzen des Mündungsfeuers, hörte die mörderischen Explosionen der Schüsse und wußte selbst nicht, wie ich weggekommen war.
    Jedenfalls hatte ich mich nach rechts geworfen, lag am Boden, und dankte meinem Schutzengel, daß ich nicht getroffen worden war, denn es war so gut wie unmöglich, derartigen Garben zu entwischen, weil Kugeln immer schneller waren.
    Es mußte wohl am Schußwinkel des Mannes gelegen haben, daß die Garben über meinen Kopf hinweghuschten und irgendwo mit hämmernden Schlägen die Decke aufrissen, wobei sie tiefe Löcher und lange Schrammen hinterließen.
    Im Keller tobte die Hölle. Die Explosionen der Schüsse klangen wahnsinnig laut, als wollten sie die Wände einreißen. Dazwischen hörte ich das Schreien des Mannes und dachte auch an Suko, der hoffentlich nicht getroffen worden war.
    Ich hatte mich in einen toten Winkel gerollt; die Nische hatte an der Rückseite eine Tür.
    Staub und Pulverdampf vermischten sich zu Wolken. Es stank nach verbranntem Kordit, und plötzlich war es still. Wir hörten hastige Schritte und das harte Schlagen einer Tür, als sie ins Schloß gefallen war.
    Aus dem Gang erhob sich Suko. Ich hörte ihn sprechen, ohne ihn verstehen zu können. Er kam ebenfalls auf die Beine und taumelte mir entgegen. »Bist du verletzt, John?«
    »Nein.«
    »Mich hat es auch nicht erwischt. Was ist das für ein Mensch, verdammt noch mal.«
    Ich konnte ihm keine Antwort geben, aber wir stürmten die Treppe hoch, weil wir davon ausgingen, daß dieser Kaifas sein Haus verlassen hatte. An der Eingangstür erreichte uns das Geräusch eines startenden Fahrzeugs. Es konnte sich nur um den Jaguar handeln.
    Sekunden später sahen wir es. Der Jaguar wirkte tatsächlich wie ein rotes Raubtier, daß mit einer ungeheuer starken Kraft startete.
    Wir standen da wie zwei Filmhelden und feuerten hinter dem Fahrzeug her, ohne es zu erwischen, denn Kaifas war ein geschickter Fahrer, der in Schlangenlinien auf das offene Tor zuraste.
    Suko hörte meinen Fluch, als er sich bereits auf dem Weg zum Rover befand.
    »Den kriegen wir, John! In der Stadt immer, das kann ich dir versprechen!«
    Ich warf mich hinter das Lenkrad, startete und Suko kümmerte sich bereits um das Sprechgerät. Sofort stellte er eine Verbindung zur Zentrale her. Dieser Kaifas war vom Satan besessen, der mußte gestoppt werden, wenn er durch die City fuhr und dort einen regelrechten Amoklauf veranstaltete.
    Wir rechneten damit, ihn schnell stoppen zu können. Es hatte sich als Irrtum herausgestellt. Diesem

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