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061 - Der Zinker

061 - Der Zinker

Titel: 061 - Der Zinker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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der mehr arme Teufel ins Gefängnis gebracht hat als irgendein Polizeibeamter!«
    Friedman schüttelte verständnislos den Kopf.
    »Hat er Sie denn ins Gefängnis gebracht?«
    »Nein, dafür bin ich selbst verantwortlich.«
    »Sehen Sie, Leslie!« versuchte ihn Lew zu beschwichtigen. »Ich möchte nicht mit Ihnen streiten. Sie sind Sutton böse wegen einer ganz anderen Sache. Wir wollen nicht darauf zurückkommen, ich weiß, wie Ihnen zumute ist. Aber ich bin für das Glück eines Menschen verantwortlich.«
    »Ich auch!« schrie Leslie und machte einen Schritt auf Frank Sutton zu. »Wenn Sie Beryl Stedman heiraten, bei Gott, bringe ich Sie um!«
    Friedman vertrat ihm den Weg.
    »Sie sind ja verrückt!« beschwor er ihn. »Sie wissen nicht, was Sie tun. Nehmen Sie sich in acht! Bis zu einem gewissen Grade lasse ich mit mir reden, aber das ist zu stark, Leslie! Hier in meinem Hause habe ich auch noch etwas zu sagen!«
    Zum erstenmal sah er Leslie in solcher Wut - mit weißem, verbissenem Gesicht.
    »Lassen Sie doch Sutton selbst reden! Müssen Sie ihn dauernd wie ein Kindermädchen betreuen?«
    Sutton lachte gezwungen.
    »Sorgen Sie sich wirklich nicht um mich, Lew, ich kann mich schon um meine eigene Sache kümmern!«
    »So? Können Sie das?« schleuderte ihm Leslie sarkastisch ins Gesicht. »Sie haben sich allerdings nur um sich selbst gekümmert, seit Sie dieses betrügerische Geschäft betreiben. Sie haben sich um sich selbst gekümmert, als Sie mich für Ihre Pläne opferten, so wie Sie Ihre früheren Geschäftführer geopfert haben!«
    »Sie sind ein verdammter Lügner!« brüllte Sutton.
    Lew Friedman schüttelte hilflos den Kopf.
    »Also, nun beruhigen Sie sich doch und gehen Sie fort, Leslie!«
    »Ein Schwindelgeschäft mit gefälschten Büchern!« rief Leslie. »Ihre eigentliche Arbeit tun Sie in Ihrem Auto und im Leopard-Club!« Er sah, wie Friedman aufhorchte. »Dort treffen Sie die Gauner und halten sich auf dem laufenden - ich warne Sie, Sutton!«
    Lew hörte ein Geräusch oben im Korridor und ging schnell zur Tür, um sich zu vergewissern.
    »Also, jetzt ist Schluß!« erklärte er energisch. »Machen Sie, daß Sie hinauskommen!«
    Doch Leslie hörte nicht auf ihn.
    »Lassen Sie die Finger von Beryl, Sutton! Halten Sie sich an ihre alten Verbündeten!«
    Friedmans Hand fiel schwer auf seine Schulter. »Gehen Sie schleunigst durch den Garten -«, sagte er bittend. »Verschwinden Sie, Leslie, tun Sie es mir zuliebe - da, die Tür zum Garten, draußen ist ein Dienstboteneingang, um die Hausecke ...«
    Leslie war unschlüssig.
    »Ich bitte Sie dringend darum!«
    »Nun gut - Miss Stedman kommt wohl?« Er ging zur Tür, öffnete sie, drehte sich nochmals um. »Sie wissen nicht, was ich für Sie tue, Sutton!«
    Dann verschwand er in der Dunkelheit.

22
    Sutton atmete schwer. Als er ebenfalls auf die Terrassentür zugehen wollte, zog ihn Friedman zurück.
    »Bleiben Sie!« zischte er böse. »Als Leslie hier war, hatten Sie Zeit, ihm entgegenzutreten. Nehmen Sie sich jetzt zusammen, wenn Beryl kommt.«
    »Haben Sie gehört, was er .« stammelte Sutton. »Er hat mich beschuldigt . Mein Gott, was für eine Verwegenheit dieser Mensch besitzt!«
    Lew drückte seinen Arm, daß er stöhnte. Beryl hatte das Zimmer betreten. Sie war schon vollständig für die Reise angezogen, ging zum Schreibtisch, setzte sich, zog die Schublade auf und suchte nach etwas. Lew sah ihr trauriges Gesicht.
    »Kann ich dir helfen, Beryl?« fragte er unsicher.
    »Nein, ich muß das allein tun, wenn du nichts dagegen hast.«
    Lew seufzte erleichtert auf. Sie hatte also nicht gehört, daß Leslie dagewesen war.
    »Du hast noch viel Zeit, Beryl, es sind noch mindestens drei Stunden, bis der Zug fährt.«
    Sie nickte, nahm einen Bogen Schreibpapier und wartete. Frank verstand, daß sie allein sein wollte.
    »Kannst du das nicht bis später lassen, Beryl?« fragte er nervös.
    Es gelang ihm nicht, seinen alten, harmlosen Unterhaltungston zu finden. Lew nahm ihn am Arm.
    »Kommen Sie mit, wir wollen hinausgehen und Tillman wegschicken. Dann sind wir allein im Haus, ohne Angestellte und Zeitungsreporter!« »Ich dachte, Beryl sollte wissen ...« begann Sutton, noch immer außer sich.
    »Halten Sie den Mund!« flüsterte Lew. »Was wollen Sie ihr sagen? Sie sind wohl nicht ganz bei Verstand!«
    Bevor Frank weiteres Unheil anrichten konnte, schob er ihn aus dem Zimmer und schloß die Tür hinter sich.
    Beryl war allein. Sie schaute den beiden

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