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0616 - Der König des Schreckens

0616 - Der König des Schreckens

Titel: 0616 - Der König des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ich dachte vielmehr an die Bewohner von Littleport. Lorenzo, oder wer immer hinter diesem clownhaften Schädel stecken mochte, brachte es fertig, einen ganzen Ort unter seine Kontrolle zu bekommen. Da waren die Menschen keine Menschen mehr, da wurden sie degeneriert, zu Monstren gemacht, magisch verseucht, und niemand stellte sich aus Littleport dem grünen Knochenschädel entgegen.
    Der König des Schreckens war er genannt worden. Er und Capri hatten auf die alten Voraussagen des Nostradamus gebaut, nur war ich davon überzeugt, daß diese nicht eintrafen. Außerdem sollte der König des Schreckens erst zehn Jahre später eintreffen.
    Der warme Wind fuhr in mein Gesicht. Ein blanker und trotzdem wolkenreicher Himmel lag hoch über uns. In seine dunkelgraue Farbe war ein anderer Schleier hineingeglitten. Sehr konträr, beinahe schon hart und türkis bis grün…
    Ich blieb stehen. Hinter mir hielten sich Suko und Capri auf, ich selbst stand neben dem weißen MG.
    Dann wurde alles anders!
    Der Himmel schien aufgerissen zu werden.
    Über uns entstand plötzlich eine gewaltige Lücke. Die Wolken fegten zur Seite, damit wir gegen das blanke Grau schauen konnten.
    Genau dort sahen wir ihn!
    Es war der grüne Totenschädel mit seinen orangefarbenen leuchtenden Augen. Riesig stand er über uns, eine fahl leuchtende Botschaft des Schreckens. Er schien Littleport zu beherrschen.
    »Jaaaa…!« schrie Capri und stieß den rechten Arm mit der geballten Hand in die Luft. »Ja, das ist er. Das ist Lorenzo. Er hat es geschafft, er beherrscht euch, er beherrscht alle hier. Das Grauen kann beginnen. Willkommen, König des Schreckens …«
    ***
    Auch für uns war der Anblick schrecklich, aber wir erholten uns schnell davon. Uns interessierte mehr, wo sich der Schädel aufhielt.
    Wenn uns nicht alles täuschte, mußte er seinen Platz direkt über der Straße haben, die den Ort in zwei Hälften teilte. Eine strategisch sehr günstige Stelle, von der er aus beobachten und alles unter Kontrolle halten konnte.
    Natürlich war ich gespannt darauf, wie die Bewohner reagieren würden. Bisher verhielten sie sich ungewöhnlich ruhig. Wir hörten nicht einen Ruf, es erklang auch keine Alarmsirene, und es kam uns vor, als wären die Menschen in einen tiefen Schlaf versunken.
    Das war schon ungewöhnlich. Und eben dieses Ungewöhnliche bereitete Sorgen. So verhält sich niemand. Nicht alle Menschen schliefen um diese Zeit, auch wenn es die Stunden zwischen Mitternacht und der Morgendämmerung waren.
    Ich erwischte einen Blick auf Sukos Gesicht. Dem Ausdruck nach zu schließen, mußte er das gleiche denken wie ich, schüttelte leicht den Kopf und flüsterte mir zu: »John, irgend etwas läuft hier verdammt verkehrt, habe ich den Eindruck.«
    »Das meine ich auch.«
    »Aber was?«
    Ich hob die Schultern und nickte in die Richtung, wo Capri stand.
    Sie lächelte. Auf ihrem dunkelhäutigen Gesicht war die Sonne aufgegangen. Wenn man je hätte von strahlenden Augen sprechen können, bei ihr wäre dies der Fall gewesen. Sie hatte den Kopf in den Nacken gedrückt und schaute gegen den Schädel.
    »Ist er nicht wunderbar?« fragte sie. »Ist er nicht einmalig? Ich wußte, daß Lorenzo es schaffen würde. Ein Körper kann verschwinden, ein Geist nicht. Er wechselt nur die Dimensionen, die Reiche, er taucht ein in andere Welten und schafft es auch, mühelos Grenzen zu überwinden. Vom Sichtbaren ins Unsichtbare und wieder zurück. Ist das nicht der helle Wahnsinn, ist er das nicht?«
    »Was wird geschehen?« Ich baute mich vor der Frau auf, um ihr ins Gesicht zu sehen. Keiner von uns war gewillt, sich durch Lügen abspeisen zu lassen.
    »Das kann ich nicht sagen.«
    »Doch, Capri, Sie können es.«
    Nun senkte sie den Blick. »Ich weiß wohl, was geschehen ist, meine Herren Polizisten. Obwohl es hier so normal aussieht, ist nichts mehr so wie sonst.«
    »Ach ja?«
    Sie nickte.
    »Und wie wollen Sie uns das beweisen?« erkundigte sich Suko.
    »Ganz einfach. Lassen Sie uns gemeinsam einen Spaziergang machen. Einverstanden?«
    »Wohin?«
    »Durch den Ort. Dann können Sie mit eigenen Augen die Veränderungen erkennen.«
    Überzeugt waren wir nicht davon, aber blieb uns eine andere Möglichkeit? Nein, wenn wir den König des Schreckens bekämpfen wollten, mußten wir uns ihm stellen.
    »Noch etwas«, sagte ich, bevor wir uns in Bewegung setzten.
    »Wenn Sie irgendeinen Trick versuchen, wird es Ihnen schlecht bekommen, Capri. Denken Sie immer daran, daß wir in

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