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0616 - Der König des Schreckens

0616 - Der König des Schreckens

Titel: 0616 - Der König des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Schritte, die sich dumpf in Richtung Haustür entfernten, lag noch immer auf der Frau, die anfing zu keuchen, weil ihr der Druck lästig wurde.
    »Okay!« flüsterte ich ihr ins Ohr. »Ich werde Sie jetzt loslassen. Wenn Sie Dummheiten machen, ich bin immer der Stärkere.«
    »Sie werden keinen Grund haben, sich zu beschweren.« Danach kicherte sie.
    Ich ließ sie aufstehen, hielt aber das rechte Handgelenk umklammert und drehte es herum, damit sie endlich die verdammte Nadel losließ. Sie öffnete ihre Faust, die Nadel landete am Boden, und ich konnte sie endlich wegkicken.
    Bevor ich eine Frage stellen konnte, kam Suko zurück. Er schaltete das Licht ein.
    Die Deckenleuchte befand sich genau über uns, und das Gesicht der Mulattin sah ich dicht vor mir.
    »Nichts«, erzählte Suko. »Der verdammte Schädel ist verschwunden, er hat sich in Luft aufgelöst.«
    Capri fing an zu lachen. »Ja, ich wußte, daß er stärker ist. Er ist allen überlegen, der König des Schreckens.«
    »Abwarten.«
    Sie spitzte die Lippen. Es sah so aus, als wollte sie mir ins Gesicht spucken, aber sie überlegte es sich anders und drehte den Kopf zur Seite. Jetzt schaute sie zu Boden.
    »Ist Lorenzo der König des Schreckens?« fragte ich sie.
    »Vielleicht…«
    »Ich will eine genaue Antwort haben, verdammt noch mal. Ist er der König des Schreckens?«
    »Lorenzo ist tot…« Das letzte Wort sprach sie hart aus und verdrehte dabei ihre dunklen Augen dermaßen stark, daß nur noch das Weiße zu sehen war.
    »Sein Geist auch?« fragte ich flüsternd.
    Da kicherte sie. »Was wißt ihr schon davon?«
    »So viel wie über den König des Schreckens, den Nostradamus in seinen Prophezeiungen erwähnt hat. Aber er hat damit einen anderen gemeint, der als Antichrist bekannt geworden ist. Luzifer vielleicht nur einen kleinen Maler.«
    Da hatte ich Lorenzo beleidigt und die Frau auch. »Er ist kein kleiner Maler!« fuhr sie mich an. »Er ist ein Genie gewesen, nein, er ist noch ein Genie.«
    »Dann lebt er?«
    »Fast.«
    »Jetzt kommen wir der Sache schon näher. Wo lebt er denn, meine Teure?«
    »Du kannst den Körper töten, aber nicht den Geist. Du kannst den Körper töten«, wiederholte sie, »aber nicht die Genialität seiner Werke. Ihr habt ihn gereizt, das hättet ihr nicht tun sollen. Deshalb ist diese Stadt dem Tod geweiht. Schon Moore wollte das Bild nicht abgeben, er hat es büßen müssen…«
    »Dr. Moore?«
    »Richtig.«
    Ich nickte und schaute auf Suko. »Das war der Mann, der ins Krankenhaus gefahren wurde.«
    »Verstehe.«
    »Er hatte das Bild«, sagte sie. »Er hatte es, ich habe ihn besucht, doch er wollte es mir nicht geben. Es war sein Fehler, sein großer Fehler, jetzt kann er sich frei entfalten.«
    »Für wen war es ein Fehler?«
    »Nur für die Menschen.«
    »Welche Rolle spielen Sie?«
    »Ich wußte alles. Ich wußte, daß er zurückkehren würde. Er ist gegangen, er kehrt zurück.«
    »Als König des Schreckens?«
    »So nennt er sich.«
    »Er kann nicht der Antichrist sein, von dem in den Prophezeiungen gesprochen wird. Wer ist er wirklich?«
    »Er nennt sich der König des Schreckens, und er wird den Schrecken verbreiten, das kann ich euch versprechen. In diesem Ort wird es bei Sonnenaufgang nur noch Leichen geben. Dafür sorgt der große Lorenzo. Er wird den Weg bereiten, um die Menschheit auf den wahren König des Schreckens vorzubereiten, der in zehn Jahren erscheinen wird. Bald ist die Jahreswende, wir haben uns beeilen müssen, aber wir haben es geschafft.«
    »Noch nicht ganz«, erwiderte ich.
    »Doch, Lorenzo ist fast so gut. Er ist genial. Er ist Mensch und Dämon. Mensch nur äußerlich, doch wer seine Bilder genauer betrachtet, der erkennt das Dämonische in ihnen. Der sieht, daß mehr dahinter steckt als nur ein Bild.«
    »Und Sie kennen ihn gut, den halben Dämon und halben Menschen?« fragte Suko.
    »Sehr gut.«
    »Dann werden Sie uns sicherlich auch zu ihm führen können, wenn ich mich nicht irre.«
    Capri blickte uns an, als hätten wir von ihr verlangt, auf den Strich zu gehen. Danach wechselte ihr Ausdruck. Das Lächeln erschien auf den Lippen, wissend und gleichzeitig diabolisch. »Ich brauche euch und keinen anderen irgendwo hinzuführen«, erklärte sie.
    »Weshalb nicht?« fragte Suko.
    »Weil er schon da ist. Ja, er ist überall, mein Freund, mein Geliebter, mein Meister. Er ist da, merkt euch das, oder merkt es euch nicht. Er hat sich zwar aus dem Zimmer zurückgezogen, aber die Flucht hat er

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