Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0623 - Odyssee des Grauens

0623 - Odyssee des Grauens

Titel: 0623 - Odyssee des Grauens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
zuckte mit den Schultern.
    Wenn wenigstens jemand ihm mal etwas mehr über diesen ominösen Fluch verraten würde…
    ***
    Äydolos, der Dämon, tat, was Stygia ihm befohlen hatte. Er wechselte zur Erde und begann zu überlegen, wie er am besten an Bord dieses verfluchten Schiffes kommen sollte. Vielleicht konnte er es ja vernichten, ohne es betreten zu müssen. Das war vielleicht die geringe Chance, die er sich erhoffte.
    Aber dann hatte er ein Problem.
    Da er einfach so gewechselt war, ohne den Weg zu nehmen, den auch Zamorra und seine Begleiter benutzten hatten, fand er das Schiff nicht gleich.
    Er mußte danach suchen!
    Und die Weltmeere waren groß und weit ausgedehnt…
    Je mehr Zeit bei der Suche verstrich, desto größer wurde aber der innere Druck, dem er sich ausgesetzt fühlte. Er hatte schon Zeit verloren, indem er sich mit Sarkana besprochen hatte. Die Fürstin der Finsternis war ungeduldig. Sie erwartete eine Erfolgsmeldung.
    Er mußte das verfluchte Schiff so schnell wie möglich entdecken. Es war ein Fehler gewesen, nicht den direkten Weg zu gehen. So war er jetzt noch in Freiheit und konnte eine Möglichkeit suchen, es von außen zu versenken, aber die Zeit wurde immer knapper. Er mußte befürchten, daß Stygia ihn erschlug, weil er nicht rasch genug arbeitete.
    Darüber hinaus war er immer noch nicht sicher, ob das Schiff überhaupt zerstört werden konnte.
    Der Erfolgszwang, unter dem er stand, brachte ihn beinahe um…
    ***
    Zamorra wußte später selbst nicht zu sagen, weshalb er noch einmal unter Deck gegangen war, um sich dort umzusehen. Er rechnete überhaupt nicht damit, dort den Kapitän zu finden. Aber vielleicht lag es einfach daran, daß ihm der Verwesungsgeruch, den sie schon bei ihrer Ankunft festgestellt hatten, keine Ruhe ließ.
    Von den Schiffsleuten hatte ihnen ja niemand etwas darüber erzählen wollen oder können…
    Plötzlich entdeckte er eine Tür, die ihm gestern überhaupt nicht aufgefallen war. Dabei hatte er sich doch im gesamten Schiffsbauch eingehend umgesehen!
    War er gestern trotzdem nicht an dieser Stelle gewesen?
    Oder hatte es die Tür da noch nicht gegeben?
    Vielleicht war sie unsichtbar gewesen?
    Oder hatte er sie einfach nicht gesehen? Immerhin war es hier unten dunkel wie im Haifischbauch, aber gestern hatten sie bei ihrer Erkundung Fackeln benutzt, während Zamorra sich jetzt wieder nur auf die Helligkeit verlassen konnte, die sein Amulett anstrahlte. Bei dem wesentlich besseren Licht hätte er diese Tür eigentlich eher gestern als heute bemerken müssen!
    Zamorra schüttelte den Kopf. Er berührte den Türgriff. Im gleichen Moment begann sein Amulett zu vibrieren und erwärmte sich.
    Hier war Schwarze Magie!
    Und zwar wesentlich stärker ausgeprägt als an allen anderen Stellen auf diesem Schiff! Hier konzentrierte sich eine dunkle Macht.
    Er schluckte.
    Hatte diese Macht sich gestern getarnt? Und hatte sie etwas mit dem zu tun, was in der Nacht an Deck geschehen war?
    »Verdammt«, murmelte er und hatte plötzlich das Gefühl, vor einer großen Entdeckung zu stehen, die ihm die Lösung des Rätsels näher brachte!
    Er stieß die Tür auf.
    Dahinter war es stockfinster.
    Unwillkürlich wich er zurück. Der Gestank, der ihm entgegenschlug, raubte ihm beinahe den Atem.
    So stark war der Verwesungsgeruch nie vorher gewesen..
    Das bedeutete, daß er hier seinen Ursprung hatte! Von hier aus durchzog er den gesamten Unterdeck-Bereich!
    Aber was verfaulte hier?
    Zamorra machte einen Schritt in den dunklen Raum hinein. Das Amulett verstrahlte schwaches Licht, in dem der Dämonenjäger kaum etwas erkennen konnte. Ein Gedankenbefehl erhöhte die Lichtabstrahlung, doch das half ihm auch nicht sehr viel weiter.
    Der Raum war leer…
    Nein!
    Plötzlich entdeckte Zamorra etwas.
    Ein Körper, der am Boden lag?
    Vorsichtig trat er darauf zu. Dabei sicherte er nach allen Seiten und warf auch immer wieder einen Blick nach oben, um vor möglichen Überraschungen so weit wie möglich gefeit zu sein. Aber es sah nicht danach aus, als wolle ihn jemand aus der Finsternis heraus angreifen.
    Im nächsten Moment stand er bereits vor dem Körper.
    Er kauerte sich nieder, betrachtete ihn im Lichtschein, den Merlins Stern anstrahlte, genauer. Gleichzeitig mußte er immer stärker gegen die Übelkeit ankämpfen, die der immens starke Verwesungsgestank in ihm auslöste.
    Der Tote, der vor ihm lag, war beinahe skelettiert. Zamorra konnte nicht einmal mehr auf Anhieb sagen, ob es ein Mann

Weitere Kostenlose Bücher