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064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

064 - Das Steckenpferd des alten Derrick

Titel: 064 - Das Steckenpferd des alten Derrick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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regungslos da und starrte in die Ferne.

16
    Auf seinem Rückweg zum Lowndes Square glaubte Dick Staines auf Rosen zu wandeln. Er wurde aber durch den erregten Minns, der ihn an der Haustür erwartete, schneller, als er geglaubt hätte, wieder in die Wirklichkeit zurückgerufen. »Ich habe Sie überall gesucht, Sir«, rief der Diener atemlos. »Ich wollte schon die Polizei holen. Seit anderthalb Stunden geht die Klingel in Ihrem Zimmer, Sir! Ich dachte erst, Sie seien zu Hause.«
    Ohne sich erst lange mit Fragen aufzuhalten, raste Dick wieder auf die Straße zurück und zerrte im Laufen die Schlüssel zu Derricks Haustür aus der Tasche. Er erwartete, die Tür verriegelt zu finden, aber als er den Schlüssel umgedreht hatte, gab sie nach. Auch die Beleuchtung funktionierte. Nirgends war die Spur eines Eindringlings zu bemerken. Erst als er die Schwelle des Salons überschreiten wollte, blieb er wie vom Schlag gerührt stehen.
    Die ganze Zimmereinrichtung war verstellt worden. In der Wand befanden' sich mehrere Löcher, offensichtlich mit einem elektrischen Bohrer hervorgerufen. Der Bohrer lag mit abgebrochener Spitze auf dem Fußboden, daneben Kalkreste, die aus den in die Wände gebohrten Löchern stammten. Mit kriminalistischem Interesse prüfte Staines den Bohrer. Er kannte dieses Instrument aus der Praxis, hatte aber nie erlebt, daß es bei Einbrüchen benutzt worden wäre. Die Einbrecher mußten bei ihrer Arbeit gestört worden sein, nachdem sie auf der Suche nach den vermuteten Verstecken bis tief in die Wand vorgedrungen waren.
    Plötzlich drehte sich Dick um. Er hatte ein Geräusch gehört. Hinter ihm stand Derrick und starrte fassungslos auf die Verwüstung.
    »Mein Gott!« murmelte er. »Wann ist das passiert?«
    Staines blickte, ohne zu antworten, unverwandt auf die gegenüberliegende Wand. Dann ging er hin und zeigte auf eine Stelle neben einem der Bohrlöcher.
    »Hier haben Sie den Abdruck wieder!« sagte er.
    Ein Irrtum war ausgeschlossen. Aber im gleichen Augenblick wußte Staines auch, wie der Daumenabdruck an die Wand gekommen war. Auf der Stelle des Abdrucks zeichnete sich ein kleiner, noch feuchter Fleck ab. »Was für einen Abdruck meinen Sie?« fragte Derrick.
    »Auf dem Bierglas, das Larkin an jenem Abend benützte, als ich die unbekannte Einbrecherin überraschte, fanden wir einen Daumenabdruck... Den gleichen Abdruck stellten wir auf dem Tischchen in Ihrem Salon fest, wo der ermordete Lordy Brown aufgefunden wurde.«
    »Mein Gott! Der Mörder also? Ein Daumenabdruck - auf dem Tischchen, sagten Sie? Und auf - Larkins - Glas? Sie haben den Abdruck doch sicher fotografiert?«
    »Natürlich. Interessant daran ist, daß wir zwar einen Daumenabdruck, aber keinen einzigen Abdruck der Finger fanden. Das ist um so verwunderlicher, als doch niemand ein Glas nur mit dem Daumen aufheben kann. Ich habe zwar meine eigene Theorie, möchte aber . . .« Der Inspektor brach ab und ging zum Telefon. Bourke wollte eben das Büro verlassen, als ihn der Anruf erreichte.
    Derrick hatte das Haus bereits verlassen, als der Chef eintraf.
    »Haben Sie die Kerle bei dieser Bohrarbeit gehört?« fragte er, als er den Derrickschen Salon betreten hatte.
    »Nein, ich war ausgegangen.«
    Dick erzählte nicht, warum er ausgegangen und auf wessen Veranlassung es geschehen war. Bourke schien sich auch nicht dafür zu interessieren.
    »Hier ist ja der Daumenabdruck wieder!« stellte er sogleich fest. »Ja, ich erkenne ihn jetzt ohne Vergrößerungsglas. Mit Stempelfarbe also?« Er berührte den noch immer feuchten Fleck. »Hm, künstlich angebracht. ..«
    »Ja, mit einem Gummistempel«, bestätigte Staines. »Ebenso wie der Abdruck auf dem Glas und der Tischplatte. Nur, daß sie dort keine Stempelfarbe benutzten, sondern ein wenig Wasser die gleichen Dienste leistete. Den Abdruck des Slougher Mörders nachzuahmen, war ja keine Kunst, denn es gibt mindestens drei Fachwerke, die ihn reproduzierten.« »Wir sollten wohl damit aufs Glatteis geführt werden«, meinte Bourke. »Merkwürdig. Ich hätte das nie gedacht. Hatten Sie Ihre Alarmvorrichtung in Betrieb? Na, da Sie ausgegangen waren, hatte sie ja nicht viel Zweck.«
    Staines erklärte dem Chef, daß Minns den Alarm gehört, aber nicht gewußt habe, was tun.
    »Er hätte die Wache benachrichtigen sollen«, sagte Bourke. »Die Leute sind doch zu dumm! Man hat Sie wohl aus dem Haus gelockt, wie?« Dick schwieg.
    »Sie müssen es verdammt schlau angefangen haben«, fuhr Bourke

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