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0641 - Geisterbahn

0641 - Geisterbahn

Titel: 0641 - Geisterbahn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wir glauben, dass hinter diesen Figuren mehr steckt, als es beim ersten Hinsehen den Anschein hat. Da wir von der Polizei sind, muss es sich um ein Verbrechen handeln, wie Sie sicherlich folgern können.«
    »Kann ich nicht. Okay, die Figuren sehen nicht gerade aus wie Kinderpuppen, aber Verbrechen…«
    »Sie bewegen sich!«, sagte Suko.
    Hymes schüttelte den Kopf. »Gelenkt, Mister. Die Elektronik steuert sie, denken Sie daran.«
    »Ja, schon, aber es gibt Mittel, um die Elektronik außer Kraft zu setzen.«
    Der Verkäufer grinste breit. »Abschalten, Stecker rausziehen, das ist ganz einfach.«
    »Meine ich auch.«
    »Wo liegt dann das Problem?«
    »Darin, dass sich die Figuren trotzdem weiterbewegen, und zwar nicht nach dem eigentlichen Programm, sondern nach anderen Befehlen, die man ihnen eingab.«
    Hymes war erst stumm, dann lachte er unangenehm laut. »Das kann doch nicht wahr sein, das glaube ich Ihnen nicht, verdammt. Nein, das ist nicht drin.«
    »Ich sehe es anders.«
    »Welch eine Erklärung oder welch einen Beweis können Sie da anbringen, Mister?«
    »Magie?«, flüsterte Suko.
    Hymes hatte getrunken, verschluckte sich und berührte dabei mit den Lippen das Glas. Die Hälfte des Bieres spie er wieder hinein, die andere Hälfte schwappte über den Tisch.
    Suko wartete, bis sich der Mann ausgehustet hatte, wollte etwas sagen, aber Hymes kam ihm zuvor.
    »Das kann doch nicht wahr sein. Mit Verlaub, Inspektor, haben Sie noch alle Schranken runter?«
    »Damit mache ich keine Scherze. Es geht tatsächlich um Magie. Ich glaube, dass die Figuren in gewisser Hinsicht außer Kontrolle geraten und dabei einen Weg gehen, der ihnen magisch vorgezeichnet wurde.«
    »Schön. Und wer, bitte, sollte diesen Weg vorgezeichnet oder einprogrammiert haben?«
    »Van Akkeren.«
    »Der in Holland?«
    »Ja. Wo finde ich ihn dort?«
    »Kann ich Ihnen nicht sagen. Unser Seminar wurde in einem Amsterdamer Hotel abgehalten.«
    »Lassen wir das dahingestellt«, sagte Suko. »Ich muss wissen, ob diese Prototypen…«
    »Nein, verdammt, nein!« Hymes drehte plötzlich durch. Er sprang auf und schlug auf die Stuhllehne. »Ich brauche mir diese Scheiße nicht mehr anzuhören, Inspektor. Hauen Sie ab, oder ich tue es.«
    Er tat es, wandte sich um und ging. Aber nicht zurück zum Haus, sondern dorthin, wo ihm das hohe Gebüsch des Uferstreifens genügend Deckung gab und er sich vor Suko verbergen konnte.
    Selbst Suko war von dieser Handlung überrascht worden und reagierte nicht so schnell, wie er es eigentlich hätte tun müssen. Als er loslief, war Hymes bereits verschwunden.
    Sekunden vergingen. Suko hatte sich die Richtung gemerkt, nahm die Verfolgung auf, gefolgt von den Blicken des Personals und der Gäste. »He, spielt ihr Fangen?«, rief einer.
    Suko ignorierte die Bemerkung. Er wollte Nick Hymes. Sehen konnte er ihn nicht, dafür hören.
    Das gefiel ihm gar nicht, denn der Laut war ein gellender Schrei!
    ***
    Nick Hymes konnte selbst nicht erklären, was ihn da überkommen hatte. Jedenfalls hatte er sich die Fragen des Polizisten nicht mehr länger anhören können. Er war aufgesprungen und kurzerhand geflohen. Einfach weggelaufen.
    Er gab zu, dass der Chinese Recht hatte, denn auch Hymes wusste, dass einiges nicht mit rechten Dingen zuging. In den Niederlanden hatte er zwar wenig mitbekommen, doch die Strategie der Corporation hatte so etwas wie ein ausgedehntes Machtpotential und sprach auch davon, eine Konkurrenz am Boden zu halten.
    Selbst über die Mittel war man sich einig gewesen, und die gehörten nicht eben zu den ganz sauberen. Da war von einer brutalen Expansion mit allen verfügbaren Mitteln die Rede gewesen, von einer regelrechten Knechtung und Beherrschung des Marktes und von Hilfen, die nicht von dieser Welt stammen sollten.
    Das alles hatte Nick Hymes auf diesem zweitägigen Kursus erfahren. Als der Inspektor dieses Thema indirekt ansprach, war er eben so überrascht gewesen und hatte panikartig reagiert.
    Das Gras wuchs an einigen Stellen bis zu seinen Knien. Wenn er lief, peitschten ihn die Zweige.
    Hinderliches Buschwerk räumte er mit beiden Händen zur Seite.
    Nick lief den Weg nicht zum ersten Mal, er kannte ein Versteck in der Nähe und wollte sich dort verdrücken.
    Wieso die kleine Lichtung entstanden war, konnte er selbst nicht sagen. Jedenfalls war sie vorhanden, und in ihrer Mitte schimmerte noch eine mit Wasser gefüllte Mulde, eine Lache, die vom letzten Regen zurückgeblieben war.
    Vor ihr blieb

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