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0648 - Der Tod, der Ninja und ich

0648 - Der Tod, der Ninja und ich

Titel: 0648 - Der Tod, der Ninja und ich Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dieser Maler magische Fähigkeiten besitzt, dann wird er es tatsächlich schaffen, ein gewissermaßen drei- oder mehrdimensionales Bild auf die Wand zu malen. Dann ist dieses Bild eine Landschaft, die lebt.«
    Lamar hob die Augenbrauen. Er starrte die Wand an und schüttelte leicht den Kopf. »Ich glaube, Sie liegen falsch, Mr. Sinclair. Ich jedenfalls sehe dort kein Leben.«
    »Wenn es der Künstler will, kann es sich verändern.«
    »Glauben Sie das?«
    »Sicher.«
    Lamar wollte lachen. Er hatte den Mund bereits geöffnet, doch im nächsten Augenblick schloss er ihn wieder. Denn was auf dem Bild zu sehen war, das konnte er kaum glauben.
    Am linken Rand, wo die schmale Straße aus der Schlucht hervorführte, bewegte sich etwas.
    Ein kantiger Gegenstand huschte über das Gelände und geradewegs auf das Kloster zu.
    »Ein Auto«, ächzte Lamar.
    »Genau«, flüsterte ich zurück und hatte einen leichten Schauer bekommen. Soweit ich erkennen konnte, rollte ein Geländewagen auf das Kloster zu.
    Er war maßstabgerecht zum Bild und wirkte sehr klein in der fliehenden Dunkelheit. Das große Gesicht über dem Motiv verschwand immer mehr, und hinter dem anfahrenden Wagen wirbelte sogar eine Staubwolke hoch.
    »Was sagen Sie nun?«, fragte ich.
    Soto Lamar schüttelte den Kopf. »Ich begreife es nicht, Sinclair. Ich kann es nicht fassen.«
    »Es ist auch schwer.«
    Der Wagen rollte auf das zerstörte Kloster zu und wurde schließlich abgebremst.
    Zwei Personen verließen ihn. Ein Mann und eine Frau. Es überraschte mich nicht, dass ich Shao und Suko sah. Sie waren als lebende Personen in dieses Bild hineingetreten, und es musste sich meiner Meinung nach in seinem Innern magisch verändert haben.
    »Wer - wer sind die beiden?«, hauchte Lamar.
    »Freunde von mir.«
    »Was?«
    »Ja. Wir sind den Fall von zwei Seiten angegangen. Sie haben sich nach Frisco begeben.«
    »Was wollen sie dort?«
    »Möglicherweise nach lebenden Leichen suchen.«
    Der Mann neben mir schwieg. Ich konnte noch immer nicht genau sagen, auf welch einer Seite er stand, ob er zu mir gehörte oder noch zu Shimada. Er war der Typ, der auch wechselte und sich jeweils dem Stärkeren anbot.
    Es war etwas geschehen, und es war nicht grundlos geschehen, das stand fest. Als ich vorging, wollte sich auch Lamar in Bewegung setzen, ich aber hielt ihn zurück.
    »Nicht doch.«
    »Warum nicht?«
    »Sie werden den Grund gleich erfahren. Es kann sein, dass ich, wenn ich das Bild berühre, auch darin eintauche. Wundern Sie sich nicht, wenn ich verschwinde.«
    Da lachte er schrill und schüttelte den Kopf. »Nein, das ist nicht möglich.«
    Ich ging nicht mehr auf ihn ein. Ich wollte endlich etwas in Bewegung setzen und war fest davon überzeugt, dass es mir gelingen würde, ein Teil des Gemäldes zu werden.
    Lamar blieb zurück. Ich ging sehr nahe an das Bild heran. Meine Beretta hatte ich weggesteckt; ich wollte beide Hände frei haben, streckte aber nur den rechten Arm aus und war fest davon überzeugt, dass ich es schaffte.
    Die Berührung klappte -und…
    Nichts geschah!
    Das Bild hatte sich Shao und Suko geöffnet, mir jedoch nicht. Ich blieb außen vor…
    ***
    Mit einem Gegner konnte Suko fertig werden, auch wenn der Knabe bewaffnet war. Wachten die anderen sechs Rocker erst auf, konnte es übel werden. Deshalb durfte er nicht viel Zeit verlieren und musste so schnell wie möglich handeln.
    Dem stand die Mündung im Weg. Ein schwarzes, gefährliches Loch, das auf Suko gerichtet war.
    Ein Loch, in dem der Tod in Form einer Kugel steckte, die sein Leben auslöschen konnte.
    Der Bärtige sah nicht so aus, als wäre er verschlafen. Er machte einen sehr wachen Eindruck, aber auch einen etwas unsicheren, denn er schien nicht zu wissen, wo er Suko hinstecken sollte. »Heb mal die Arme, Partner.«
    »Okay.«
    Der Mann kam auf Suko zu, stieg dabei über einen Schlafenden hinweg. »Und jetzt möchte ich von dir wissen, weshalb du hergekommen bist. Rede!«
    »Es gefällt mir hier.«
    Der Mann wurde sauer. »Halte mich nicht für blöde. Was kann einem an dieser beschissenen Ruine schon gefallen.«
    »Was gefällt euch denn daran?«
    »Wir saufen uns hier die Hucke voll, wenn uns die Welt mal wieder ankotzt. Das ist unser Ausweichquartier, verstehst du?«
    »Im Prinzip schon. Sorry, ich meine, dass es euch nicht allein gehört. Ich habe einen kleinen Ausflug hinter mir. Eine Fahrt in den Morgen. Mein Wagen parkt dort hinten.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    »Tut mir Leid.

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