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0655 - Der Fund

0655 - Der Fund

Titel: 0655 - Der Fund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Menschen nicht wahrnehmbar.
    Hing es mit dem Skelett zusammen? Kehrte es jetzt zurück? War es draußen in der Nähe?
    Lakeman wollte es genau wissen. Er stand auf. Sein Ziel war das Fenster. Es lag an der Seite. Dort hatte er den besten Überblick. Zu sehen war nichts. Die unmittelbare Umgebung des Hauses lag in einer dumpfen Ruhe.
    Kevin Lakeman hatte schweißfeuchte Hände bekommen. Seine Waffe hing über der Schulter. Er war bereit, sofort zu schießen, wenn ein Fremder erschien.
    Etwa eine halbe Minute verstrich, in der nichts geschah. Die Stille bedrückte ihn. Wenn jemand da gewesen wäre, der ihn angerufen hätte, wäre ihm wohler gewesen.
    Er schaute auf die Tür. Sollte er sie öffnen und nachsehen, ob jemand dahinter stand?
    Er hätte es gern getan. Zwei Gründe hielten ihn davon ab. Zum einen seine eigene Feigheit, zum anderen der Hund, dessen Benehmen immer seltsamer wurde.
    Barney zeigte Furcht.
    Das wiederum wunderte den Förster, denn so etwas hatte er bei diesem Tier noch nie erlebt. Normalerweise gehörte Barney zu den mutigen Hunden. Er ging jeden Feind an, ob zwei- oder vierbeinig, und er würde sein Leben einsetzen, um das seines Herrn zu beschützen.
    Das alles wusste Kevin und deshalb irritierte ihn Barneys Verhalten so stark. Etwas musste da sein, das ihm eine ungeheure Furcht einjagte. Mit seinem sicheren Instinkt hatte er dies festgestellt und dieses Etwas konnte hinter der Tür lauern.
    Schritte in seinem Haus, in dem er sich normalerweise allein mit Barney aufhielt.
    Auch der Hund hatte sie gehört. Er zog sich noch weiter zurück. Die Ecke konnte gar nicht klein genug sein, in die er sich verkriechen wollte, um zu winseln.
    Das Geräusch ging dem Förster durch Mark und Bein. Wie konnte ein Tier nur so schreien?
    »Barney, Barney! Was ist denn? Was hast du? Komm her. Los, kommt her zu mir!«
    Barney wollte nicht. Die Furcht hatte ihn gelähmt. Er war in der Ecke kaum zu erkennen und allmählich erstarrten auch die Gesichtszüge des Kevin Lakeman.
    Die dumpfe Angst war wie eine große Glocke, die sich über seine Gestalt gelegt hatte. Sämtliche Bewegungen in seinem Körper schienen langsamer abzulaufen. Die Luft hatte sich verdickt, es fiel ihm schwer, sie zu atmen.
    Er hatte sich trotzdem auf die Schritte konzentrieren können. Sie waren zunächst auf der Treppe aufgeklungen und hatten sich der Wohnraumtür genähert.
    Plötzlich waren sie nicht mehr zu hören!
    Drei Sekunden verstrichen in einer atemlosen Spannung. Der Förster wusste genau, dass etwas geschah, nur konnte er nicht sagen, was passieren würde.
    Ja, die Tür würde sich öffnen. Das musste einfach so sein. Daran ging kein Weg vorbei.
    Die Tür, sie bekam Druck von außen. Er hatte nicht einmal gesehen, wie sich die Tür bewegte, er hörte nur das leise Quietschen und dann glitt sie nach innen.
    Es kam ihm vor, als wäre jemand dabei, einen Sargdeckel in die Höhe zu drücken.
    Kevin Lakeman hatte in seinem Leben schon vieles durchgemacht. Das hier war das Schlimmste. Er ahnte das Grauen - und bekam es in den folgenden Sekunden zu sehen.
    Jemand betrat den Raum.
    Mensch, Skelett, Monster?
    Alles zusammen in einem. Und er wusste genau, wer den Wohnraum betrat.
    Es war das Skelett.
    Nur sah es nicht mehr so aus wie sonst. An einigen Stellen seines knochigen Körpers waren Fleisch und Haut wieder zurückgewachsen, als hätte man es angepappt…
    ***
    Ich kam mir vor wie ein Pfadfinder, der sich in einer völlig fremden Umgebung zurechtfinden sollte.
    Als Anhaltspunkt diente mir nur noch der Himmel. Dort konnte ich die Richtung festlegen.
    Die Straße selbst führte nicht direkt zum Forsthaus. Irgendwo mussten wir abbiegen. Allerdings kannten weder ich noch Suko die Stelle. Überhaupt war mein Freund mehr eine Belastung als eine Unterstützung. Der Treffer war doch härter gewesen, als er hatte zugeben wollen. Kurz nach der Rettung hatte er sich noch einmal zusammengerissen, jetzt aber, wo wir beide über die Straße schritten, merkte ich doch, wie sehr seine Kräfte nachließen. Hätte ich ihn nicht gehalten, wäre er schon mehr als einmal gefallen.
    Oftmals schleiften seine Beine nur über den Boden. Sein keuchender Atem drang in mein Ohr und manchmal kam er mir vor, als wäre er ganz weggetreten.
    Ich schleppte ihn weiter, was ihm auch nicht gefiel. »John, lass mich in Ruhe.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Ich liebe das hohe Gras. Es ist bequem wie ein Bett. Leg mich hier irgendwo hin.«
    »Wunderbar. Wann soll ich dich

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