Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0688 - Der Kult

0688 - Der Kult

Titel: 0688 - Der Kult Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
mit Magie.«
    Ich lächelte. »Später, möglicherweise. Jetzt will ich so rasch wie möglich zu diesen Kulanis.«
    »Dieser Fahran hat sich wohl überall Geld geliehen. Socco und das Pickelgesicht kamen auch, um zu kassieren. Die Familie muß doch irgendwo aufzufinden sein.«
    »Wir rufen Tanner an.«
    Suko war einverstanden. Hier oben hielt uns nichts mehr. Wir verließen die Wohnung und fanden unseren Wagen noch unangetastet. In dieser Gegend keine Selbstverständlichkeit.
    Tanner war froh, als er meine Stimme hörte. Er hatte auch versucht, uns zu erreichen. Ich wollte ihm berichten, was wir erlebt hatten, er kam mir jedoch zuvor.
    »Ich weiß, wo ihr die Kulanis finden könnt.«
    »Super.«
    »Sie wohnen ihm Grab!«
    Seine Antwort sorgte dafür, daß sich mein Gesicht verschloß. Es wurde grau, und mir fiel praktisch die Kinnlade nach unten. »Das hört sich an, Tanner, als wären sie gestorben…«
    »Nein, sie leben. Und zwar wohnen sie in einem der alten Blocks, die man auch als Gräber bezeichnet. Die grauen Kästen an der Themse, aufgestockte Bunker. Man hat die Menschen dort hineingesteckt, als das Wohnungsproblem eskalierte. Du findest dort einen Querschnitt durch die Welt. Es gibt drei dieser Bunker. Die Kulanis wohnen im ersten mit der Bezeichnung A.«
    »Ich danke dir.«
    »Gern geschehen.«
    Dann berichtete ich ihm, was wir erlebt hatten, und Tanner pfiff durch die Zähne. »Himmel, was soll das bedeuten?«
    »Keine Ahnung. Möglicherweise versucht jemand, Spuren zu beseitigen. Alles ist möglich.«
    »Ja, das kann hinkommen.«
    »Es zeigt uns auch, daß wir dem oder den Killern dicht auf den Fersen sind. Die mögen es nicht, wenn man ihnen nachstellt. Bei den Kulanis werden wir mehr erfahren.«
    »Braucht ihr Hilfe?«
    »Glaube ich nicht. Es war schon immer etwas Besonderes, gegen Schatten zu kämpfen.«
    »Viel Spaß.«
    »Danke.«
    Suko hatte mitgehört. Er wiegte den Kopf. »Keine gute Gegend, die wir uns ausgesucht haben.«
    »Was willst du machen?« Ich drehte den Zündschlüssel und startete. Wir konnten auf dieser Seite der Themse bleiben, das war schon viel wert. Dennoch war es kein Vergnügen, durch den dichten Nachmittagsverkehr zu fahren. Wir kamen immer nur stoßweise und sehr langsam voran. In dieser Gegend fuhren besonders viele Lastwagen, die ihre Waren zu den Lagerhäusern brachten.
    Es gab einen zweiten Himmel aus Auspuffgasen. Ich saß hinter dem Steuer und konzentrierte mich auf den Verkehr. Die Sonne stand schräg. Sie blendete.
    Schatten?
    Zuerst nahm ich sie nur oberflächlich wahr, dann aber wurde ich mißtrauisch und schaute genauer nach.
    Ich interessierte mich für ihre Formen, ihre schnellen Bewegungen. Sie flossen während der Fahrt heran, berührten den Wagen und verschwanden wieder.
    Nahe der Tower Bridge gerieten wir in einen Stau. Da ging nichts mehr, absoluter Stillstand.
    Neben mir stöhnte Suko. »Selbst mit einer Sirene kommst du hier nicht durch.«
    »Stimmt. Hol mal den Hubschrauber.«
    »Selbst der kann nicht landen.«
    Uns blieb nichts anders übrig, als zu warten. Ich hatte den Motor abgestellt, andere waren nicht so schlau und ließen ihn laufen. Sie verpesteten die Luft noch mehr.
    Stillstand, keine Bewegung. Nur das Fluchen und Schimpfen mancher Fahrer war zu hören.
    Ich schaute nach rechts. Neben uns wuchs die Ladefläche eines Trucks hoch. Die Wand schimmerte alufarben.
    Und die Schatten waren noch immer da. Sie tanzten über die Wagen hinweg, sie erreichten auch uns.
    Dabei bewegte sich nichts.
    Wegen der schlechten Luft hatten wir das Fenster nicht geöffnet. Im Rover staute sich die Wärme.
    Wir fühlten uns beide nicht wohl. Ich sah auch, daß Suko unruhig umherrutschte.
    »Was ist denn?«
    »Ich fühle mich belauert.«
    »Ich auch.«
    »Warum bewegen sich einige Schatten?« Er hatte den Gurt gelöst und schaute nach vorn.
    »Ich weiß es nicht.«
    »Keine Ahnung?«
    »Doch…«
    Die Sauna hielt uns umfangen. Ich kam mir vor wie in einem Knast. Alles war dicht, verschlossene Türen, Fenster und…
    Da war er.
    Er tanzte auf der Motorhaube. Er war nur eine wischende Bewegung, ein huschendes Etwas, und er war so schnell, daß wir ihn mit unseren Blicken kaum verfolgen konnten. Er zitterte über das Blech hinweg, bis er die Scheibe erreicht hatte, aber nicht von ihr aufgesaugt wurde, sondern sich sehr deutlich zeigte.
    Der Schatten besaß eine Gestalt, eine Form…
    Eine schmale Figur mit zwei Armen, einem Strichmännchen eigentlich ähnlich.
    Aber Arme

Weitere Kostenlose Bücher