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0693 - Voodoo in Dortmund

0693 - Voodoo in Dortmund

Titel: 0693 - Voodoo in Dortmund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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bis auf Peter Köhler. Er war an eines der Fenster getreten und schaute hinaus. Seine Stimmung war ernst, den Grund dafür konnte er nicht einmal nennen.
    Er schaute nach draußen. Zwei Lampen brannten über dem Eingang der Kneipe. Ihr Schein jedoch reichte nicht weit. Schon bald wurde er von der nächtlichen Dunkelheit verschluckt, die sich auch über dem Parkplatz ausgebreitet hatte.
    Dort lagen die Schatten.
    Völlig normal, nicht außergewöhnlich. Dennoch hatte Peter Köhler den Eindruck, von etwas Unheimlichen belauert und beobachtet zu werden. Von einer Macht oder Kraft, an dessen Existenz er nicht einmal zu denken wagte.
    Über seinen Rücken rann ein eisiger Schauer…
    ***
    Ja, verdammt, was verbarg sich dort oben?
    Wir schauten beide nicht die Stufen hoch, da wir uns um den Verletzten kümmerten.
    Verletzten?
    Mit dieser Wunde im Rücken konnte man nicht überleben und das hatte auch Maxwell nicht geschafft.
    Er war tot, praktisch vor unseren Augen gestorben, und wir standen da wie in einem Käfig, durch den elektrische Ströme zuckten, die keinen Fleck des Körpers ausließen.
    »Ich begreife es nicht«, flüsterte Suko. »Verflucht noch mal, ich kann es nicht fassen.«
    »Lavalle«, sagte ich nur.
    »Meinst du?«
    Ich konnte Sukos Skepsis nicht verstehen. »Wer denn sonst, wenn nicht er?«
    »Hat er Krallenhände? Hat er Zähne wie ein Raubtier, wie ein Alligator oder eine dämonische Mutation…?«
    Ich wiederholte den letzten Begriff. »Meinst du das im Ernst?« fragte ich danach.
    »Wir müssen mit allem rechnen.«
    »Ja, das glaube ich auch.«
    Suko deutete die Stufen hoch. »Es hat keinen Sinn, wenn wir hier unten warten, wir müssen hoch.«
    »In die Höhle des Löwen.«
    »Oder des Monsters.«
    »Zumindest zu Lavalle.«
    Wir rückten den Toten zur Seite. Im Haus war es still geworden, nur unsere Geräusche hörten wir, aber das Holz der Treppe bewegte sich knarrend, als es durch unser Gewicht belastet wurde, und die Stufen hörten sich an, als würden sie stöhnen und als wären unter ihnen Menschen begraben worden, die sich noch einmal aufbäumten, bevor sie endgültig verstummten.
    Die Treppe führte mich nach links hoch und mündete in einen schmalen Flur, der im Dunkeln lag.
    Mir kam es vor wie ein Maul, das seinen fürchterlichen Atem ausstieß, als wollte es uns all das Grauen und den Schrecken einer gewissen Kreatur ins Gesicht blasen. Er war einfach schrecklich, zudem sehr düster, denn das Licht aus dem unteren Flur reichte nicht bis hier oben hin.
    Wir ließen es auch dunkel und schalteten nur unsere schmalen Leuchten ein, deren Strahlen gegen die Bohlen zielten und schon bald über die feuchten Blutflecken hinwegstreiften, die sich auf den schlichten Holzbohlen abzeichneten.
    So makaber es sich anhörte, wir waren in einer Hinsicht froh, daß es sie gab, denn sie zeigten uns den Weg, den wir zu nehmen hatten und den auch der Schwerverletzte noch geschafft hatte.
    Über uns begann direkt das Dach. Hier oben waren die Räume mit schrägen Wänden ausgestattet, aber wir konnten noch normal stehen. Wenn wir hochschauten, sahen wir das feuchtdunkle Gebälk.
    Nichts raschelte, nichts bewegte sich, selbst die Schatten lagen stumpf da wie altes Blei.
    Direkt vor einer Türschwelle schimmerten wieder die dunklen Punkte. Hinter der Tür mußte es den Mann erwischt haben.
    Diesmal trat ich sie auf, sprang aber nicht über die Schwelle hinweg und blieb ebenso stehen wie Suko.
    Unsere Lampen strahlten in den Raum hinein. In der rechten Hand hielten wir unsere Berettas, die Lampen in der linken.
    Das Zimmer war menschenleer. Ansonsten glitten die Lichtfinger nur über eine primitive Möblierung, die den Anschein erweckte, als sei sie beim Sperrmüll zusammengesucht worden.
    Da stand ein Sessel mit aufgeschlitztem Polster hinter einem kleinen Fußhocker, der eine seiner Stützen verloren hatte und deshalb fast umgekippt war.
    Eine Gardine, mehr ein Lappen, blähte sich im Wind, weil das Fenster gekippt war.
    Die kühle Luft roch nach feuchter Wiese, nach fauligem Laub, und dann war auch dieser Geruch wieder da, der uns schon in der Küche aufgefallen war.
    So dumpf, so undefinierbar, wie die Ausdünstungen einer schrecklichen Kreatur, die es eigentlich nicht geben durfte.
    Wir leuchteten den Raum aus. Ein altes Bett sahen wir ebenfalls. Mehr eine Liege aus Metall. Der Schläger hatte zwei alte Matratzen gefunden und sie übereinandergelegt. Da war manche Gefängniszelle gemütlicher als dieses

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