Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0710 - Der Freund des Satans

0710 - Der Freund des Satans

Titel: 0710 - Der Freund des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
aus hatte ich Sir James Powell angerufen und ihn in den neuen Verlauf des. Falles eingeweiht.
    Auch der Superintendent zeigte sich geschockt. Er nahm es wahrhaftig nicht so leicht hin, daß diese Dinge passierten, denn sie trafen uns diesmal sehr persönlich. Jemand war wieder einmal dabei, das Team zu vernichten und bediente sich Methoden, die man als gemein, teuflisch und hinterrücks ansehen konnte.
    »Sie sind also der festen Überzeugung, John, daß sie den Fall nur durch diese Truhe lösen können?«
    »Nein, Sir, das bin ich eben nicht. Ich hoffe, daß wir es schaffen können.«
    »Und wenn nicht?«
    Ich räusperte mich, mehr sagte ich nicht, denn ich wollte den neben mir sitzenden Suko nicht beunruhigen. Wenn ich mit der Truhe Pech hatte, konnte das auch das Aus für Suko bedeuten. Als ich daran dachte, überfloß mich ein kalter Schauer.
    Ich hörte, wie sich Suko bewegte. Er war unruhig geworden und schaute aus dem Fenster. Von draußen mußte es so aussehen, als würde ein Kind aus dem Fenster blicken. Ich konzentrierte mich wieder auf die Frage meines Chefs.
    »Wie wollen Sie es technisch machen? Erst hochkommen oder sofort in die Unterwelt fahren?«
    »Zuerst zur Truhe.«
    »Gut, ich werde dann auf Sie beide warten.«
    Da er mein Vorgesetzter war, konnte ich ihm nicht so leicht widersprechen. Er wollte eben dabei sein, wenn es um das Schicksal einer seiner Männer ging.
    Als ich einhängte, stellte mir Suko eine Frage. »Sir James wird dabei sein?«
    »Ja, ich kann es ihm nicht verbieten.«
    Suko nickte nur.
    London war wie immer verstopft. Auf der Fahrt hatten wir oft genug Zeit gehabt, uns zu unterhalten, und ich hatte meinen Freund auch in die Einzelheiten eingeweiht. Er zeigte sich mit allem einverstanden, was ich vorhatte, und er war auch über sein Schicksal von mir voll und ganz informiert worden.
    Über seine Angst hatten wir nicht gesprochen. Nicht einmal über das freundschaftliche Verhältnis zwischen uns beiden. Suko wußte auch so, daß ich ihn nicht im Stich lassen würde. Dafür hatten wir zuviel durchgemacht.
    Suko wollte nichts sagen, das sah ich ihm an. Er schaute starr nach vorn, war in Gedanken versunken und bekam von dem uns umgebenden Trubel so gut wie nichts mit.
    Ich fühlte mich eingeengt. Der Wagen kam mir vor wie eine Sauna, obwohl es draußen nicht so warm war und sich die Sonne hinter einem verdeckten Himmel verbarg.
    Wie konnte es enden, wie würde es enden? Diese Fragen brannten mir auf der Seele.
    Bei dem Wort Seele erinnerte ich mich wieder an das Seelenschwert. Es spielte eine zentrale Rolle.
    Ich mußte es haben. Möglicherweise war das, was wir vorhatten, völlig verkehrt. Vielleicht klappte nichts ohne die Waffe.
    Aber wer besaß es?
    Eigentlich hätte es der Teufel haben müssen, doch da war ich mir auf einmal nicht so sicher. Immer wenn er auftauchte, verfolgte er bestimmte Pläne, die nicht auf ihn allein zugeschnitten waren, sondern andere Menschen mit einbezogen.
    Helfer, Freunde…
    Es war durchaus möglich, daß er sie in die Geheimnisse des Seelenschwerts eingeweiht hatte.
    Nur, wer stand in diesem Fall an seiner Seite? Begonnen hatte es mit Tommy Li, dem Sohn eines Triaden-Chefs. Mächtige, brutale Menschen waren auch für Asmodis stets ein gefundenes Fressen.
    Das hatten wir bei Solo Morasso, alias Dr. Tod, oder bei Logan Costello erlebt. Wenn er Li Choung ein Angebot unterbreitete, würde dieser sicherlich nicht ablehnen können.
    Ich atmete hörbar auf, als wir endlich das Yard Building erreicht hatten.
    Ich rollte auf den schmalen Parkplatz hinter dem Gebäude, der nur wenigen Fahrzeugen vorbehalten war. Die anderen standen in einer extra dafür gebauten Tiefgarage.
    Bevor ich ausstieg, schaute ich mich so gut wie möglich um. Zum Glück war der schmale Hof leer.
    Ich entdeckte niemand, der uns hätte beobachten können.
    Suko hatte auf seiner Seite den Wagenschlag geöffnet und schob sich ins Freie.
    In einer schmalen Tür erschien eine Gestalt und winkte uns zu. Es war Sir James. In seinem korrekt sitzenden, grauen Anzug wirkte er irgendwie seltsam, erinnerte mich an eine Figur, die nicht lebte und einfach nur wartete.
    Suko hatte den Stab behalten. Sir James schaute das Kind an. Er sprach nicht, seine Lippen lagen dicht zusammen, sein Kinn zuckte.
    »Es tut mir leid, Sir…«
    Noch während Suko die Worte aussprach, zuckte der Superintendent zusammen. Er schluckte hart, schüttelte den Kopf, drehte sich um und gab den Weg frei.
    »Wir werden nicht

Weitere Kostenlose Bücher