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0719 - Sargasso-Tod

0719 - Sargasso-Tod

Titel: 0719 - Sargasso-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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hatte nun dieses Schmuckstück in den Händen, das durch magische Kräfte zu ihr hinübergewandert war. Ein weiterer Beweis dafür, dass Kabor es nicht mit gewöhnlichen Menschen zu tun hatte.
    Das erfreute den Dämon. Er lachte zynisch.
    Nun wurde es für ihn endlich mal wieder spannend!
    Doch gleich darauf verging ihm die Heiterkeit. Denn nun leuchtete das Amulett in den Händen der Frau, nachdem sie irgendetwas auf der Oberfläche verschoben hatte.
    Silberne Blitze schossen aus der Mitte des Schmuckstücks hervor!
    Sie trafen Kabors Gestalt. Und obwohl sie ihn nicht vernichteten, fügten sie dem Dämon bisher nicht gekannte Schmerzen zu. Kabor raste vor Wut.
    Der Seelenfresser schlug zurück. Das heißt, er versuchte es. Kabor konzentrierte seine mystischen Kräfte, um in die Seelen des Mannes und der Frau einzudringen. Und zwar gleichzeitig.
    Er wollte sie versklaven, sie in den Staub treten dafür, dass sie es gewagt hatten, sich zu wehren. Sie sollten wimmern vor Schmerzen und um den Tod flehen…
    Doch Kabor scheiterte.
    So etwas hatte er noch nicht erlebt, obwohl der Wasser-Dämon seit Äonen im Großen Ozean sein Unwesen trieb. Er konnte einfach nicht in die Seelen des Paares eindringen. Die beiden mussten sich mit einem sehr starken Zauber geschützt haben. Ein Bann, den Kabor nicht durchdringen konnte. Kein Vergleich zu der naiven Sprücheklopferei, mit der sich der Graukopf vor Kabor hatte retten wollen.
    Der Seelenfresser konnte es nicht fassen. Er bündelte seine Kräfte, setzte seine ganze Erfahrung ein. Abermals versuchte er, die weißmagischen Schutzwälle zu überwinden, mit denen der Mann und die Frau ihre Seelen umgeben hatten.
    Kabor scheiterte.
    Stattdessen musste er einen neuen Treffer von diesen silbrigen Blitzen einstecken. Schmerz durchtoste das feinstoffliche Gebilde, als das sich Kabor den Menschen zeigte.
    Vernichten konnten diese Energiestöße ihn nicht. Aber der Wasser-Dämon spürte, dass seine Kraft nachließ. Das durfte nicht geschehen. Wer konnte schon sagen, was für Tricks dieses Paar noch zu bieten hatte.
    Da hatte Kabor den rettenden Einfall.
    In dieser Welt konnten die beiden Menschen ihm Widerstand leisten. Aber in seinem Reich würden sie verloren sein…
    Kabor konzentrierte sich auf die beiden menschlichen Körper. Den Graukopf ließ er außen vor. An dem hatte der Schwarzblütige das Interesse verloren.
    Der Wasser-Dämon raste durch Zeit und Raum dorthin zurück, woher er gekommen war. Und Zamorra und Nicole wurden wie durch einen gewaltigen Sog mit ihm gezerrt…
    ***
    Don Radcliff stöhnte.
    Er lag auf dem felsigen Untergrund südlich von seiner Höhle. Mit beiden Händen griff er sich an den Kopf. Seine Finger tasteten über etwas Feuchtes.
    Blut.
    Der alte Hippie blinzelte in die Sonne. Er wandte seinen Blick von dem Himmelsgestirn ab. Vor seinen Augen tanzten rote Punkte. Alle Knochen taten ihm weh. Aber als er versuchte, sich zu bewegen, da funktionierte sein Körper. Wenn auch unter großen Schmerzen.
    Langsam richtete Radcliff sich auf. An der Rinde des Drachenbaums vor ihm klebte sein Blut. Wer hatte seinen Schädel gegen das Holz geschlagen? War er es vielleicht selbst gewesen?
    Bruchstücke eines entsetzlichen Albtraums drangen an die Oberfläche seines Bewusstseins.
    Da war diese fremde Macht gewesen, vor der er sich hatte schützen wollen.
    »Fürchte Kabor!«
    Diese Worte hallten in Radcliffs Schädel nach. Aber sie hatten keine Gewalt mehr über ihn. Dieser Kabor, wer immer er auch gewesen sein mochte, war wieder verschwunden.
    Und zwar, ohne den alten Hippie zu vernichten.
    Radcliff bemerkte, dass seine Hände zitterten. Kabor konnte niemand anders gewesen sein als dieser Seelenfresser, dessen ruchloses Treiben Radcliff selbst bereits einmal hatte mitansehen müssen.
    Verzweifelt hatte sich der Hippie gewehrt, als Kabor seine Seele hatte vereinnahmen wollen. Wie ein furchtbarer Rausch erschien ihm dieser Angriff. Wie ein Trip, von dem man nicht mehr herunter kommt.
    Doch bevor der Seelenfresser Radcliff zu einem hilflosen, lallenden Wrack hatte machen können, war Hilfe gekommen.
    Eine gut aussehende Frau und ein hoch gewachsener Mann.
    Radcliff kannte sie nicht. Er hatte die beiden noch niemals auf El Hierro gesehen. Was hatten sie getan, um ihn zu retten?
    Der Einsiedler wusste es nicht.
    Aber ihm war klar, dass er ihnen sein Leben und die Rettung seiner Seele verdankte.
    Radcliff hoffte nur, dass die beiden Unbekannten nicht selbst dem Dämon zum Opfer

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