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0719 - Sargasso-Tod

0719 - Sargasso-Tod

Titel: 0719 - Sargasso-Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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mal gesehen haben. Planet der Affen. Erinnerst du dich, Chef?«
    »Sicher. Erwartest du, die Fackel in der Hand von Miss Liberty aus dem Sand ragen zu sehen, Nici?«
    »Das nicht. Aber da vorne ist wirklich etwas…«
    Nicole zeigte mit ausgestrecktem Arm auf einen Strandabschnitt vor ihnen. Nun erkannte auch Zamorra, dass etwas Großes und Dunkles weit vor ihnen im Sand steckte.
    Unwillkürlich beschleunigten die beiden Dämonenjäger ihre Schritte. Schon bald konnten sie klarer erkennen, worauf sie zueilten.
    Ein weiteres Schiff.
    Doch dieser Segler steckte nicht im Algenteppich vor der Küste fest. Im Laufe der Jahrzehnte - oder Jahrhunderte - musste er bis an den Strand gedrückt worden sein. Nun steckte der Rumpf zur Hälfte im Sand.
    Jedenfalls war das Schiff eindeutig eine römische oder phönizische Galeere aus der Antike!
    An der Rah des einzigen Mastbaums hingen nur noch wenige Fetzen Segeltuch. Der Vordersteven war geborsten, von dem Rammsporn am Bug nur noch wenig zu erkennen. Die zertrümmerten Riemen für die Rudersklaven steckten im Sand wie Teile eines bizarren Zauns.
    Sinnierend betrachtete Zamorras das Wrack.
    »Woran denkst du, Cheri?«, fragte Nicole.
    »Dieses Schiff müsste schätzungsweise mindestens zweitausend Jahre alt sein, richtig?«
    Die Französin nickte.
    »Aber es sieht so aus, als würde es erst seit einigen Jahren hier auf dem Strand liegen.«
    »Verstehe, du vermutest ein Zeitparadoxon. Denn das andere Schiff vor der Küste ist höchstens dreihundert Jahre alt.«
    »Genau. Wir sollten uns einmal an Bord umsehen. Diese Enterbrücke scheint noch stabil zu sein«, sagte Zamorra und wies auf eine Planke, die vom Sand zur Rehling hinaufführte.
    Er setzte seinen rechten Fuß auf das Holz. Es knarrte, aber das Material war in der Tat trittfest.
    Zamorra und Nicole enterten hintereinander die Galeere. Auf dem Schiff herrschte ein heilloses Durcheinander. Zerschmetterte Riemen, Ruderbänke, Waffen und Ausrüstungsgegenstände waren bunt durcheinander gewürfelt.
    Auf den Ruderbänken und davor lagen Dutzende von menschlichen Skeletten. Das war nicht verwunderlich.
    Aber man konnte nicht unbedingt damit rechnen, dass etliche dieser Knochenmänner nun wie auf ein lautloses Kommando hin aufstanden und die beiden Dämonenjäger attackierten!
    ***
    Bevor Zamorra und Nicole es sich versahen, waren sie von den Skeletten eingekreist. Merlins Stern hatte keinen Alarm gegeben. Vielleicht funktionierte die Warnfunktion des Amuletts in dieser Sphäre nicht, in der sie sich gerade befanden.
    Doch das war momentan uninteressant. Jetzt galt es zu überleben. Zamorra und Nicole hatten instinktiv Rücken an Rücken Aufstellung genommen. Zum Glück lagen auf den Planken genügend Kurzschwerter herum. Die beiden Dämonenjäger griffen sich jeweils eines davon. Keine Sekunde zu früh.
    Denn nun griffen die Skelette an!
    Auch die Gerippe hatten Schwerter, Enterbeile und Lanzen in ihren Knochenfingern. Drohend schwangen sie die Waffen. Ihre Kiefer öffneten und schlossen sich, als ob sie stumme Schreie ausstoßen würden. Der gesamte Angriff ging in absoluter Stille über die Bühne. Man hörte nur das Schaben der Knochenfüße auf den Planken, als die Skelette vorwärts stürmten.
    Nach dem Motto Angriff ist die beste Verteidigung sprang Zamorra auf einige Gegner zu. Die Schwertklingen sirrten durch die Luft. Der Dämonenjäger parierte die Hiebwaffe eines Knochenmannes. Einem anderen Skelett verpasste er einen Fußtritt gegen die Hüfte.
    Die Knochengestalt brach in der Mitte durch!
    Erleichtert erkannte Zamorra, dass die Gerippe zwar von dämonischer Energie bewegt wurden, aber auch ohne weißmagische Waffen zu verletzen und zu besiegen waren.
    Doch diese Tatsache war nur ein schwacher Trost.
    Denn die feindliche Übermacht drohte Zamorra und Nicole zu erdrücken. Beide hatten alle Hände voll zu tun, um die auf sie einprasselnden Schwerthiebe zu parieren.
    Zamorra schlug mit seiner Waffe einen weiten Bogen. Gleich drei Knochenkerle gleichzeitig wurden getroffen. Schädel- und Knochenteile flogen in alle Richtungen davon. Besonders haltbar waren die Gebeine nicht. Die meisten Angreifer fielen schon nach einem Treffer in sich zusammen. Andererseits schienen für jeden besiegten Gegner drei weitere aus den Planken zu wachsen.
    Auch Nicole Duval kämpfte wie eine Löwin.
    Sie hatte sich ebenfalls ein Schwert geschnappt und hieb damit wild auf die Skelette ein. Einer der Knochenmänner versuchte, ihr seine Lanze

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