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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hohen Fahrzeugs stehen.
    Er paßte in seinem eleganten Frack einfach nicht hierher. Aber er war sein Markenzeichen, und darauf wollte er nicht verzichten. Helga hatte einen Verdacht ausgesprochen, ihn damit beunruhigt, doch zu erkennen war nichts.
    An der rechten Seite des Wagens drehte er sich entlang. Er ging über die Straße, erreichte die Beifahrertür, schaute jetzt in die andere Richtung, und da durchschoß ihn der heiße Schrei wie ein scharfer Schmerz.
    Helga hatte recht gehabt. Sobek hatte es nicht geschafft. Er war in eine Falle gelaufen, stand mit dem Rücken an der Wand, und sein kleinerer Körper wurde von dem eines größeren Mannes fast verdeckt.
    Von dem Fremden sah der Schwarze nur den Rücken, doch er spürte etwas, das ihm gar nicht gefiel.
    Eine gewisse Ausstrahlung, von der schon Helga gesprochen hatte. War er der Todbringer für Vampire?
    Was die beiden redeten, konnte Rico nicht hören. Er hätte es gern gewußt, aber er mußte auch seine eigenen Pläne verfolgen, das war für ihn wichtiger.
    Beide Türen waren nicht verschlossen. So leise wie möglich zog er die Beifahrertür auf. Er kroch förmlich in den Wagen hinein, setzte sich auch nicht hinter das Steuer, sondern machte sich so klein, daß er von außen nicht gesehen werden konnte.
    Fiebernd wartete er ab. Er war in die Stille hineingetaucht, die ihm nicht gefiel.
    Hinter sich hörte er das Pochen. Helga hatte gegen die Trennwand geklopft, weil sie Bescheid wissen wollte.
    Sie hatte auch ein Recht darauf. Er drehte sich und öffnete die Luke.
    Helga sah er nicht, er hörte aber ihre gestammelten Worte. »Habe ich nicht…«
    »Ja, es stimmt.«
    »Ist er in die Falle gegangen?«
    »Er hat es nicht geschafft.«
    »Und jetzt?«
    Rico wußte noch keine Lösung. »Ich werde handeln, wenn es erforderlich ist«, erklärte er.
    Helgas nächste Bemerkung schockte ihn. »Ich habe Angst«, flüsterte sie. »Verdammte Angst.«
    »Du als Vampir? Weißt du nicht, wie sehr wir den Menschen überlegen sind?«
    »Nicht allen.«
    »Gut«, sagte er, weil er auf das Thema nicht näher eingehen wollte. »Ich werde schon eine Lösung finden.« Mit diesen Worten schloß er die Klappe.
    Dann richtete er seinen Blick nach vorn. Er saß noch immer nicht normal hinter dem Lenkrad, schaute durch die Scheibe und ärgerte sich nicht darüber, daß sie beschlagen war. Er konnte noch einigermaßen gut sehen, wer hineinschauen wollte, entdeckte ihn dabei kaum.
    Die Männer standen noch immer beisammen. Dann aber bewegte sich der Größere. Er packte Sobek am Arm und drehte diesen so herum, daß sich der Tscheche nicht befreien konnte. Rico kannte den Griff. Er hatte ihn oft genug selbst angewendet. Es gab kaum eine Möglichkeit, daraus zu entkommen, ohne sich etwas anzutun.
    Das gefiel ihm überhaupt nicht. Wer diesen Griff so sicher ansetzte, tat das nicht zum erstenmal. Er ging davon aus, es mit einem Polizisten zu tun zu haben.
    Etwas war in Bewegung geraten, daß er übersehen hatte. Sie waren ihm und Helga auf der Spur.
    Nur konnte er sich nicht vorstellen, wer es wagte, sich gegen sie zu stemmen.
    Helmut Stoßflug sah er nicht. Sein Schicksal interessierte ihn auch im Moment nicht, Sobek war wichtiger. Wenn er den Mund auftat und redete, sah es böse aus.
    Um etwas dagegen zu tun, blieb ihm kaum Zeit. Es gab nur eine Möglichkeit, er mußte beide erwischen.
    Ein Auto konnte auch zu einem Mordwerkzeug umfunktioniert werden. Um schnell starten zu können, hatte Sobek den Zündschlüssel stecken lassen. Der Blutsauger setzte sich normal hin, umfaßte mit einer Hand das Lenkrad, mit den Fingern der anderen den Zündschlüssel.
    Er drehte ihn herum!
    VW-Motoren springen immer an, mochten sie auch noch so alt sein. Das merkte auch Rico, denn der Motor kam sofort. Er heulte typisch auf, Rico schaltete die Scheinwerfer ein, gab Gas und raste mit Fernlicht auf die beiden Gestalten zu, die sich scharf wie Scherenschnitte in dem kalten Licht abhoben…
    ***
    Das ist ein Mordversuch!
    Dieser Satz schoß mir durch den Kopf, als ich mich zusammen mit Sobek gedreht hatte und wir beide gegen die Lichtfülle schauten, die Augen aber geschlossen hielten, weil die grellen, hüpfenden Strahlen zu sehr blendeten.
    Ich hörte Sobek lachen. Der Tscheche hatte seinen Spaß, nur sollte der ihm vergehen.
    Ich handelte noch in derselben Sekunde. Aus dem Lachen wurde ein Schrei, als Sobek zurückflog und nicht seitlich gegen die Hauswand krachte, sondern in die schmale Einfahrt hineinschoß

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