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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rückenlage. Ich rutschte an der weichen Kante der Fallgrube entlang, erst mit dem Rücken, dann mit dem Nacken, anschließend mit dem Kopf.
    Dann fiel ich.
    Ich war davon ausgegangen, daß man diese Fallgrube nicht so tief ausgehoben hatte und sah meine Annahme im nächsten Augenblick bestätigt, denn der Aufprall war nicht zu hart.
    Ich knallte auf den Rücken, und auf mich herab segelten noch Gras und Zweige.
    Die Grube war eng. Ich konnte mich nicht ausstrecken, sie war auch dunkel.
    Zum Glück oben offen, so daß etwas von dem nächtlichen Licht hineinstreute.
    Vor mir sah ich die Gestalt.
    Sie sah aus wie ein Turner, trotz des leichenblasses Gesichts. Der Blutsauger hielt meine Fußknöchel fest, er hatte die Beine hochgerissen und sie zu einem X geformt, so daß er mich durch das gebildete Dreieck anschauen konnte.
    Seine Zähne lagen frei.
    Wieder hörte ich ein wildes Geräusch. Der Geruch nach alter Erde wehte mir entgegen.
    Typisch eben.
    Er ließ meine Knöchel los. Er brauchte seine Hände, um mich zu packen. Meine Beine fielen automatisch nach unten, und der Untote warf sich vor.
    Er wollte gegen mich fallen, mich zu Boden drücken, mich festklammern, um mir dann seine Hauer in den Hals hauen zu können.
    Ich machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Wer schon so oft gegen Blutsauger gekämpft hatte, den konnte so leicht nichts erschüttern. Mit den Händen schaffte ich nicht viel, deshalb wuchtete ich dem Blutsauger meinen Kopf entgegen.
    Volltreffer!
    Zwar durchzuckte meine Stirn ein wilder Schmerz, aber ich hatte es geschafft, ihn zunächst einmal zurückzustoßen. Mit der Schulter rutschte er an einer Wand der Fallgrube entlang.
    Ich machte weiter.
    Sofort drehte ich mich nach links, weil ich die rechte Hand frei haben wollte. Sie verschwand in der Tasche, da steckte das Kreuz. Eine Sekunde später nicht mehr, da hielt ich es in der Hand.
    Der Blutsauger wollte sich vorwerfen. Plötzlich schimmerte das geweihte Silber aus meiner Rechten, dazu noch in einer Form, die er ums Verrecken haßte.
    Es lief kein Stromstoß durch seinen Körper, der Vergleich stimmte auch nicht. Mir kam er so vor wie ein Pantomime, der intervallweise in die Hocke ging und sich, dabei umdrehte.
    Es half nichts.
    Die Hand war schneller, das Kreuz ebenfalls.
    Und der Kontakt war plötzlich da. Er vernichtete den Blutsauger auf der Stelle.
    Es war für mich ein Ereignis. Das Kreuz brannte sich praktisch in seine Gestalt hinein, da half auch die Kleidung nichts. Seine Weiße Magie kam durch.
    Der Vampir erlebte einen inneren Feuersturm, der ihn auf der Stelle zerriß und gleichzeitig eine Rauchwolke emporquellen ließ, aus der seine hilflos anmutenden Schreie so lange klangen, bis er als Knochen- und Ascheregen zusammenbrach.
    Ich atmete einmal tief durch, gab dabei jedoch acht, nicht zuviel von dem Qualm in die Lungen zu bekommen.
    Ich schaute nach oben.
    Der Rand der Fallgrube war mit einem Sprung leicht zu erreichen. Eines aber bereitete mir Sorgen.
    Ich hörte nichts von Harry Stahl…
    ***
    Der Kommissar konnte nur noch beten oder hoffen, daß es sein Freund schaffte, den Blutsauger zu vernichten, dann nämlich war er an der Reihe, und die große Fledermaus stürzte sich mit einem irrsinnig hohen Schrei und wie eine flatternde Decke auf den Mann nieder.
    Etwas ratschte über seine Kleidung am Rücken. Dabei hakten sich Krallen fest, die den Kommissar nach hinten zerrten.
    Er verlor die Balance, fiel auf den Rücken und sah über sich dieses riesige flatternde Ding aus zwei Flügeln, die nur durch einen kleinen Kopf mit übergroßem Maul und gefährlich spitzen Zähnen getrennt waren.
    Sie würden beißen.
    Aber Harry war schneller.
    Keine Pistole, er dachte an den Dolch, wälzte sich nach rechts und zerrte ihn aus dem Gürtel.
    Das Wesen griff jetzt direkt an.
    Es ließ sich fallen, bewegte seine Schwingen nicht mehr, sondern kam wie ein Stein.
    Stahl rollte sich nach links. In der Bewegung noch schwang er seinen rechten Arm in die Höhe. Aus der Faust schaute die lange Silberklinge hervor.
    Mit einer derartigen Waffe hatte er noch nie gekämpft, überhaupt kam er mit Messern nicht zurecht.
    In diesem Fall jedoch hatte er den Eindruck, als würde seine Hand von einem Geistführer gelenkt.
    Genau ins Ziel.
    Die Klinge traf die Stelle zwischen den beiden Flügeln und spießte den Kopf förmlich auf.
    Der Kommissar hielt den Arm hoch. Es kam ihm so vor, als würde die aufgespießte Fledermaus auf der Klinge tanzen. So

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