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0725 - Der Satan von Sachsen

0725 - Der Satan von Sachsen

Titel: 0725 - Der Satan von Sachsen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sie alle gierten nach dem roten Lebenssaft, der ihnen Kraft und Stärke versprach. Aber sie waren weniger geworden, nur drei Vampirfratzen glotzten ihren Meister und das Opfer an, das er hinter sich herschleifte. Es gab einen uralten Ort in diesem unheimlichen Gewölbe, den der Schwarze für sein Opfer ausgesucht hatte.
    Seinen eigenen Sarg!
    ***
    Und darin erwachte ich.
    Es war schrecklich, denn ich hatte rasende Kopfschmerzen. Ein irrer Wirbel breitete sich darin aus.
    Ich konnte es nicht identifizieren, ich wußte nicht, ob es Stimmen waren, und wenn, ob sie von innen oder außen an mein Gehör drangen.
    Es war einfach alles anders.
    Doch ich war nicht allein.
    Ich sah sie nicht, ich spürte sie. Ich hatte viele Erfahrungen sammeln können, ich war fixiert auf die Schwarzblütler und - wenn man so wollte - ich konnte sie sogar riechen.
    Der alte Geruch nach verbrauchtem Blut, nach Moder und feuchter Kleidung wehte über mich hinweg. Er erreichte mich, er berührte mein Gesicht, er streifte an der Nase entlang und dahinter, das kam mir jedenfalls so vor, hörte ich das geheimnisvolle Flüstern der Stimmen wie eine schaurige Botschaft aus tiefster Dunkelheit.
    Die Augen hielt ich offen - nur, ich sah nichts.
    Schwärzer konnte es auch im Weltall nicht sein. Kein einziger Lichtfunke durchbrach diese verfluchte, drückende und angsteinflößende Dunkelheit.
    Sie war wie ein Berg mit einem gewaltigen Schatten, der mich niederdrückte.
    Aber wo hinein?
    Ich konnte mich bewegen, man hatte mich nicht gefesselt, mir allerdings meine Beretta abgenommen. Das war vorauszusehen gewesen, Vampire waren nicht dumm und besonders nicht Typen wie der Schwarze.
    Ich bewegte meine Arme.
    Es ging nicht. Schon nach wenigen Zentimetern spürte ich rechts und links den harten steinernen Widerstand, der mir klarmachte, daß ich in der Enge eines Gefäßes lag. Und besonders lang war mein Gefängnis auch nicht. Da gab es nur eine Möglichkeit.
    Man hatte mich in einen Sarg gesteckt!
    Dieses Wissen jagte in mir den Schrecken hoch. Er schnappte regelrecht zu, er jagte den Adrenalinspiegel hoch. In meinem Kopf steigerten sich die Schmerzen.
    Noch hatte niemand den Deckel auf den Sarg gedrückt. Würde es dazu kommen, oder hatten die Blutsauger andere Dinge mit mir vor. Normal wäre es gewesen, wenn sie versucht hätten, ihre Zähne in meinen Hals zu schlagen, um das Blut zu schlürfen, damit rechnete ich auch, aber es geschah noch nicht.
    Statt dessen bewegten sie sich flüsternd in der Finsternis. Ich hörte ihre Schritte, ihre leisen Worte, die ich aber nicht verstand und zu einem Raunen wurden.
    Und dann war das Licht da.
    Grau und schmutzig durchbrach es einen Teil der Dunkelheit. Er holte die Umgebung aus der Schwärze hervor. Ich lag im Sarg, konnte nach oben blicken und wollte mich aufrichten, als etwas Langes in den grauen Schein hineingeriet.
    Es war eine Hand, ein Stück Arm, vom schwarzen Stoff eines Jacketts verborgen, und eine Waffe die ich sehr gut kannte, und deren Mündung meine Stirn mit einem kalten Druck berührte, so daß ich meinen Kopf wieder zurücklegte.
    Hinter der Waffe stand die düstere Gestalt, mein »Freund« der Schwarze. »Du hast verloren, Sinclair. In London hast du noch gewonnen, wie mir mein Bote berichtete, hier nicht.«
    »Kann sein.«
    »Das ist so!«
    »Willst du mir eine Kugel in den Kopf schießen?« fragte ich leise.
    »Eigentlich schon, aber das würde meinen drei Freunden hier nicht gefallen. Sie wollen dein Blut, und Helga will es auch. Wenn sie kommt, wird sie dich zuerst beißen dürfen. Sie hat den ersten Biß, und wir alle werden uns dein Blut teilen.«
    »Es wird euch nicht munden.«
    »Abwarten…«
    Hoffentlich lange genug, dachte ich, denn meine Lage war mehr als bescheiden.
    Ich hatte vier Gegner, die mich killen konnten, und ein fünfter würde noch erscheinen. Für einen Moment dachte ich an Harry Stahl. Von ihm hatte der Schwarze nicht gesprochen, und ich hoffte, stark, daß er ihm entwischt war.
    Aber mir fiel auch mein Kreuz ein.
    Ich hatte es vor der Brust hängen gehabt, nun spürte ich nicht einmal mehr den Druck der schmalen Kette.
    Verdammt, wo war es? Wie hatten die Vampire es mir wegnehmen können? Es war mir ein Rätsel, denn für einen Vampir war es absolut tödlich, ein geweihtes Kreuz auch nur zu berühren.
    Der Schwarze merkte meine Unruhe. Er lacht leise. »Ich kann verstehen, Sinclair, über was du jetzt nachdenkst, aber wir haben es geschafft, dir deine Waffe

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