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0727 - Mystic, der Maniac

0727 - Mystic, der Maniac

Titel: 0727 - Mystic, der Maniac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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deiner Freunde sagst, kann ich dir vielleicht helfen. Ich gehöre zu den Menschen, die viele Leute kennen. Man besucht mich, man ißt bei mir, man sitzt oft hier zusammen… Also - wie heißen sie?«
    Nicht nur die Augen des Wirts zeigten ein gewisses Mißtrauen. Es war die gesamte Haltung des Mannes, die dieses Gefühl ausdrückte. Er saß auf dem Stuhl wie auf dem Sprung.
    Suko lächelte nur. »Was sind schon Namen, mein Freund? Ich habe Freunde, das sollte dir reichen. Du bekommst dein: Essen bezahlt, ich werde meinen Tee trinken und dann verschwinden. Danach kannst du mich vergessen.«
    Das wollte Hu nicht. Sein Blick wurde schon sezierend. Schließlich kam er zu einem Ergebnis und stellte fest: »Du hast Angst!«
    »Tatsächlich?«
    »Ja, ich sehe es. Du hast Angst wie der Tag vor der Nacht und die Nacht vor dem Tag. Ich sehe es dir an. Vielleicht bin ich auch einmal durch diese Hölle gegangen. Es ist alles möglich.« Er schaute sich in seinem eigenen Lokal um, als suchte er einen Dieb oder Einbrecher. »Wir leben in einer schlimmen Zeit«, flüsterte er, »es ist nicht alles gut, auch wenn es so aussieht. Man muß sich vorsehen…«
    »Für was hältst du mich denn?«
    »Ich weiß es noch nicht. Erst hatte ich Furcht, als du mein Lokal betreten hast. Jetzt denke ich anders darüber. Du gehörst nicht zu ihnen.«
    »Wen meinst du damit?«
    Hu schüttelte den Kopf. »Nein, ich will nicht deutlicher werden. Es reicht, was ich dir gesagt habe. Da du aus London kommst, wirst du schon wissen, wie es läuft.«
    »Nein, nichts…«
    Hu winkte ab, stand auf und drehte das Licht von einem zentralen Schalter aus tiefer. Schatten füllten das Lokal. Die Lampen schwebten darin wie helle Kreise. Hu stellte sich neben Suko und schaute aus dem Fenster. Sein Kinn schloß dabei mit der oberen Kante der Gardine ab.
    »Suchst du etwas?« fragte Suko.
    »Wer Angst hat, muß einen Grund haben. Nach ihm halte ich Ausschau. Nach den Schatten, nach den Phantomen, den Bösen…«
    »Vergiß sie.«
    »Wo sind sie?«
    Suko schaute zur Seite, um den Wirt unter Kontrolle zu haben. Dessen Verhalten kam ihm ungewöhnlich vor. Er machte durchaus den Eindruck, als würde er etwas wissen. Oder war es nur eine allgemeine Furcht oder Vorsicht bei ihm.
    »Ich weiß nicht, wovon du redest.«
    »Gut, Suko, gut.« Hu drehte sich wieder um. Mit schnellen Schritten lief er zur Theke und blieb hinter ihr für einen Moment stehen. Er machte den Eindruck eines Mannes, der über seinen Entschluß noch nachdenken wollte. Schließlich bückte er sich, griff unter die Theke und holte dort etwas hervor. Sukos Augen weiteten sich, als er die machetenartige Waffe sah, die sehr gepflegt wirkte. Mit einer sehr behutsamen Geste legte der Wirt sie auf die Theke. In der Klinge spiegelte sich das Licht einer Deckenleuchte.
    »Was ist das?« Suko tat ahnungslos.
    »Damit hat schon mein Großvater gegen die Kommunisten gekämpft«, erklärte er.
    »Und was willst du damit?«
    »Mich verteidigen. Ich habe das Schwert in Ehren gehalten. Ich habe immer wieder geübt. Ich spüre, daß du nicht allein gekommen bist.«
    Suko blieb sitzen, als er sich um schaute. »Das ist seltsam, denn ich sehe keinen.«
    »Jemand ist noch bei dir!« beharrte Hu.
    »Und wer soll das sein, bitte schön?«
    »Die Angst«, flüsterte der Wirt. »Du hast die Angst mitgebracht. Ich merke es sehr deutlich. Dich hat etwas begleitet, das nicht zu sehen ist, dich aber wie ein Hauch umweht. Es ist die Angst, glaube mir. Ich weiß es besser.«
    Suko hob die Schultern. Er wollte etwas sagen und dagegen sprechen, doch es kam anders. Über seinen Körper lief ein Prickeln. Er konnte sich nicht vorstellen, weshalb ihn diese Reaktion erfaßt hatte. Jedenfalls war sie da und ließ sich nicht wegdiskutieren. Er empfand sie als eine Warnung, die sicherlich nicht von Hu ausging. Der nämlich stand hinter der Theke, ohne sich zu rühren. Nur seine Handflächen lagen auf der Klinge.
    Es war der Hauch der Gefahr, der sich dem Inspektor näherte. Unwillkürlich tastete er nach seiner Beretta. Die Schatten in dem Lokal kamen ihm dichter vor, und er dachte sofort wieder an die Weiße Hexe, die sein Verschwinden bestimmt nicht hinnehmen würde. Dazu wußte er einfach zuviel über sie. Yannah gehörte zu den Typen, die einen anderen verließen, aber selbst nicht verlassen werden durften.
    »Spürst du es auch?« wisperte Hu.
    Suko gab die Antwort auf seine Weise. Er drückte sich vom Stuhl hoch, um einen besseren

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