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0728 - Lichter der Verdammnis

0728 - Lichter der Verdammnis

Titel: 0728 - Lichter der Verdammnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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Pergament, und er sah auch die verzierte Schatulle. Seine Augen wurden schmal. Sollte in dieser Schatulle der Ju-Ju-Stab liegen?
    Wenn ja, hatte Calderone in diesem Moment vielleicht einen der größten Fehler seines Lebens begangen.
    Er hatte sich schon einmal erfolglos mit Robert Tendyke angelegt. Er würde auch gegen Ty Seneca keine wirkliche Chance haben!
    Calderone gab dem dunkelhaarigen Mädchen, das immer noch abwartend dastand, einen Wink.
    Das Mädchen machte einen Sprung nach vorn, der für einen Menschen eigentlich kaum zu schaffen war! Schnappte nach Senecas Hand, riss sie über den Tisch - und biss hinein!
    Seneca schrie wütend auf. Sein Blut spritzte. Er riss sich los, schlug mit der anderen Faust zu. Eine Frau zu schlagen, hatte ihm noch nie viel ausgemacht. Er sah, wie das Mädchen stürzte und auf allen Vieren beiseite kroch. Der Mund war blutverschmiert.
    Calderone lachte spöttisch.
    Seneca starrte auf das Pergament.
    Die Blutspritzer, die auf dem Tisch gelandet waren, krochen aufeinander zu, näherten sich dem Pergament und formten darauf Schriftzeichen, die den Text schließlich mit einer Unterschrift abschlossen.
    Calderone nahm das Pergament an sich, rollte es zusammen und ließ es in einer seiner Jackentaschen verschwinden.
    »Sie wissen, was das ist, Ty?«, fragte er.
    »Ein Vertrag«, murmelte Seneca verbittert.
    »Richtig. Mit Ihrem Blut geschrieben und unterzeichnet. Ich habe Sie in der Hand. Sie werden von nun an genau das tun, was ich will.«
    Seneca schluckte. Damit hatte er nicht gerechnet.
    »Eines muss ich Ihnen lassen«, murmelte er. »Diesen Dämonentrick haben Sie schon ganz gut drauf.«
    »Ich bin ja noch jung und lernfähig«, höhnte Calderone.
    Plötzlich waren die Seiten vertauscht. Früher war Seneca Calderones Chef gewesen. Jetzt bestimmte Calderone das Geschehen und hatte Seneca praktisch zu seinem Diener gemacht, zu seinem Vasallen, der seine Befehle auszuführen hatte. Und durch den mit Senecas Blut geschriebenen Vertrag stand Seneca absolut unter Zwang!
    Dabei wusste er nicht einmal, was konkret in diesem Vertrag stand… So schnell, wie die Schriftzeichen sich formten, hatte er nicht mitlesen können, schon allein, weil er auf der falschen Seite des Tisches stand und für ihn die Schrift auf dem Kopf stand. Aber die Unterschrift glich der seinen, und es war sein Blut.
    Ich muss diesen Vertrag in meine Hand bekommen und vernichten, dachte er. Das ist meine einzige Chance, wieder frei zu werden!
    Er konnte sich nicht erinnern, dass er schon einmal auf ähnliche Weise hereingelegt worden war. Dies war eine üble Premiere. Calderone war weit cleverer, als Seneca gedacht hatte. Er durfte diesen Gegner nicht noch einmal unterschätzen.
    »Was geschieht jetzt?«, fragte er.
    »Sie sind zu ungeduldig, Ty«, erwiderte Calderone. »Erholen Sie sich erst einmal von den Strapazen im Kerker. Ich werde Sie doch nicht einsetzen, ehe Sie nicht wieder zu Ihrer alten Form zurück gefunden haben! Das Mädchen wird Ihnen helfen.« Er deutete auf die Dunkelhaarige, die sich wieder erhoben hatte. Das Blut klebte immer noch an ihren Lippen.
    »Speisen, Getränke und Sex - sie wird Ihre Wünsche erfüllen. Aber nur diese Wünsche. Machen Sie sich also keine allzu großen Hoffnungen, die Kleine auf Ihre Seite bringen und mich austricksen zu können. Das funktioniert nicht.«
    Seneca nickte.
    Er war immer noch schockiert von dem Vertrag, den Calderone ihm aufgezwungen hatte.
    Das Mädchen streckte die Hand aus.
    »Komm.«
    Schulterzuckend folgte Seneca…
    ***
    Zamorras Kopfschmerzen wurden immer stärker. Dieses böse Höllenlicht machte ihm zu schaffen. Aber zugleich wusste er auch, dass er sich nicht in der Hölle selbst befand. Die hätte er an etlichen Merkmalen erkannt, die er zwar nicht mit Worten beschreiben, aber mit seinen Sinnen fühlen konnte.
    Es musste ein anderer Ort sein, künstlich geschaffen.
    Ihm war klar, dass sehr bald etwas geschehen musste. Rasch genug, bevor die Kopfschmerzen so stark wurden, dass er nicht mehr klar denken konnte. Er musste die Ratte mit dem Ju-Ju-Stab finden, und er musste den Weg zurück finden. Das waren die beiden wichtigen Dinge.
    Das dritte war fast schon Routine: Überleben !
    Längst hatte er das hier nutzlose Amulett wieder an der silbernen Halskette befestigt. Er konnte jetzt nur noch auf den Dhyarra-Kristall vertrauen. Der musste ihm helfen, hier weiter zu kommen.
    Das Problem bestand darin, den Kristall entsprechend zu steuern. Um seine

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