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0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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irgendwie nicht zu unserem Kobra-Dämonen, finde ich.«
    »Auf jeden Fall haben sie dem armen Kerl seine Wunden geschlagen«, meinte Asha Devi. »Ich habe seinen Körper gesehen, bevor er von den Ärzten wieder halbwegs zusammengeflickt worden ist. Seine Verletzungen passen zu den Krallen und Zähnen dieser Schlachthaus-Trolle.«
    »Immerhin hat er ihnen zunächst entkommen können«, sagte Zamorra. »Aber dann haben sie ihn wieder eingeholt. Jedenfalls verfügten diese Widerlinge nur über eine schwache schwarzmagische Ausstrahlung. Gerade genug, um ihr Scheinleben und ihre Aggressivität aufrechtzuerhalten.«
    »Und was folgerst du daraus, Sherlock Holmes?«, höhnte Asha Devi.
    »Noch nichts. Das war bisher nur eine Beobachtung.«
    »Ist auch besser so! Für die Schlussfolgerungen bin nämlich ich hier zuständig, kapiert?«
    »Pardon, ich vergaß, dass ich nur dein Helfer bin«, sagte Zamorra.
    Die Inspectorin ging nicht auf seinen Sarkasmus ein. Oder bemerkte ihn nicht.
    »Genau so ist es. Und nun verdünnisieren wir uns hier. Ich kann es kaum erwarten, in Bangalore zu landen.«
    Asha Devi stürmte hinaus. Nicole tippte sich wieder mit dem Zeigerfinger gegen die Stirn…
    ***
    Bangalore, Indien, Bhavanis Villa
    Die Frau war sexy, einfach atemberaubend. Sie trug ein Kleid, das mehr präsentierte als verhüllte. Das Haar fiel ihr auf ihre schmalen Schultern. Ihr Blick wirkte unergründlich. Und es ging auch Gefahr von ihren Augen aus. Etwas nicht Greifbares, Unwirkliches.
    So wie die Höllengestalt, die in unmittelbarer Nähe der Frau stand. Hinter ihr? Oder wurden der weibliche Körper und der Umriss des Dämons durch unerklärliche Umstände miteinander verwoben?
    Es war unmöglich zu sagen, ob die Spukgestalt über die Schönheit wachte oder sie terrorisierte. Oder ob die Frau jene Entität überhaupt wahrnahm. Jedenfalls stand sie bis zu den Hüften in einem runden Bassin. Und rings um sie herum reckten Kobras ihre flachen Schädel in die Höhe.
    Erwiesen die Schlangen der Frau ihren Tribut? Oder machten sie sich zum Angriff bereit? Auch diese Frage blieb offen.
    Satish Paisa bastelte noch ein wenig an dieser Grafik herum.
    Sie bedeckte seinen Highscreen Flachbildschirm mit 1024 x 768 Auflösung. Ramesh Bhavani kam mit dem Teebecher in der Hand zu seinem Kumpan herüber. Es gelang ihm kaum, seine Enttäuschung zu verbergen. Er hatte geglaubt, sich den heißesten Programmierer unter den Ssacah-Anhängern an Land gezogen zu haben. Und was machte dieser Paisa?
    Er fummelte eine Grafik zusammen, die auch aus einem zweitklassigen Action-Computergame hätte stammen können.
    Paisa gestattete sich ein schmales Lächeln, ohne die Augen vom Bildschirm abzuwenden.
    »Du glaubst, ich bin nicht bei der Sache, stimmts?«, fragte er.
    »Ehrlich gesagt - ja, Satish!«, platzte Bhavani heraus.
    »Du kennst mich eben nicht. Das Bild habe ich nur gemacht, um mich zu entspannen. In Wahrheit habe ich die ganze Zeit programmiert.«
    »Du hast programmiert?«, höhnte Bhavani. »Wo denn?«
    »Hier!« Paisa deutete auf seine Stirn. Dann öffnete er ein neues Programm und begann mit affenartiger Geschwindigkeit, auf der Tastatur herumzuhacken.
    Bhavani musste sich nun eingestehen, dass er wirklich nicht annähernd über Paisas Fähigkeiten verfügte. Wenn es einen Menschen auf der Welt gab, der die Messing-Kobras über das Internet verbreiten konnte, dann war es Satish Paisa. Das musste Bhavani neidlos anerkennen.
    Der Mann aus Bangalore hatte Probleme, die Befehle auf dem Bildschirm überhaupt zu kapieren. Das entging Paisa nicht.
    »Hast du schon mal was von polymorphen Viren gehört?«, wollte er wissen.
    »Das sind doch die modernsten und gefährlichsten Varianten von Dateiviren, die es momentan gibt.«
    Dieses Wissen hatte Bhavani allerdings auch nur aus einer Fachzeitschrift. Selbst programmiert hatte er einen solchen Virus noch nicht. Dafür war er nicht clever genug.
    »Allgemein gesehen ist das richtig«, bestätigte Paisa. Er war nun ganz in seinem Element. »Ich programmiere einen polyphoren Virus, der unsere Messingkobras durch das Internet transportiert wie ein Flugzeugträger die Kampf jets zu ihrem Einsatzort.«
    »Und was ist mit den Anti-Viren-Scannern?«
    »Kleinigkeit, Ramesh. Unser polymorpher Virus wird bei jeder neuen Infektion sein Erscheinungsbild ändern.«
    »Also jedes Mal, wenn er eine Messingkobra auf einer Festplatte absetzt?«
    »Richtig. Ich ändere das Erscheinungsbild, indem ich den Viruscode mit

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