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0730 - Ssacah-Virus

0730 - Ssacah-Virus

Titel: 0730 - Ssacah-Virus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Roger Clement
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stinkenden Abfalls.
    Doch da war noch die zweite Bestie.
    Sie hatte nicht untätig zugesehen, während ihr Artgenosse von Zamorra erledigt wurde. Mit einem ekelhaften Quietschlaut stürmte sie auf den Dämonenjäger zu.
    Doch Asha Devi hatte ihre Gebetsmühle bereits aktiviert.
    Es war, als würde das grauenvolle Ungeheuer gegen eine Wand laufen. Es prallte zurück, wollte entkommen. Doch da wurde es bereits von der Kraft des Guten durchdrungen.
    Funken schlugen aus dem unförmigen Körper. Das Monster ruderte mit seinen Extremitäten, als wollte es einen grotesken Tanz aufführen. Aber es gab kein Entkommen.
    Asha Devi richtete ihre Gebetsmühle so lange auf das Monster, bis sie sicher sein konnte, diese Ausgeburt der Hölle vernichtet zu haben. Kein schwarzmagischer Funke, der nicht gelöscht worden wäre.
    Der Kampf hatte nur Sekunden gedauert.
    Zamorra freute sich über den leichten Sieg. Doch dann merkte er, dass sie keinen Grund zum Triumph hatten.
    Zwar war es ihnen gelungen, den Patienten vor den beiden Bestien zu retten.
    Doch nun hatte der alte Mann offenbar einen Herzanfall!
    ***
    Natürlich war der Kampf in dem überfüllten Krankenhaus nicht unbemerkt geblieben. Nicole, die sich mangels weißmagischer Waffe hatte zurückhalten müssen, ließ ein Medizinerteam aus Ärzten und Schwestern in den Raum.
    »Platz da!«, herrschte ein schnurrbärtiger Weißkittel. Mit seinem Befehlston hätte er glatt Asha Devi Konkurrenz machen können.
    Es wurde versucht, den Patienten ins Leben zurückzuholen. Herzmassage, künstliche Beatmung, Adrenalinspritzen. Aber die ärztliche Kunst versagte.
    Der namenlose Zeuge war tot.
    Der Doc mit dem Schnurrbart wandte sich an Zamorra.
    »Was fällt Ihnen ein, einfach in das Krankenzimmer eines Schwerkranken zu platzen? Sie haben ihn auf dem Gewissen! Ich werde…«
    »Nun halten Sie mal die Luft an!«, fauchte Asha Devi. Sie baute sich vor dem Mediziner auf, die Fäuste in ihre schmalen Hüften gestemmt. »Diese beiden Haufen Schlachtabfälle, die Sie hier sehen, waren eben gerade noch zwei blutrünstige Bestien! Wenn ich und mein Helfer nicht eingeschritten wären, hätten die Monster den Mann in Stücke gerissen. - Dass er leider trotzdem sterben musste, wird mir mehr Probleme machen als Ihnen!«
    Der Arzt öffnete den Mund, um zu antworten. Doch dann überlegte er es sich anders. Wie die meisten Leute kniff er beim Anblick einer Uniform lieber den Schwanz ein.
    »Wo sind die persönlichen Sachen des Toten?«, wollte Asha Devi wissen.
    »Im Spind. Viel war es ja ohnehin nicht…«
    Tatendurstig wandte sich die Inspectorin dem Schrank zu. Es dauerte nicht lange, die wenigen Habseligkeiten des Alten zu checken.
    Außer den abgetragenen Kleidern hatte er nur wenig bei sich.
    »Ein paar hundert Rupien.« Asha Devi steckte das Geld in eine Plastiktüte. »Eine Rückfahrkarte der Indian Railways von Bangalore nach New Delhi und zurück. Dann eine halbe Schachtel Zigaretten - scheußliches Laster. Und ein Reklameheftchen mit Zündhölzern.«
    Sie hielt es Zamorra vor die Nase.
     
    RAJASTAN TEA ROOM
    Independence St. 111
    Bangalore
     
    Außerdem war eine Telefonnummer angegeben. Die Inspectorin ließ das Streichholzheftchen zusammen mit den anderen Gegenständen in der Tüte verschwinden.
    »Und hier das Beste!« Asha Devi zeigte eine unscheinbare Stichwaffe.
    »Ein weißmagisches Messer.«
    Die Inspectorin zog unwillig die Augenbrauen zusammen. »Stimmt. Ein Dämonenmesser, genauer gesagt. Aber woher weißt du das, Zamorra?«
    »Für sowas habe ich einen siebten Sinn«, sagte der Dämonenjäger vage. Asha Devi musste ja nicht alles wissen. »Jedenfalls konnte sich also dein Zeuge mit dieser Waffe offenbar zur Wehr setzen.«
    »Hat ihm aber leider nicht mehr viel genützt«, gab Nicole zu bedenken.
    »Keine Personalpapiere«, knurrte Asha Devi. »Das wäre wohl auch zu viel des Guten gewesen. Na ja, immerhin haben wir ein paar Hinweise. Besser als gar keine Spur. - Mal sehen, ob ich dem Commissioner einen Dienstflug für drei Personen nach Bangalore aus den Rippen leiern kann.«
    Nicole legte nachdenklich die Stirn in Falten.
    »Mir ist immer noch nicht klar, was diese widerlichen Bestien mit Ssacah zu tun haben sollen. Ich meine, an die Messingkobras haben wir uns ja schon gewöhnt. Und auch an diese seltsamen Metallmenschen, die aus der Verschmelzung von mehreren Messingkobras entstehen. Das gehört alles in Ssacahs dämonisches Repertoire. Aber diese ekelhaften Knilche passen

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