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0731 - Seelen-Tränen

0731 - Seelen-Tränen

Titel: 0731 - Seelen-Tränen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M.H. Rückert
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du durch die andere Botschaft abgelenkt«, antwortete Zamorra.
    Teri verzog die Lippen. Es war müßig, sich damit zu beschäftigen.
    Sie blickte in den klaren Himmel. Ein Vogel flog nicht weit entfernt von ihnen. Er trug seine Beute im Schnabel.
    »Ein Fischadler«, erklärte Zamorra. »Und da er einen Fisch gefangen hat, müssten wir nicht allzu weit vom nächsten See entfernt sein.«
    Teri berührte Zamorra am Arm. »Sieh mal, dort oben.«
    Er kniff die Augen zusammen und blickte suchend über die Wipfel.
    »Wo? Ich sehe nichts.«
    »Na dort!« Sie zeigte mit der Hand auf ein schwebendes Objekt.
    »Das ist aber kein Vogel«, sagte Zamorra.
    »Habe ich auch nicht behauptet«, antwortete die Druidin. »Nur was ist das?«
    Etwa zwei Meter über den höchsten Wipfeln schwebte ein kleiner rechteckiger Kasten, der an allen Seiten abgerundet war. Die Farbe des Kastens war tiefschwarz.
    »Ich hätte dieses Ding nicht bemerkt, wenn es nicht in der Sonne glänzen würde«, bekannte Teri.
    Zamorra fasste sie am Arm.
    »Duck dich«, zischte er. »Wer weiß, was das ist.«
    »Fürchtest du dich?« Es klang spöttisch.
    »Nein, aber ich möchte zuerst wissen, welchem Zweck dieser Kasten dient«, antwortete Zamorra. »Schließlich gibt es in dieser Zeit keine künstlichen Flugobjekte.«
    »Und wenn schon«, erwiderte Teri. »Falls wirklich etwas passieren sollte, kann ich es immer noch mit einem zeitlosen Sprung versuchen.«
    »Falls du dann noch dazu kommst«, gab Zamorra zu bedenken. »Du musst ja nicht gleich zeigen, was du alles drauf hast.«
    Sie wiegte den Kopf hin und her, als wollte sie sagen: »Stelle diph doch nicht so ängstlich an!«
    »Hinter die Felsen!«, zischte Zamorra. Er ging in Deckung. Teri aber blieb stehen. Sie wollte wissen, wohin der Kasten flog und was er unternahm.
    Er bewegte sich langsam auf ihren Standort zu.
    »Teri, runter!« Zamorra funkelte seine Begleiterin böse an.
    »Keine Panik!« Die Druidin grinste. »Das Ding ist so klein, wie es harmlos ist.«
    Zamorra furchte die Stirn. Er wollte sich erst von der Harmlosigkeit überzeugen lassen.
    Der Kasten stieg höher, bis er ihr Niveau erreicht hatte. Jetzt war er nur noch fünfzig Meter entfernt. Nun konnten die beiden erkennen, dass am Körper des Kastens ein kleiner Stab schräg nach unten führte. Wie eine Antenne, die gen Boden gerichtet ist.
    Und dieser Antennenstab richtete sich nun auf Teri und ihn.
    Zamorra hielt den Atem an.
    Der Kasten kam näher. Er umkreiste sie beide. Ein leichtes Summen war zu vernehmen. Nicht wie bei einem Elektromotor, sondern eher wie eine Melodie! Vergleichbar mit dem Nachsummen eines Liedes.
    Lebt das Ding?, durchfuhr es Zamorra. Ist das vielleicht ein Lebewesen?
    Er konnte es sich nicht vorstellen. Gewiss, er kannte nicht einmal einen kleinen Bruchteil des irdischen Tierlebens, aber etwas dermaßen exotisches wäre ihm bekannt gewesen.
    Teri, durch dieses Summen aufmerksam geworden, richtete ihre telepathischen Sinne auf den Kasten.
    Das Summen wurde stärker, bedrohlicher.
    »Was ist das?«, flüsterte Zamorra, als könnte ein lautes Wort Unheil bringen.
    »Ich weiß es nicht. Es begann damit, dass ich versucht habe, die Gedanken dieses… Dinges zu sondieren«, antwortete Teri.
    »Hör sofort auf damit!«, verlangte Zamorra.
    Das Summen wurde stärker, der Kasten kam näher.
    »Weshalb sollte ich«, knurrte die Druidin. »Ich will schließlich wissen, wer oder was das ist. Das Tollste ist: Das Ding denkt irgendwie…«
    Der Kasten hatte etwa sechzig Zentimeter Länge, dreißig Zentimeter Breite und zwanzig Zentimeter Höhe. Seine Farbe wurde nun eine Mischung aus schwärz und dunkelrot. Er richtete die Antenne auf Teri.
    Die Silbermond-Druidin hatte ihre Augen zu Schlitzen verengt. Ihr Atem ging schneller. Neben der Telepathie und dem zeitlosen Sprung verfügte sie über die Gabe der Illusion. Diese Gabe wollte sie ausgerechnet gegen die k'oandarische Parafalle einsetzen.
    Die Parafalle saugte die magische Energie von Teri regelrecht auf - und richtete die Magie wieder gegen Teri.
    Die Druidin starrte Zamorra fassungslos an.
    »Das Ding blockiert mich!«
    Sie schloss die Augen, um sich auf einen zeitlosen Sprung zu konzentrieren.
    In diesem Augenblick griff die Parafalle ein. Als Teri entmaterialisierte, wurde die Parafalle dunkelrot. Im nächsten Moment materialisierte Teri wieder. Vor Erschöpfung knickten ihre Beine ein. Sie fiel auf den Steinboden und konnte sich gerade noch mit den Armen abfangen.
    Dies

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