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0739 - Operation Doppelgänger

Titel: 0739 - Operation Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Einsätzen getan hatte. Jetzt aber merkte er, daß etwas anders war als sonst. In seinem Nacken verkrampften sich die Muskeln, und Schmerzwellen liefen über seinen Rücken herauf bis zum Kopf. Er verschlang die Hände ineinander und preßte die Lippen heftig zusammen.
    Schweißperlen bedeckten seine Stirn.
    Sollte er die Fähigkeit der Telepor-tation verloren haben? Für Sekunden schien es so. Seine Spannung entlud sich in einem gequälten Schrei. Diesen aber hörte Leutnant Leuw Hendren schon nicht mehr.
    Als Ras Tschubai die Augen öffnete, stürzte er aus einer Höhe von etwa hundert Metern auf eine Lichtung herab, auf der sich ein schlangenartiges Tier sonnte. Die kopfgroßen Augen blickten ihn starr an.
    Entsetzt flüchtete er, indem er erneut teleportierte. Diesmal rematerialisierte er auf einem Hügel unter Bäumen am Rand einer Stadt, in der ganze Straßenzüge in Flammen standen.
    Ras vernahm ein seltsames Rascheln hinter sich und wirbelte herum. Ein krakenähnliches Wesen fuhr auf ihn zu und streckte ihm dabei ein Gewirr von fingerdicken Tentakeln entgegen.
    Der Teleporter versuchte augenblicklich, seine parapsychischen Kräfte einzusetzen und für eine Flucht zu nutzen, doch die gewohnte kurze Konzentration fruchtete nichts. Er entmaterialisierte nicht. Bevor er das Ungeheuerliche recht begriffen hatte, umschlangen ihn die Würgearme.
    Buchstäblich in letzter Sekunde gelang es ihm, den Energiestrahler aus der Halfter zu ziehen und abzufeuern.
    Für einen Moment erschien es ihm, als stürze er mitten in eine Sonne. Er schien von Feuer umgeben, spürte aber keine Hitze, weil ihn sein Schutzanzug ausreichend abschirmte.
    Das Raubtier gab schrille Laute von sich. Der Druck der Fangarme lockerte sich, und Ras schoß abermals. Dieses Mal sah er den Energiestrahl mitten in den Hauptkörper der Bestie hineinschlagen. Das Tier blähte sich auf und schien transparent zu werden.
    Der Mutant glaubte, lohendes Feuer unter der dünnen Haut erkennen zu können. Dann platzte das Wesen mit einem Knall auseinander. Schmutz und Asche wirbelten durch die Luft und verklebten die Sichtscheibe des Schutzanzugs.
    Ein Tentakel entwickelte eigenständiges Leben und griff ihn ungestüm an. Er erhielt einen Schlag vor die Brust, der ihn weit zurückschleuderte. Der Terraner, der durch seine Krankheit erheblich geschwächt war, stürzte zu Boden. Im Liegen erledigte er den Tentakel, der durch seine Aktivität auch die anderen Überreste der Bestie motivierte. In der sonnenheißen Glut verging, was bis jetzt noch gelebt hatte.
    Aufatmend erhob Ras sich. Er wischte sich mit dem Handrücken über die Sichtscheibe, zwang sich dann aber, den träge ansprechenden Selbstreinigungsmechanismus zum Zuge kommen zu lassen. Etwa eine Minute verstrich. Danach hatte er wieder eine absolut klare Sicht. Er drehte sich um und blickte zur Stadt hinüber.
    Der Schreck fuhr ihm in die Glieder, denn von dort näherten sich drei Kampfgleiter der Laren.
    Er begriff, daß er sie durch das Energiefeuer auf sich aufmerksam gemacht hatte. Er bemerkte den schimmernden Energiezaun, der ihm bisher entgangen war, und erkannte seine Ungeschicklichkeit in vollem Umfang. Natürlich mußte ein derartiger Kampf außerhalb der Sicherheitszone die Laren anlocken.
    Er rannte auf die nächsten Bäume zu, erreichte sie und schaltete das Fluggerät seines Kampfanzugs an, obwohl er wußte, daß ihm dieses nicht viel helfen würde. Die Laren konnten ihn orten.
    Sein Atem ging schnell und laut.
    Ras Tschubai wurde sich dessen bewußt, um wieviel schlechter er bei diesem Einsatz als sonst war. Die Fehler häuften sich. Die klare Übersicht fehlte. Unter diesen Umständen war er seinen Gegnern eindeutig unterlegen.
    Duc Sanc hatte recht gehabt. Er hätte sich nicht auf diesen Ausflug nach Enjock einlassen dürfen. Unter den gegebenen Umständen war er ihm einfach nicht gewachsen.
    Ein Energiestrahl fuhr zischend durch das Blätterdach und zuckte um Zentimeter an seinem Kopf vorbei.
    Ras schloß die Augen und konzentrierte sich mit aller Macht.
    Er stöhnte auf. In seinem Innern schien sich alles zu verkrampfen. Ein Dolchstoß schien ihn ins Rückgrat zu treffen, und er glaubte bereits, die Glut eines Energieschusses zu spüren.
    Dann aber öffnete er die Augen. Er glitt über einen Hügel voller blühender Büsche hinweg.
    Es hatte geklappt. Er hatte sich in die durch den Energiezaun gesicherte Zone teleportiert. Er schaltete das Fluggerät aus und landete zwischen den Büschen.

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