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0739 - Operation Doppelgänger

Titel: 0739 - Operation Doppelgänger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Sie mir mit Medikamenten nicht helfen können, dann richten Sie mit einer Operation auch nichts aus. Leben Sie wohl."
    Er wandte dem Arzt den Rücken zu und ging hinaus. Duc Sanc eilte ihm nach. Vergeblich versuchte er, ihn aufzuhalten.
    „Wenn Sie nicht hören wollen, Ras, dann muß ich Senco Anrat unterrichten."
    Auch das half nichts. Ras schloß die Tür hinter sich. Er atmete tief durch, als er allein war. Mit beiden Händen fuhr er sich über das Gesicht und massierte sich die Schläfen mit den Fingerspitzen.
    Er glaubte, die unheimliche Krankheit wie ein fremdes Wesen spüren zu können, das sich ständig weiter in ihm ausbreitete.
    Aus der Brusttasche holte er eine Kapsel hervor. Er schob sie sich zwischen die Zähne zerbiß sie und ließ die bittere Flüssigkeit über die Zunge sickern. Die Schmerzen ließen fast augenblicklich nach.
    Minuten später erschien er in einem der zahlreichen Hangars an der Peripherie des Raumschiffs, wo Leutnant Leuw Hendren damit beschäftigt war, eine der ihm unterstellten Lightning-Jets durch zu checken.
    „Wie weit sind Sie?" fragte er knapp.
    Der junge Offizier wurde von der Ankunft des Kommandanten völlig überrascht. Er hatte nicht damit gerechnet, daß dieser so früh bei ihm erscheinen würde.
    „Ich bin fast fertig, Sir.
    Ich könnte in zwei Minuten starten, aber ich ..." begann er, wobei es ihm schwerzufallen schien, sich umzustellen. Seine Gedanken waren noch bei seinen Instrumenten.
    „Gut, dann starten wir", unterbrach ihn Ras. Er stieg auf den hinteren Sitz und wartete gelassen ab, bis Hendren seine Prüfungen beendet hatte. Als der Offizier mit unmittelbaren Startvorbereitungen begann, ließ der Mutant sich mit der Hauptleitzentrale verbinden. Das hagere Gesicht Senco Anrats erschien auf der Bildfläche.
    „Ras, Duc Sanc war gerade bei mir. Er sagte, Sie könnten ...", erklärte er, aber Ras Tschubai ließ auch ihn nicht aussprechen.
    „Wir verlassen die SZ-2 in diesen Sekunden", erwiderte er abweisend. „Ich werde Leutnant Hendren einweisen. Er wird das Manöver in exakt vierundzwanzig Stunden wiederholen, so daß ich dann auf die SZ-2 zurückkehren kann. Ich melde mich dann zurück."
    Damit schaltete er ab, ohne Senco Anrat noch eine Gelegenheit für Einwände und Proteste zu geben. Er tippte Leuw Hendren auf die Schulter. Die Schleusenschotte des Hangars öffneten sich.
    Die Maschine glitt über die Startrampe in die Schleuse und jagte schon Sekunden später mit steigender Beschleunigung auf das Zarzahnä-System zu. Lightning-Jets waren die schnellsten Raumschiffseinheiten, die jemals von Ter-ranern gebaut worden waren.
    Sie erreichten Beschleunigungswerte von 860 km/sec und waren damit in der Lage, jedem Verfolger wegzufliegen. Sie wurden vor allem auf kurzen Strecken eingesetzt, auf denen es auf Wendigkeit und Beschleunigungsvermögen ankam.
    Die kleine, rote Sonne schien förmlich auf die Jet zuzuspringen.
    Auf ein Zeichen Tschubais schaltete der Pilot den Antrieb aus, als das Raumschiff siebzig Prozent der Lichtgeschwindigkeit erreicht hatte. Antriebslos raste die Maschine weiter, ein winziges Objekt, das große Chancen hatte, von den Ortungsanlagen der Laren nicht erfaßt zu werden, solange es nicht durch hohe Energieausschüttung auf sich aufmerksam machte.
    Der Planet Enjock tauchte aus dem Dunkel des Alls. Es war eine grüne Welt, die ihr wahres Gesicht unter weißen Wolkenschleiern verbarg. Auffallend waren vor allem in der Äquatorzone mehrere rötliche Flek-ken in der Wolkenschicht. Für einen Mann wie Ras Tschubai wäre auch ohne vorherige Information erkennbar gewesen, daß an diesen Stellen Vulkane tätig waren, die ihre Glutmassen kilometerweit in die Atmosphäre schleuderten.
    Angesichts der hohen Geschwindigkeit der Jet wurde die grüne Kugel rasch größer.
    Ras Tschubai sprach die letzten Einzelheiten des Einsatzes mit dem Leutnant durch. Er legte einen leichten Kampfanzug an, zu dem auch eine faltbare Kapuze und ein Beatmungssystem gehörte. Damit konnte der Mutant sich auch für kurze Zeit im All aufhalten, so daß er nicht direkt auf dem Sitz in der Maschine materialisieren mußte, wenn er später zurückkehrte.
    Vor dem Offizier blinkte ein blaues Licht auf.
    „Ortung, Sir", meldete er mit ruhiger Stimme.
    Die Lightning-Jet jagte auf Enjock zu. Sie näherte sich einem Bereich, in dem sie die äußersten Ausläufer der Atmosphäre berühren würde. Ras Tschubai konzentrierte sich, so wie er es unzählige Male vor ähnlichen

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