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0744 - Die Verwandlung

0744 - Die Verwandlung

Titel: 0744 - Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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lagen bereits auf dem Hörer, als Dagmar zusammenzuckte, als hätte sie einen Peitschenschlag bekommen.
    Gefahr!
    Eine starke Gefahr hatte sich um sie herum aufgebaut, sie konnte dieses Kraftfeld beinahe fühlen.
    Dagmar hob den Hörer nicht mehr ab, sie ahnte, daß ihr diese Zeit nicht mehr blieb und sich die andere Person bereits in ihrer unmittelbaren Nähe befand.
    Sie fragte auch nicht, wie sie in das Zimmer gekommen sein konnte, einer Kreatur der Finsternis war vieles möglich. Daß es sich um sie und keinen anderen handelte, stand für sie fest.
    Die Furcht nagte in ihr, als wäre sie eine Ratte, die sich in den Körper gebohrt hatte.
    Der Schweiß bekam noch mehr Nachschub, was sie sich kaum hatte vorstellen können.
    Dann schlich sie in die Raummitte. Hier wollte die Frau abwarten, an dieser Stelle konnte sie sich auch verteidigen.
    Aber wo versteckte sich die Kreatur?
    Die Stores reichten bis zum Boden. Sie bedeckten zwei hohe Fenster und bewegten sich leicht hin und her, so daß ihre langen Falten anfingen zu zittern.
    Stand die Kreatur hinter einem Store?
    Da verlosch das Licht!
    Finsternis breitete sich aus. Kein Schimmer erhellte sie. Sie war so dicht wie eine Wand, und sie war gleichzeitig ideal, um den Killer abzuschotten.
    Dagmar hörte das Kichern. Sie wußte nicht, aus welcher Richtung es an ihre Ohren drang. Es war jedenfalls da und ließ ihr Innerstes noch mehr vereisen.
    »Glaubst du wirklich, stärker zu sein als ich? Hast du gedacht, mir entkommen zu können?«
    Es war eine neutral klingende Stimme. Trotzdem erkannte die Frau, wem sie gehörte.
    »Ja, ich werde dir entwischen. Du wirst mich ebensowenig schaffen wie Elohim. Du bist als letzte Kreatur der Finsternis zurückgeblieben. Es wird dir nicht gelingen, deinen Plan in die Tat umzusetzen. Wir sind stärker.«
    »Du und der Junge?«
    »Nicht nur wir beide. Auch John Sinclair.«
    »Vergiß ihn.«
    »Bestimmt nicht. Er weiß Bescheid. Er ist über alles informiert. Dafür habe ich gesorgt. Deine Chancen sind auf ein Minimum gesunken.«
    Bei jedem Wort hatte sich Dagmar gedreht, um wenigstens eine Spur dieses unheimlichen Eindringlings festzustellen.
    Es war ihr nicht möglich. Die Kreatur der Finsternis schien sich tatsächlich in die Dunkelheit verkrochen zu haben, um ihrem Namen so alle Ehre zu machen.
    Und aus dieser Deckung hervor schlug sie zu.
    Etwas Langes huschte durch die Luft. Es war ein Messer mit breiter Klinge, das Dagmar in die Brust hätte treffen sollen. Da sie sich aber in dem Augenblick wieder gedreht hatte, wuchtete die Klinge von der Seite her in ihren Körper, blieb stecken und verletzte die Frau schwer. Dagmar taumelte. Plötzlich dachte sie daran, wie dumm sie gewesen war. Sie hätte ihre Parakräfte einsetzen, statt dessen hatte sie sich von einer dummen Angst leiten lassen.
    Verflucht auch.
    Die Gedanken brachen ab. Dafür kamen die Schmerzen. Sie waren eine böse Woge, die in ihr hochspülte, all ihre anderen Reaktionen überlagerte, auch das Denken.
    Sie hatte nicht einmal gemerkt, wie sie durch den Raum gestolpert war. Schließlich prallte sie gegen einen Tisch, schob diesen weiter, fiel dann darüber und konnte nur mehr wimmern, wobei sie sich gleichzeitig wünschte, bewußtlos zu werden und danach einzutauchen in das ewige Dunkel des Todes.
    Sie drehte den Kopf.
    Diese Anstrengung ließ abermals Schmerzen in ihr hochschießen. Jeder Muskel war mit Glut erfüllt, und sie sah plötzlich über sich den Schatten der Gestalt.
    Eine Hand riß ihr das Messer aus der Wunde!
    Eine wahnsinnige Feuerlohe durchflutete sie. Dagmar glaubte zu schreien, es war nur mehr ein Röcheln.
    »Dein Herz!« hörte sie die Kreatur der Finsternis sprechen. »Ich werde es mir holen…«
    Über der Frau fielen die Schatten zusammen und trugen sie fort. Dagmar bekam nicht mehr mit, daß die Kreatur der Finsternis ihren Vorsatz in die Tat umsetzte…
    ***
    Eigentlich war ich ja verrückt gewesen, mich auf diesen Plan einzulassen und außen vor zu bleiben, damit Dagmar gewisse Dinge regeln konnte.
    Was hieß hier regeln? Ich hatte mich aus dem Spiel bringen lassen, ihr einen Vertrauensvorschuß gegeben, über den ich immer stärker ins Grübeln geriet.
    Sie war keine Partnerin, obwohl sie sich selbst zu einer solchen gemacht hatte. Zudem war ich mir über ihre Rolle auch nicht genau im klaren. Ich wußte nicht genau, was sie noch alles wußte, wie weit sie über die Vorgänge informiert und auch darin verstrickt war. Die volle Wahrheit hatte

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