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0744 - Die Verwandlung

0744 - Die Verwandlung

Titel: 0744 - Die Verwandlung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Inkarnation zu verhindern.
    Schnell und trotzdem vorsichtig.
    Ich konnte keinem dieser Personen trauen. Sie alle waren von ihrer Aufgabe besessen. Ich wußte, wer sich hinter den Masken verbarg, daß es schlimme, grauenvolle und gefährliche Dämonen waren, die es verstanden hatten, sich hervorragend zu tarnen, um sich so unter die normalen Menschen mischen zu können.
    Kreaturen der Finsternis, hervorgestiegen aus dem Dunkel der Zeiten wie Phönix aus der Asche.
    Hier hatten sie ihren Ort gefunden, wo sie sich geborgen fühlten, doch diese Suppe wollte ich ihnen versalzen. Mein Kreuz war in diesem Fall die wichtigste Waffe. Es war das Zeichen des Sieges, der Überwindung des Bösen, und sein Erschaffer, der Prophet Hesekiel, hatte nicht grundlos die Gunst der Erzengel erfahren, um das Kreuz gegen die Mächte des Bösen zu wappnen.
    Sie, die Erzengel, würden sich, so hoffte ich, nun gegen einen der Urengel erheben, denn zwischen ihnen existierte durchaus ein großer Unterschied.
    Waren Wesen wie Michael oder Raphael ätherische Wesen, so konnte Henoch, weil unsichtbar, nicht beschrieben werden. Er war reine Energie und würde nur auf geistiger Ebene gegen seine Diener fließen und in sie eindringen.
    Gegen sie alle stand ich allein, aber sehr vertraut mit dem Kreuz, denn ich war der Sohn des Lichts.
    Ich hatte es mir noch einmal angeschaut, bevor ich in die kalte, finstere Nacht hinausgeglitten war.
    Es hatte auf meiner Handfläche gelegen wie ein Abdruck aus längst vergangener Zeit, der mir ungeheures Vertrauen einflößte.
    Es gab mir Kraft, es machte mich stark. Es schaffte es sogar, meine Beklemmung zurückzudrücken und die Furcht in die tiefsten Kammern meiner Seele zu verbannen.
    Deshalb wollte ich ihnen allen entgegentreten. Ich wußte nicht einmal, was geschehen würde, wenn es Henoch geschafft hatte, in den Körper des Jungen zu fahren. Ich wußte nur, daß es nicht gut war, denn ich kannte seine Helfer, die Kreaturen der Finsternis. Sie waren schlimm und grausam, sie kannten kein Pardon.
    Ich hatte mich von jeglichem Lichtschein entfernt, weil ich selbst eins mit der Finsternis werden wollte. Die Kälte strich über mein Gesicht. Ich spürte sie nicht, weil in meinem Innern eine ungewöhnliche Wärme toste. Sie gab mir den Mut, der nötig war, um mich den Gefahren zu stellen.
    Auf der Eisfläche hatte sich etwas getan, um das ich mich aber nicht kümmern konnte. Dieses Bewegen glich mehr einem Ritual, die wahren Dinge würden erst noch ins Rollen kommen.
    Dann mußte ich bereit sein.
    Ich hatte mich leicht geduckt und hielt mich im Schatten der Hotelwand. Hinter keinem der Fenster brannte Licht. Die Rückseite lag eingehüllt in die drückende Finsternis der Nacht, und nur die Fackeln gaben ihren unruhigen Schein ab.
    Man hatte auch auf die normale Eisbahn-Beleuchtung verzichtet, wahrscheinlich paßte sie nicht zu dem unheimlichen Geschehen. Bisher hatten sich die Menschen nicht verändert und ihre wahren Gesichter gezeigt. Mir kamen die ersten Zweifel, ob sie alle zu den Kreaturen der Finsternis gehörten oder nur verblendete Mitläufer waren.
    Ich hoffte, daß die letzte Möglichkeit zutraf, sonst hätte es in Pontresina ein Blutbad geben können.
    Ich duckte mich hinter eine Theke, hinter der bei richtigem Wetter Getränke verkauft wurden.
    Abwarten, schauen…
    Noch passierte nichts.
    Sekunden vergingen.
    Auf dem Eis war eine gewisse Unruhe entstanden. Ich hörte leise Stimmen, ohne allerdings verstehen zu können, was da gesagt, geplant oder gesprochen wurde.
    Noch hatte ich Zeit.
    Ein Blick gegen den Hang zeigte mir, daß die Augen noch immer da waren. In ihnen zeigte sich Henochs Geist, damit seine Diener nicht mehr glaubten, sondern Beweise für seine Existenz bekamen.
    Ich hoffte stark, daß mit mir und meinem Eingreifen keiner mehr rechnete. Um so überraschender würde ich zuschlagen können. Diese Aussichten gaben mir ein Gefühl der Sicherheit.
    Ich richtete mich wieder auf.
    Da spürte ich es zum erstenmal.
    Es war wie ein Schauer, der über meinen Rücken streifte. Eine Warnung aus dem Unsichtbaren, daß etwas nicht stimmte.
    Das Kreuz steckte griffbereit in meiner Tasche. Ich schob die Hand hinein und umklammerte den Talisman.
    Er hatte sich nicht verändert. Keine Gegenkraft durchströmte ihn, die für eine Erwärmung gesorgt hätte, wie ich es schon oft genug erlebt hatte.
    Es blieb kühl…
    Ein schlechtes Zeichen?
    Ich war so optimistisch, um daran nicht zu glauben, aber die Warnung

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