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0745 - Angst über Altenberg

0745 - Angst über Altenberg

Titel: 0745 - Angst über Altenberg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Vorgang entdeckt hatte.
    Was bedeutete dies alles?
    Nun gehörte Helmut Massow nicht zu den Menschen, die an Spuk oder Geister glaubten - sein Glauben beschränkte sich auf Weingeister -, mit denen er hin und wieder bei seinen Touren Kontakt aufnahm, aber was er vor einigen Minuten gehört hatte, ließ ihn allmählich an seinem Verstand zweifeln.
    Hier lief etwas ab, das er nicht begriff, das einfach eine Ebene über ihm lag.
    Nur hatte dies nichts mit Begabung für irgendein Gebiet zu tun, er dachte plötzlich an Geister oder Spuk im Wald und merkte, daß ihn die Gedanken daran frösteln ließen. ›Körniges‹ Eis rann über seinen Rücken, und auf dem Nacken zog sich die Haut zusammen.
    Für ihn ein böses Omen.
    Bisher hatte er in einer sehr friedlichen Umgebung gearbeitet. Störungen gab es so gut wie nicht, nun aber spürte er, daß etwas auf ihn zukam, über das er keine Kontrolle hatte.
    Das ließ ihn schaudern…
    Er ging einige Schritte zur Seite, ohne daß er sich dessen bewußt wurde. An der schmalen Seite des Hotels blieb er stehen, auf einem gepflasterten Weg, der zum Altenberger Dom führte. Er betrachtete die Kirche und erschauderte.
    Den Grund kannte er nicht, denn oft genug hatte er an derselben Stelle gestanden und sich den Dom angesehen. In der Dunkelheit strahlten ihn einige Lampen an, die seiner Fassade einen geheimnisvollen Schein verliehen.
    Es hatte sich nichts verändert, alles war wie sonst. Dennoch merkte Massow, daß es an diesem Abend doch nicht so war. Er konnte es sich nicht erklären, es war nur ein Gefühl.
    Das wiederum sagte ihm, daß etwas um den Dom herumstrich, für das er keine Erklärung besaß.
    Etwas Unheimliches, auch für ihn nicht sichtbares, nur zu fühlen, mehr nicht.
    Der Vergleich mit einem Geist kam ihm in den Sinn. Massow lachte nicht einmal darüber, wie er es früher getan hatte. Statt dessen nickte er, als wollte er sein eigenes Gefühl selbst bestätigen.
    Was war da?
    Der Ober ging einige Meter vor, blieb dann stehen, schaute noch einmal hin - und duckte sich.
    Er hatte etwas gesehen.
    Es war da, aber es hatte keine feste Gestalt. Ein Schatten, ein Schemen - möglicherweise doch ein Geist?
    Massow konzentrierte seinen Blick auf die Stelle zwischen zwei Lichtstrahlen.
    Dort huschte etwas vorbei.
    Eine Gestalt, groß und ehrfurchtsgebietend, aber trotzdem nicht menschlich.
    Wer war es?
    Helmut Massow wollte es nicht mehr wissen. Auf dem Absatz machte er kehrt und hetzte zurück in das Hotel. Er stieß die Tür so wuchtig auf, daß sich der an der Rezeption stehende Herr Bangartz heftig umdrehte und Massow kopfschüttelnd anschaute.
    »Was ist denn mit Ihnen los?«
    Massow hob die Schultern und wischte mit den Handflächen durch sein Gesicht, als könnte er somit die Blässe verschwinden lassen.
    »Haben Sie einen Geist gesehen?« erkundigte sich der Hotelier im amüsierten Tonfall.
    Massow schluckte, dann nickte er.
    »So ähnlich, Herr Bangartz, so ähnlich…«
    ***
    Das Licht vor seinen Füßen hatte sich durch die beiden Strahlen intensiviert, damit Elohim auch genau hinschauen konnte und ihm kein Detail verlorenging.
    Es war furchtbar…
    In der lichterfüllten Erde bewegte sich etwas, aber er konnte nicht sagen, was es war, denn diese Bewegungen erinnerten ihn zunächst an geheimnisvolle, wandernde Schatten, die sich ihren Weg bahnten, noch abwarteten, um erst dann, wenn der Zeitpunkt gekommen war, an der Oberfläche zu erscheinen.
    Sie wollten ihn!
    Er wußte das, und er wußte gleichzeitig, daß er ihnen nicht mehr entkommen konnte.
    Zitternd blieb er stehen, den Blick in die Tiefe gerichtet, und er hörte auch die Stimme der Hexe.
    »Ja, schau nur hin, mein Junge! Schau nur genau hin, damit du alles siehst. Es fängt an, die alte Rache beginnt, die Zeit der Abrechnung ist nahe. Du hast alles falsch gemacht, jetzt gibt es kein Zurück mehr.«
    Elohim erinnerte sich daran, daß ihn diese Hexe als einen Liebling der lebenden Leichen bezeichnet hatte. Was sich dort unten in der Erde bewegte und von ihm als Schatten angesehen wurde, das verdiente möglicherweise diesen Begriff, obwohl er sich noch nicht sicher sein konnte, daß diese Wesen tatsächlich feste Formen angenommen hatten.
    Sie bestanden aus Armen und Händen, deren Finger ausgestreckt waren und mit den Spitzen in die Höhe zielten. Und sie kratzten wieder von innen her gegen den Erdboden, als sollten die langen Nägel an bestimmten Stellen Löcher hineindrücken.
    Plötzlich waren sie da.
    Hände

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