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0750 - Todesfaktor Calderone

0750 - Todesfaktor Calderone

Titel: 0750 - Todesfaktor Calderone Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W.K. Giesa
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einzurichten, aber es gab noch unzählige Wege, die er nicht kannte. Er wollte jedoch nicht erst lange suchen müssen, sondern die Audienz so schnell wie möglich wahrnehmen.
    Damit konnte er Astardis vielleicht überraschen.
    Vielleicht wusste der Erzdämon nicht, wie er Calderone einzuschätzen hatte, der ja ein völlig neuer Spieler auf dem Feld war. Immerhin schien er ihn zu akzeptieren, sonst wäre die Einladung nicht erfolgt. Dass sie so schnell kam, sah Calderone als eine Art Bewährungsprobe. Er musste sie bestehen, wenn er der Aufforderung so schnell wie möglich folgte. Dann würde Astardis ihn eher ernst nehmen.
    Dazu konnte er es sich aber nicht erlauben, lange zu suchen.
    »Herr, ich habe andere Befehle«, wimmerte der Geist.
    »Befolge sie anschließend«, sagte Calderone schroff. »Jetzt zeigst du mir den Weg zu Astardis, oder du wirst überhaupt nie wieder etwas tun können.«
    »Ich höre und gehorche«, kreischte der Hilfsgeist. Er gehörte den Niedrigen an. Kreaturen seiner Art lebten in ständiger Angst, von ihren Herren verbraucht zu werden. Es gab ihrer so viele, dass es keinem der Dämonen darauf ankam, einige von ihnen zu verlieren oder mit einer Handbewegung auszulöschen.
    »Folge mir, Herr!«
    Nichts lieber als das…
    ...und genau in die Falle!
    ***
    Nicole wusste sofort, dass sie und Asmodis am richtigen Ort waren. Es gab etliche Details ihrer Umgebung, die ihr eindeutig verrieten, in Caermardhin zu sein, Merlins unsichtbarer Burg.
    Diese Burg erhob sich auf dem Gipfel eines Berges in Wales. Ein Weg führte durch den Wald hinauf, dessen Bäume um so kleiner und kümmerlicher wurden, je näher man dem Gipfel kam. Irgendwo auf der Strecke gab es die legendäre ›Mardhin-Grotte‹, die nur durch einen aus dem Boden ragenden Felsbrocken zu erreichen war. Er bildete das Tor zur Grotte. In dieser hatte Merlin einst das Schwert Excalibur aufbewahrt, und hier standen auch die Schreine, in denen Dämon und Byanca im langen Tiefschlaf gelegen hatten, ehe sie wieder in ihre Heimat, die Straße der Götter, zurückgekehrt waren. Das alles lag lange, sehr lange zurück.
    Aber die Mardhin-Grotte war längst unbedeutend geworden.
    Und Caermardhin war nahezu unerreichbar.
    Die Burg zeigte sich den Menschen nur, wenn unmittelbare Gefahr für ›das Dorf und die Welt‹ drohte, wobei mit dem Dorf die kleine Ortschaft am Fuß des Berges gemeint war. Und nur jemand, den Merlin als Besucher dulden wollte, fand den Eingang in die unsichtbare Burg, die in ihrem Inneren weitaus größer war, als das Äußere eigentlich ermöglichte. Hier spielte der alte Zauberer von Avalon, den man auch den ›König der Druiden‹ nannte, mit den Dimensionen.
    Die beiden Silbermond-Druiden Gryf und Teri hatten stets Zutritt zu Caermardhin. Bei Zamorra und seiner Gefährtin verhielt der Zauberer sich wesentlich reservierter, obwohl er sich andererseits nicht scheute, unvermittelt im Château Montagne aufzutauchen und teilweise haarsträubende Aufträge zu erteilen. Das hatte ihm schon häufig harsche Kritik seitens der beiden Menschen eingebracht. Aber Merlin nahm sich diese Kritik nicht zu Herzen, sondern befahl, ohne Hintergrundinformationen zu geben, und erwartete die unverzügliche Ausführung. Er hielt Zamorra scheinbar für einen leibeigenen Vasallen, und es verdross ihn, wenn Zamorra dagegen protestierte.
    Oft genug blieb Caermardhin dem Meister des Übersinnlichen verschlossen. Und das, obwohl Merlin selbst ihm einst ein Permit ausgehändigt hatte, mit dem Zamorra die Burg auch unaufgefordert betreten konnte. Inzwischen wuchsen auch Regenbogenblumen in Caermardhin, aber Merlin, der der Anpflanzung sogar zugestimmt hatte, versah sie bald darauf mit einer magischen Sperre.
    Aber jetzt befanden sich Nicole und Asmodis dort, wohin sie gewollt hatten.
    Besorgt beugte sie sich über den Ex-Teufel. Seine Augen waren geschlossen, er atmete nur noch flach. Der Schatten des Todes senkte sich immer tiefer über ihn.
    Sie berührte ihn, doch er reagierte nicht darauf.
    »Stirb an einem anderen Tag!«, stieß sie hervor. »Jetzt hast du gefälligst zu überleben und uns weiterzuhelfen, verdammt noch mal!«
    Immer noch keine Reaktion. Hatte Asmodis die Besinnung verloren?
    »Merlin!«, rief sie laut. »Merlin, wo steckst du? Wir sind hier und brauchen deine Hilfe!«
    Auch Merlin reagierte nicht.
    »Merlin, versteck dich nicht!«, schrie Nicole. »Hilf uns!«
    Ebenso gut hätte sie gegen die Niagara-Fälle anschreien können.
    Befand

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