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0751 - Gespenster der Nacht

0751 - Gespenster der Nacht

Titel: 0751 - Gespenster der Nacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchstreifen auf der Suche nach Blut, um es ihrem zweibeinigen Kollegen gleichzutun.
    Harry Stahl schoss nicht. Er konnte sein Ziel auch nicht mehr sehen, denn ein Teil der Wolke war nach unten geschwebt, zwischen ihn und den Blutsauger.
    Harry wusste nicht, was er tun sollte. Der Blick auf den Vampir war ihm genommen. Er konnte nur hoffen, dass sich die geflügelten Blutsauger nicht ihn als Ziel aussuchten, sondern weiterflatterten.
    Leider ein Irrtum. Einige lösten sich aus dem noch dichten Pulk.
    Wie zitternde und wehende Tücher stießen sie auf ihn zu, und Harry wusste, dass es jetzt um sein Blut und sein Leben ging…
    ***
    Ich hatte Viktor Maitlands Begrüßung genau verstanden und zweifelte nicht an seinen Worten. Das hier war seine Welt, in die hatte er mich hineingelockt. Hier herrschte er. Hier war er der King, hier hatte er das Sagen.
    Er und ich!
    Ich aber besaß eine mit Silberkugeln geladene Waffe, ich trug außerdem das Kreuz bei mir, auch den Silberdolch, und ich dachte daran, dass diese Waffen ein wenig viel für einen Blutsauger waren.
    Dennoch gab er sich so sicher. Da er mich hergelockt hatte, musste er auch über mich und über meine Ausrüstung Bescheid wissen.
    Was also machte ihn dann so sicher?
    Verdammt noch mal, da stimmte etwas nicht. Er hätte eigentlich anders reagieren müssen, viel ängstlicher und vorsichtiger. Stattdessen benahm er sich so, als würde ihm alles hier gehören, und das wiederum gefiel mir überhaupt nicht.
    Er hatte sich noch nicht bewegt, schaute mich nur an. Ich kam mir unter seinem kalten Blick regelrecht seziert vor. Zudem hatte er die Stirn in Falten gelegt, als wäre er mit meinem Anblick überhaupt nicht einverstanden.
    »Was wollen Sie, Maitland?«
    »Das sagte ich Ihnen schon!«
    »Okay, Sie wollen mich töten. Nur frage ich mich, welchen Grund Sie dafür haben. Sie kennen mich nicht einmal, Sie haben mich hergelockt, aber über Ihre Motive sagen Sie nichts.«
    »Bisher nicht, Sinclair. Ich kenne Sie schon, darauf können Sie sich verlassen, denn ich habe Sie über einen bestimmten Zeitraum hinweg beobachten lassen.«
    »Danke.«
    »Nichts zu danken, Sinclair. Sie werden davon nichts bemerkt haben, nehme ich an.«
    »Das stimmt.«
    »Dann schickte ich Ihnen mein Bild.«
    »Wie großzügig«, spottete ich. »Das Bild liegt übrigens im Wagen. Ich wollte es nicht mitschleppen, es war mir zu schwer.«
    »Das kann ich verstehen.«
    Ich schaute zur Decke. Meine Furcht hielt sich nicht nur in Grenzen, sie war nicht mehr vorhanden. Obwohl sich Viktor Maitland sehr sicher gab, war ich davon überzeugt, gegen ihn gewinnen zu können. Er war nicht der große, düstere Held, da würde ich schon sehr kräftig dagegenhalten.
    »Gefällt Ihnen mein Zuhause?«
    »Ein wenig kahl, nicht?«
    Er lachte und behielt danach seinen Plauderton bei. »Ich bin eben bescheiden.«
    »Als Vampir brauchen Sie auch nicht sehr viel.«
    »Vampir?« Er zog die Stirn kraus, schüttelte den Kopf und tat, als hätte er mich nicht verstanden.
    »Ja, ein Blutsauger. Es gibt gewisse Anzeichen, die darauf hindeuten. Ich denke an den faulen Leichengeruch, an den zerstörten Sarg, aus dem möglicherweise jemand herausgestiegen ist…«
    »Aber doch nicht ich, Sinclair.«
    »Wer weiß.«
    »Nein, das schwöre ich«, erklärte er lachend, wobei es mir nicht gelang, einen Blick auf seine Zähne zu werfen. »Ich gebe Ihnen gern zu, dass ich zwei Männer engagiert habe, die mir die Kiste bringen…«
    »Wovon einer tot ist.«
    Diesmal überraschte ich ihn wirklich. Er blieb starr stehen und rührte sich nicht. Nur seine Lippen bewegten sich. Es sah so aus, als wollte er etwas zerkauen.
    »Ja, Maitland, er ist tot. Er fuhr einen Lastwagen, aber er schaffte die Serpentinen nicht ganz. Das Tempo war wohl zu hoch, und so landete er im Graben. Dieser Mann hat sich leider das Genick gebrochen.«
    »Das ist ungewöhnlich.«
    »Stimmt.«
    Er lachte mich an. »Aber gut.«
    Ich grinste ebenfalls. »Sie heißen also einen Mord gut. Ich habe nichts anderes von Ihnen, meinem Henker, erwartet. Aber kommen wir zum Thema zurück. Sie haben mich also hergelockt, um mich hier zu töten.«
    »Das ist meine Absicht. Schauen Sie sich um, Sinclair. Können Sie sich denn ein gewaltigeres Grab vorstellen als diese alte Burg? Ist es nicht herrlich, hier sterben zu dürfen?«
    »Sie gestatten, dass ich da anderer Meinung bin.«
    »Sehr gern. Es wird Ihnen nur nichts nützen.«
    »Sie gehen also davon aus, dass ich mich einfach

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