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0755 - Blutnacht für Assunga

0755 - Blutnacht für Assunga

Titel: 0755 - Blutnacht für Assunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie die Tür freiwillig freigeben. Sie sprach nicht, nur ihren Kopf hatte sie zur Seite gelegt und schaute Carmen an.
    Du darfst nicht zögern! Tu es! Mach sie fertig!
    Den Mantel hatte Assunga aufgeklappt. Innen schimmerte er in einem satten Gelb, während der Stoff an der Außenseite dunkel wie die Nacht war.
    »Nun komm schon«, flüsterte Assunga und verhöhnte sie. »Komm her, Carmen, du kleine Vampirjägerin. Willst du nicht auch eine Hexe köpfen? Würde es dir keinen Spaß machen, mir den Kopf vom Hals zu schlagen und zuzusehen, wie er über den Boden rollt?«
    »Verschwinde, verdammt!«
    Assunga blieb gelassen. »Du hast uns geärgert. Du hast Fehler begangen, zu viele Fehler. Du hast…«
    Sie redete nicht mehr weiter, denn Carmen stieß zu. Dabei achtete sie nicht auf die Haltung einer Fechterin, für sie war nur wichtig, daß sie traf. Deshalb rammte sie ihr Schwert kurzerhand vor, als wäre sie eine Anfängerin.
    Das kam einem Aufspießen des Gegners gleich, und Fairneß spielte hier keine Rolle mehr.
    Treffer!
    In die Tür!
    Nicht in Assunga, denn die war plötzlich nicht mehr vorhanden. Carmen spürte, wie die Klingenspitze in die Tür rammte, wie sie sich durchbog, das Holz aber nicht verließ, sondern krumm wie ein Bogen steckenblieb, als wollte sie im nächsten Augenblick zerbrechen.
    Aber der Stahl aus Toledo hielt!
    Plötzlich fühlte sich die Frau erschöpft. Sie blieb auf der Stelle stehen, hielt auch weiterhin den Griff umklammert und wußte nicht mehr weiter. Sie hätte heulen können, statt dessen saugte sie die Luft mit weit geöffnetem Mund ein, als wollte sie diese trinken.
    Es war grauenhaft…
    Sie hörte sich selbst schluchzen und hinter sich Assungas Lachen.
    Carmen fragte sich nicht mehr, wie dieser schnelle Ortswechsel der Hexe möglich gewesen war, sie mußte das hinnehmen, und Assunga in ihrem Rücken zu wissen, war furchtbar.
    Die Hexe kam näher.
    Carmen hörte sie leise lachen. Ein Geräusch, das ihr einen Schauer über den Rücken jagte und dabei auch tief in ihr Inneres hineinjagte. Es wühlte sie auf, es machte sie fertig, denn sie wußte sehr gut, daß sie gegen diese dämonische Person nicht ankam.
    Die Furcht schnürte ihr die Kehle zu, und sie kam sich so schrecklich verloren vor. Nun konnte die andere Person mit ihr tun, was sie wollte. Sich zu wehren, würde keinen Sinn haben.
    Etwas strich kalt über ihren Nacken, und Carmen wußte nicht, ob es die Hände der Hexe waren oder der Atem. Die Stimme hörte sie dafür deutlicher.
    »Es ist vorbei, das mußt du einsehen. Ich bin stärker als du. Und ich werde dich auf eine kleine Reise mitnehmen, bei der du einen Bekannten kennenlernen wirst.«
    »Wohin?« keuchte sie.
    »Warte es ab!«
    In Carmen regte sich wieder die Widerstandskraft, und sie fragte sich, ob sie wirklich schon aufgeben sollte. Wäre es nicht besser, wenn sie etwas anderes tat, sich einfach wehrte und dafür sorgte, daß die andere Person noch…
    Ihre Gedanken wurden unterbrochen, denn sie spürte auf ihren Schultern den Druck der beiden Hände.
    Noch einmal bäumte sich Carmen Cavallo auf.
    Sie zerrte die Klinge aus dem dicken Holz der Tür und wirbelte noch in derselben Sekunde herum.
    Assunga ließ sie los.
    Einen winzigen Schritt machte sie nach vorn, trat sehr dicht an Carmen heran - und schloß ihren Mantel.
    Dies geschah so schnell, daß Carmen erst später begriff, was überhaupt passiert war.
    Da aber war es zu spät.
    Der Mantel hatte sich um sie geschlossen. Auf einmal war auch ihr Schwert wertlos geworden, es gab das Zimmer nicht mehr, nur noch die absolute Finsternis.
    Der Boden wurde unter ihren Füßen weggezerrt. Der Widerstand war weg, sie flog, sie schwebte, und ihre Gedanken schienen völlig auseinandergerissen zu werden.
    Carmen Cavallo hatte diesmal verloren…
    ***
    Die Schädel waren für uns einfach widerlich, und jedes Augenpaar schien sich besonders auf uns beide konzentriert zu haben und alles andere außer acht zu lassen.
    Hinter mir schloß Suko die Tür. Ich hörte seine Schritte, wie er mich passierte, dann erreichte er den Teppich und war nicht mehr zu hören. Er schüttelte den Kopf.
    Ich schwieg.
    Wir brauchten beide nichts zu sagen, wir verstanden uns ohne Worte. Es gab noch eine Chance, wo sich unsere Gastgeberin aufhalten konnte. Eine Tür führte ins Nebenzimmer, und auf sie ging ich zu. Als ich sie geöffnet hatte, durchstreifte mein Blick ein prächtiges, aber menschenleeres Bad, und eine zweite Tür, die der ersten

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