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0755 - Blutnacht für Assunga

0755 - Blutnacht für Assunga

Titel: 0755 - Blutnacht für Assunga Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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mit einer derartigen Wucht aufgerissen, daß es sich anhörte, als wäre sie auseinandergebrochen. Danach jagten wir wie zwei Tornados in den Raum und verschafften uns mit einem einzigen Blick die entsprechende Übersicht.
    Wir sahen auf dem Bett den Diener Manuel knien. Er drehte uns sein Gesicht zu, und wir erkannten natürlich, daß er sich in einen Vampir verwandelt hatte.
    Deutlich waren im Oberkiefer die beiden langen Zähne zu sehen.
    An der anderen Seite des Bettes war eine dunkelhaarige Frau zu Boden gefallen. Sie jammerte nur noch, aber sie war es gewesen, die uns durch ihre Schreie alarmiert hatte.
    Um die Frau kümmerte sich Suko, während ich mir den Blutsauger vornahm.
    Hatte er bei unserem Eindringen noch eine gewisse Sicherheit gezeigt, so änderte sich dies sehr schnell. Nun war sein Blick auf mein geweihtes Kreuz gefallen, und plötzlich leuchtete es in seinen Augen ängstlich auf, als wären dort zwei Lampen angezündet worden, die die reine Furcht abstrahlten.
    Er spürte die Aura des Kreuzes, machte sich klein und kroch auf dem Bett zurück, dem Oberteil entgegen, wo er sich auf dem Kopfkissen duckte.
    Ich ging von der Seite her auf ihn zu und hörte Sukos beruhigende Meldung, daß die Frau okay war.
    Ich lächelte. Der Blutsauger hatte es also nicht geschafft. Mir wäre es ein leichtes gewesen, ihn zu vernichten, nur hätte uns das nicht viel gebracht. Wir mußten endlich wissen, was hier gespielt wurde, und nur er konnte uns Auskunft geben.
    Deshalb ging ich weiter.
    Gar nicht mal schnell, Schritt für Schritt, und die Angst des Wiedergängers wuchs.
    Er konnte sich nicht mehr weiter zurückdrücken, dann hätte er in die Wand hineinkriechen müssen.
    Das war auch einem Vampir nicht möglich, so blieb er also in meiner Nähe, und ich konnte zusehen, wie er allmählich schrumpfte. Er machte sich klein, er drehte seinen Kopf dabei zur Seite, er wollte nichts mehr von dem geweihten Silberkreuz sehen, dessen Anblick ihm körperliche Schmerzen bereitete. Ich schaute noch für einen Moment gegen sein Profil, bevor er die Hand hob und sie gegen sein Gesicht preßte.
    Er litt.
    Das machte mir nichts aus. Für mich war er ein Wesen, das vernichtet werden mußte. Ich durfte ihn auf keinen Fall an das Blut eines Menschen herankommen lassen.
    Ich setzte mich auf das Bett.
    Auf der anderen Seite war es Suko gelungen, der Frau auf die Beine zu helfen. Ihr leises Jammern konnte ich deutlich hören. Wer immer sie auch war, sie hatte noch einmal Glück gehabt, da spielte es keine Rolle, ob sie nun einen Schock erlitten hatte oder nicht.
    Ich wartete, bis Suko und die Frau das Zimmer verlassen hatten. Mein Freund hatte sich mit einem kurzen Nicken von mir verabschiedet, er wußte, wie ich die Sache weiterführen würde.
    Die Tür fiel zu.
    Jetzt waren der Blutsauger und ich allein.
    Stille sickerte in das Zimmer, denn auch von dem Vampir hörte ich nichts. Er hatte den Mund geschlossen und war noch tiefer in sich zusammengesunken.
    Auch als ich mich bewegte, regte er sich nicht. Ich wollte seine Angst nicht noch weiter verstärken, deshalb hatte ich die Hand um das Kreuz geschlossen. So konnte Manuel es nicht sehen.
    »Okay«, sagte ich leise. »Ich weiß, wer du bist. Aber ich weiß nicht, was dich getrieben hat, zu einem Blutsauger zu werden. Deshalb willst du es mir erzählen.«
    Vor mir hockte zwar ein Vampir, aber Blutsauger wie er verstanden sehr gut die menschliche Sprache. Er hatte also jedes Wort gehört, und ich wartete auf eine Reaktion.
    Es tat sich nichts.
    Ich rückte näher, ohne allerdings mein Kreuz wieder offen zu zeigen.
    Da zuckte er zusammen, seine Hand sank so weit nach unten, daß die Augen freilagen, und er drehte auch den Kopf..
    Wir schauten uns an.
    Oft genug hatte ich einem Vampir ins Auge gesehen und kannte auch den Ausdruck der Blutgier, der sich darin abzeichnete. Bei ihm war er verschwunden. In den dunklen Pupillen leuchtete einzig und allein die Angst vor dem Kreuz.
    »Du hast mich verstanden?«
    Er gab keine Antwort.
    »Ich will wissen, was passiert ist!«
    Der Blutsauger bewegte seinen Mund. Den Kopf hatte er so gedreht, daß er im Schatten der Wand lag. Jedes Licht war ihm einfach zuwider. In seinen Augen flackerte es. Ich versuchte, das Zeichen zu deuten. Es war durchaus möglich, daß er sich wieder fing und seine große Angst darüber vergaß.
    Dann allerdings mußte ich mit einem Angriff rechnen. »Ich habe nicht viel Zeit!«
    Dann ruckte er herum. Nicht nur mit dem Kopf,

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