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0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit

Titel: 0762 - Die Prinzessin aus der Urzeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Eilande und deshalb nicht unbedingt für den Tourismus geeignet. Doch wer ein Boot besaß und seine Ruhe haben wollte, der konnte sie anlaufen und für Stunden am Strand oder auf den manchmal weißen Felsen liegen und die Seele baumeln lassen.
    Nur wenige Boote schwebten hier auf den Wellen, aber sie brachten mich wieder auf die Idee einer Jacht, die Kiriakis gehörte. Ich suchte sie, wobei mich Bill störte, denn er stieß mich an.
    »John, schau mal nach Norden.« Um mich zu unterstützen, deutete er in die Himmelsrichtung.
    Ich folgte ihm.
    »Was ist denn?«
    »Siehst du den Reflex?«
    Ich entdeckte ihn, als mich Bill darauf aufmerksam gemacht hatte. Es war mehr ein flirrender Blitz in der siedenen Bläue des Himmels, der aber hatte seine Ursache.
    »Das ist ein Hubschrauber!«
    »Richtig, und ich kann mir vorstellen, daß er von einem bestimmten Platz aus gestartet ist.«
    »Die Jacht?«
    Bill Conolly las mir die beiden Worte von den Lippen ab. Er nickte, und sein Gesicht zeigte großen Ernst.
    Die Kanzel dämpfte den Lärm des Motors und der Rotoren recht gut. Deshalb hatte auch Spimanes unser Gespräch mitbekommen. »Kiriakis wird geflohen sein. Der hat festgestellt, daß es für ihn nichts mehr zu holen gibt.« Plötzlich lachte er, nur klang es nicht fröhlich.
    Ich zerquetschte eine Verwünschung. Dabei hätte ich mir das denken können. Der Grieche hatte eine Niederlage erlitten. Ein Großteil seiner Leute hatte nicht so funktioniert, wie es hatte sein sollen. Das machte ihn natürlich nervös. Zudem mußte er sich auf dem Schiff ähnlich gefangen vorkommen wie wir uns auf der Insel.
    Bevor er das Risiko einer Niederlage einging, wurde er zur Ratte und verließ das sinkende Schiff.
    »Den holen wir nicht mehr ein!« kommentierte Bill. Er legte den Hubschrauber in eine Kurve und ließ ihn gleichzeitig sacken. »Wir werden trotzdem dort unten landen. Ich bin mal gespannt, wie der Leib reagiert, wenn der Kopf ab ist.«
    »Die Vorsicht bleibt bestehen.«
    »Sicher.«
    Ohne es ausgesprochen zu haben, befürchteten wir beide, daß wir von der Jacht aus beschossen werden konnten, wenn wir zur Landung ansetzten, aber das Risiko mußten wir eingehen. Sollte es der Fall sein, so würden wir uns nicht wehren, sondern den Kurs wechseln und auch in Richtung Norden verschwinden.
    Besser wäre natürlich eine Landung gewesen und auch ein Gespräch mit Kiriakis' Mannschaft.
    Möglicherweise konnten wir erfahren, wohin er sich gewandt hatte.
    Wir behielten die Jacht im Blick. Auf ein Fernglas konnte ich verzichten, da wir uns dem Ziel ziemlich schnell näherten und Einzelheiten ausmachten.
    Man hatte uns gesehen. Auf dem Deck war die Mannschaft versammelt. Allerdings deutete nichts darauf hin, daß man auf uns schießen wollte. Keiner trug sichtbar eine Waffe, das nämlich hätten wir sehen müssen, weil wir schon sehr dicht herangeflogen waren. Allerdings wußten wir nicht, wie es hinter den Aufbauten aussah, ob sich dort jemand versteckt hielt und nur auf einen günstigen Augenblick lauerte.
    Wieder ging es bergab wie im Fahrstuhl. Die Jacht kam sehr schnell näher. Hinter mir hörte ich Spimanes erschreckt flüstern. Es sah auch gefährlich aus, was Bill da machte. Er ließ die Maschine nicht nur sinken, er flog auch gleichzeitig auf dem alten Kurs weiter und der weiten Dünung entgegen, als wäre sie der perfekte Landeteppich. Nur unterbrochen von dem weißen Heck der Jacht.
    Bill zog die Maschine noch einmal hoch. Schwungvoll geschah dies. Ich merkte, daß er Spaß dabei hatte. Ein Lächeln lag wie festgemauert auf seinen Lippen.
    Dann wurde er »vernünftig«. Die letzten Meter legten wir sehr langsam zurück, schwebten plötzlich über den Aufbauten, blieben in der Luft stehen, bevor wir nach unten sanken.
    Es war nicht einfach, eine gute Landung hinzulegen, denn das Schiff bewegte sich in der Dünung.
    Bill schaffte es trotzdem.
    Mit beiden Kufen zugleich berührte er das Deck der Jacht. Die Besatzung hielt sich in sicherer Entfernung auf. Ich war gespannt, wie sich die Männer verhalten würden. Bisher jedenfalls hatten sie sich nicht feindlich gezeigt.
    Ich drehte mich um und schlug unseren beiden Passagieren vor, in der Maschine zu bleiben.
    »Willst du sofort wieder starten?« fragte der Grieche. Er nahm eine Maschinenpistole an sich. »Ich werde euch den Rücken decken.«
    »Ja, das kannst du. Aber ich rechne damit, daß wir sehr bald wieder verschwinden. Kiriakis wird kaum etwas zurückgelassen haben, das für

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