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0778 - Draculas blutige Brautnacht

0778 - Draculas blutige Brautnacht

Titel: 0778 - Draculas blutige Brautnacht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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vorging. An ihrer Stelle wäre es ihm möglicherweise ebenso ergangen, aber das wollte er dahingestellt sein lassen. Um Frantiseks Lippen huschte ein Lächeln, als ihm die Lösung einfiel. Es war ein Rezept, ein altes Hausmittel, das Streit schlichten und Freundschaften wieder zusammenkleben konnte.
    Aus dem Schrank holte er die große Flasche mit der wasserhellen Flüssigkeit. Die Gläser brachte er gleich mit und deponierte alles in die Mitte des Tisches.
    »Das ist die Lösung!«, sagte er.
    Die beiden Männer schauten ihn entgeistert an. »Sollen wir… sollen wir einen trinken?«, fragte Krishan. Er nahm gern einen Schluck und leckte sich bereits die Lippen.
    »Wenn du nicht willst, kannst du es auch bleiben lassen. Aber mein Selbstgebrannter hat viele Probleme aus der Welt geschafft.«
    »Der ist wie ein Hammer, oder?«
    »Ein doppelter.«
    Sie waren einverstanden, und Marek schenkte die Gläser der beiden bis zur Hälfte voll. Sein eigenes füllte er nur fingerbreit, was nicht auffiel.
    »Na denn«, sagte er und hob sein Glas an. »Auf dass wir die Furcht vor den Blutsaugern aus unseren Herzen herausbrennen.«
    Der Spruch war rauh und herzlich. Er passte in das Land, in dem sie lebten. Hier machte man sich nichts vor.
    Sie kippte den Schnaps weg.
    Marek war ihn gewohnt, die beiden anderen nicht. Und die erlebten ihr blaues Wunder. Beide rissen die Münder auf und schnappten verzweifelt nach Luft. Branco Uljaki lief knallrot an, während Krishan den Wunsch hatte, gurgeln zu wollen, jedenfalls hörten sich die Geräusche so an, die aus seinem Mund drangen. Als Frantisek Marek sein Glas wieder abstellte, musste er lächeln, und er nickte auch zufrieden, weil er wusste, dass seine Gäste jetzt andere Probleme hatten.
    »Noch einen?«, fragte er. »Ihr wisst doch, auf einem Bein kann man nicht stehen.«
    Die beiden schwiegen. Sie atmeten, sie röchelten dabei, sie schüttelten die Köpfe, und Marek musste wieder lächeln. »Was ist mit euch? Ihr seid nichts gewohnt.«
    »N-n-nein…«, hauchte Branco Uljaki und hatte dabei das Gefühl, es würden Flammen aus seinem Mund schlagen und alles in Brand setzen.
    Krishan saß nur da und schüttelte den Kopf. Er konnte nicht einmal hauchen.
    Der Pfähler war zufrieden. Er nickte und schaute die beiden der Reihe nach an. »So«, sagte er, »noch mal von vorn. Was habt ihr da noch besprochen…?«
    Er bekam keine Antwort. Dafür drehte Uljaki den Kopf und starrte gegen die Fensterscheibe. Er bekam dabei nicht nur eine Gänsehaut, sondern auch das große Zittern.
    »Was ist denn?«, fragte Marek.
    »Da… da … war jemand.«
    »Am Fenster?«
    Branco nickte. »Ja, genau da. Ich habe ein Gesicht gesehen, ein richtiges Gesicht.«
    Marek floss ein Schauer über den Rücken. Seine Hand legte er auf seinen im Gürtel steckenden Pfahl. Er zog ihn noch nicht hervor, sondern näherte sich mit langen Schritten der Eingangstür, um sich dort im toten Winkel aufzubauen.
    Es klopfte…
    Vampire klopfen nicht, dachte Marek und rief deshalb: »Kommen Sie rein!«
    Die Tür wurde aufgestoßen. Ein Mann schob sich in das Zimmer, und Marek entspannte sich, denn er hatte seinen Freund John Sinclair erkannt…
    ***
    Ich drückte die Tür hinter mir zu und atmete zunächst einmal tief durch. Das war geschafft. Einen Schritt ging ich in den Raum hinein und nahm sofort den bestimmten Geruch wahr, der nur von Mareks Schnaps stammen konnte. Die Flasche und die leeren Gläser auf dem Tisch gaben mir dann die Bestätigung.
    Marek hatte bei meinem Eintritt gelächelt. Als er mein ernstes Gesicht sah, zerfaserte sein Lächeln, und er fragte mich sofort: »Du hast sie gesehen, John?«
    Ich nickte.
    »Komm, setz dich.« Er führte mich an den Tisch, wo ich mich niederließ und zusammenzuckte, als ich mit meinem Kreuz gegen die Rückenlehne stieß. Marek wollte wissen, ob ich verletzt war, ich winkte nur ab und sagte einen folgenschweren Satz: »Sie sind im Ort. Sie haben es geschafft, nach Petrila zu kommen.«
    Stille, die im ersten Moment eintrat. Niemand wollte etwas sagen.
    Jeder hing seinen Gedanken nach.
    »Und weiter?«, fragte Marek.
    »Sind nur noch vier.«
    Er wusste sofort Bescheid. »Dann hast du eine von ihnen ausschalten können?«
    »Nein, nicht sie, sondern einen. Es war dieser Peter!«
    Den Namen hatte auch Uljaki verstanden. Er schoss von seinem Stuhl hoch und sprach mich und auch Marek an. »Was ist mit Peter? Was ist geschehen? Ist er ein…?«
    Marek drückte ihn auf den Stuhl zurück.

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