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0788 - Eine Falle für das MODUL

Titel: 0788 - Eine Falle für das MODUL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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unvollkommen wiederzugeben, daher konnte Kaarmansch-Xes nicht wissen, ob das gefangene Wesen ihn veralbern wollte. „Was erforschst du?" fragte Kaarmansch-Xes weiter.
    Aus den Augenwinkeln heraus verfolgte er, wie seine Flotte die Zahl der kleinen Keulenschiffe systematisch dezimierte. Die größte Zahl der kleinen Schiffe hatte sich in die Wolke abgesetzt, auch dort tobten die Kämpfe mit großen Verlusten, vor allem auf seiten der kleinen Keulenschiffe, die sich aber noch immer verbissen zur Wehr setzten und für die Hulkoo-Einheiten nicht ungefährlich waren. „Was sich erforschen läßt", lautete die wenig befriedigende Antwort.
    Kaarmansch-Xes spürte Ärger in sich aufsteigen, aber er schluckte ihn hinunter. Einstweilen war es vorzuziehen, wenn er ruhig blieb und seine Fragen gelassen stellte. Für andere Maßnahmen, die dem Gefangenen das Sprechen erleichtern würden, war später noch genügend Zeit. „Und in wessen Auftrag?"
    Kibat Gafed stieß einen erstaunten Pfiff aus. „Ich weiß es nicht", antwortete er.
    Gafed war erschüttert, auch wenn der Hulkoo das nicht erkennen konnte. Gafed erinnerte sich, daß er einmal gewußt hatte, in wessen Auftrag er forschte; er erinnerte sich auch, daß er dies noch vor kurzer Zeit gewußt hatte. Nun war diese Information verschwunden, als habe sie nie existiert. Rasch vergaß Gafed dieses Problem.
    Langsam streckte er einen Arm aus und faßte behutsam nach einem der Stachel, die aus dem Pelz seines Gegenübers wuchsen. Die Hulkoos erstarrten förmlich.
    Vorsichtig zog Gafed an dem Stachel. Er bewegte sich nur geringfügig, um so rascher und heftiger dagegen bewegten sich die Arme des Hulkoos. Ein wuchtiger Hieb traf Kibet Gafed, ohne ihm jedoch Schaden zuzufügen. Ein Körper von seiner Schwere war durch einen solchen Schlag nicht umzuwerfen.
    Gafed interpretierte den Sachverhalt falsch und erwiderte das Grußritual. Der vor ihm stehende Hulkoo taumelte einige Schritte zur Seite und bellte auf. „Bist du von Sinnen?" brüllte Kaarmansch-Xes wütend. „Keineswegs", antwortete Gafed freundlich.
    Das Betragen des lebenden Sitzkissens ging über die Kräfte des Hulkoo-Kommandanten. „Packt den Burschen und stellt ihn unter einen Durchleuchter", befahl er. „Ich will wissen, wie er in seinem Innern beschaffen ist."
    Gafed gab einen freudigen Pfiff von sich. Vielleicht konnten ihm die Hulkoos bei der Lösung seiner brennendsten Fragen helfen.
    Getreulich lieferte der Translator des Hulkoo-Kommandanten eine sinngemäße Übertragung von Gafeds Äußerung. Kaarmansch-Xes glaubte seinen Sinnen nicht mehr trauen zu können.
    Seine Männer hatten das Schiff des merkwürdigen Fremdlings schwer beschädigt, den Forscher gefangengenommen und verhört - und der Forscher freute sich auf die Fortsetzung dieses Verhörs. War das merkwürdige Sitzkissen vielleicht durch den Beschuß geistig gestört worden? „Schafft ihn fort!" entschied Kaarmansch-Xes.
    Gehorsam packten die Hulkoos Gafed und hoben ihn ächzend in die Höhe. Der Forscher gab einen Pfiff von sich, den der Translator nicht zu übertragen vermochte.
     
    *
     
    Sobald sich das Schott hinter den Hulkoos und ihrem Gefangenen geschlossen hatte, setzten die Hulkoos Gafed unsanft auf dem Boden ab. „Du kannst wohl auch ohne unsere Hilfe laufen", bellte der Anführer der kleinen Gruppe den Forscher an. „Gewiß!" beruhigte Gafed ihn.
    Gern hätte er LOGIKOR um Rat gefragt, aber er hatte das sichere Gefühl, daß diese Unterhaltung vom Translator des Hulkoos übersetzt worden wäre. Nichts konnte Kibat Gafed in diesem Augenblick weniger lieb sein.
    Gafed wußte, daß er dieses Schiff nicht mehr verlassen würde. Der einzige noch offene Punkt seiner Zukunft war die Frage, wie sein Tod sich ereignen würde. Gafed wußte es nicht, aber er vermutete, daß man ihm eine - wenn auch tödliche - Hintertür offengelassen hatte, um zu verhindern, daß er Informationen preisgab. Gern hätte Gafed die verzwickte Lage mit seinem Sektionsleiter besprochen, der ihn und neunundsechzig andere Forscher zu betreuen hatte.
    Aber Gafeds s-Tarvior war, wie alle Sektionsleiter, an Bord des MODULS zurückgeblieben.
    Die Hulkoos würden ihn befragen, weit eindringlicher als ihr Kommandant dies getan hatte.
    Kibat Gafed wußte, daß er auf normale Fragen sehr häufig keine Antwort geben konnte, und er konnte sich ausrechnen, daß die Hulkoos damit nicht zufrieden sein würden. Wahrscheinlich würden sie zu ausgefeilten Befragungsmethoden

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