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0793 - Als der Engel Trauer trug

0793 - Als der Engel Trauer trug

Titel: 0793 - Als der Engel Trauer trug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eines erwachenden Stein-Engels mit dem Gesicht eines Dämons?
    Noch immer funkelten ihn die Augen an. Sie erinnerten ihn an zwei böse Kanäle, in die Laternen hineingedrückt worden waren, um die Eingänge zu markieren.
    Der kalte Druck auf seiner rechten Schulter löste etwas in seiner Erinnerung aus. Er wusste im ersten Moment nicht, was es war, bis er sich vorsichtig herumdrehte und sie sah.
    Das war die Geisterfrau!
    Sie stand wieder vor ihm, sie verstärkte den Druck ihrer rechten Hand, denn in der linken Armbeuge hielt sie noch das bleiche Kind, dessen Augen geschlossen waren. Die Gestalt ließ ihre Hand auf der Schulter des entsetzten Mannes liegen. Sie verstärkte den Druck und auch den Zug, so zerrte sie ihn zurück, und Pete Ashley bewegte seine Beine automatisch. Als er stolperte und nach hinten kippte, fing die geisterhafte Erscheinung ihn ab. Sie sorgte auch für eine erneute Drehung, so dass der Engel des Schreckens aus seinem Blickfeld verschwand.
    Während ihrer Tat sprach sie kein Wort. Sie führte den Zeugen weg, und Pete merkte überhaupt nicht, wo er sich befand. Er musste sich vorkommen wie ein Schlafwandler, der einen ihm unbekannten Weg ging, bis er schließlich ein Ziel erreichte.
    Sein Ziel war das kleine Friedhofstor. Erst als er die Kühle des Metalls an seiner Hand spürte, da wurde ihm bewusst, dass er sich nicht mehr auf dem Friedhof befand.
    Er stand direkt davor, schaute sich um und stellte fest, dass die Geisterfrau verschwunden war. Sie hatte ihn allein zurückgelassen.
    Nur mehr die feuchten Nebeltücher umwehten ihn und drückten den Schauer fester gegen seinen Rücken.
    Pete setzte sich auf die Torkante.
    Er wollte nachdenken, um seine Erlebnisse so besser verarbeiten zu können. Das gelang ihm nicht. Er war zu sehr verwirrt. Er hatte etwas gesehen, das es nicht gab. Auf diesem verfluchten Friedhof hatte der Schrecken seine Heimat finden können. Er hatte nicht nur eine geisterhafte Frau mit einem, ebenfalls geisterhaften und wie tot wirkenden Kind gesehen, sondern auch einen Engel, der kein nettes Gesicht aufwies, sondern eine Dämonenfratze.
    Das war zu viel.
    Er wollte es nicht wahrhaben.
    Plötzlich fing er an zu schreien. Er musste es tun. Seine Schreie wehten in den Nebel hinein, wo sie sich zu schaurigen Echos veränderten. Er konnte nicht mehr anders, er trampelte mit den Füßen auf, er schrie, er schlug sich selbst, und dann rannte er weg.
    Einfach los, quer über die Wiesen, dann über den Acker, und er hatte, ohne dass es ihm eigentlich bewusst war, die Straße erreicht, wo auch sein Wagen stand.
    Diesmal übersah er den Graben. Er fiel hinein. Wasser umklammerte eiskalt seine Füße. Er schlug um sich, krallte sich in der feuchten Erde fest und kroch aus dem Graben hervor.
    Auf allen vieren bewegte er sich über den Asphalt der Straße. Pete kam sich selbst vor wie ein Tier, das von einem anderen gejagt wurde und sich nur noch verstecken wollte. Hinein in sein Auto. Wegfahren und nie mehr zurückkehren.
    Pete Ashley hörte das Brummen zwar, registrierte es aber kaum.
    Auch nicht das Licht, das ihn im Nebel wie ein heller Dampf traf. Er sackte zusammen, blieb mitten auf der Fahrbahn liegen und dachte nur: Überfahrt mich doch…
    ***
    »Und du glaubst fest daran, dass wir den Kinderräuber finden?«, fragte Dean Seegal seinen Kollegen.
    »Leichenräuber, Dean.«
    »Ja, auch das.«
    »Ich bin davon überzeugt.«
    Dean schaute seinen Kollegen Pat Foster, der drei Jahre länger bei der Polizei war als er, fest an. Er wollte etwas dagegen sagen, aber Foster kam ihm zuvor.
    »Wir werden in dieser Nacht etwas finden, das kann ich dir versprechen. Das habe ich im Gefühl.«
    Seegal lachte. »Das glaube ich dir sogar. Irgendwas bestimmt.« Er hauchte in seine Hände, obwohl es in dem Steifenwagen warm genug war. »Fragt sich nur, ob wir davon begeistert sein werden.«
    »Abwarten, Dean.«
    »Das tue ich schon die ganze Zeit. Aber du willst ja fahren, Pattric.«
    »Klar, ich bin länger dabei.«
    »Die drei Monate…«
    »Sind wichtig. Und jetzt störe mich nicht mehr, ich muss mich konzentrieren.«
    Da hatte er nicht gelogen, denn der Nebel hatte sich genau dort verdichtet, wo die Straße durch den Wald führte. Man konnte die berühmte Hand vor Augen nicht mehr sehen, aber es gab eigentlich kein Wetter, das die beiden Polizisten von ihrem Dienst hätte abbringen können. Besonders nicht in den letzten Wochen, wo fünf tote Kinder aus ihren Särgen gestohlen worden

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