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0795 - Entführt in die Totenstadt

0795 - Entführt in die Totenstadt

Titel: 0795 - Entführt in die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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einzige Spur, die sie hierher führen kann, sind diese Menschen.«
    »Selbst wenn sie die Entführer finden, so könnten sie niemals hierher in die Totenstadt gelangen.«
    »Ich wünsche nicht, darüber zu diskutieren. Du wirst die Menschen töten. Führe ihre Seelen hierher, auf dass sie auf ewig durch die Gassen meiner Stadt irren.« Yama winkte ab, und Yamaduta verließ den Raum. Der Totengott wusste, dass er sich auf seinen Boten verlassen konnte.
    Er hatte Recht mit dem, was er sagte. Niemand konnte nach-Yamapura gelangen. Normalerweise…
    Doch Vasus Künder, der verfluchte Zamorra, hatte eine Affinität zu-Yama, seit er ihm damals einen Gehorsamsbann aufgezwungen hatte. Zamorra hatte ihm, dem Totengott, der mit einem gestaltveränderten Astralkörper gegen ihn kämpfte, einen Gehorsamkeitsbann aufgezwungen. [5]
    Diesen Bann hatte Yama in den vielen Jahren, die seitdem vergangen waren, längst abgeschüttelt, doch Zamorra war in den magischen Künsten bewandert, und es mochte ihm möglich sein, aufgrund der damaligen Begegnung einen Weg nach-Yamapura zu finden.
    Selbst wenn ihm das gelingen würde, konnte er ihm nicht gefährlich werden, davon war er überzeugt, doch er wollte seine Zeit nicht mit Unwesentlichem verschwenden. Jetzt, da Vasu endlich in seiner Gewalt war, würde er zum großen Coup ausholen. Er würde Brahma, das Erste Bewusstsein des Universums, von seinem Thron stoßen und selbst die Stellung des indischen Hauptgottes einnehmen.
    Vasu war der Schlüssel dazu!
    Yamas dröhnendes Gelächter hallte von den Wänden seines Thronsaals wider.
    Bald, bald schon war es soweit…
    ***
    Die Leichen-Verbrennungsstätte am Rand von New Delhi
    »Wo - ist -Vasu?!« Ashas Stimme ließ an Dringlichkeit nichts zu wünschen übrig. Bange fragte sich Zamorra, ob sie besser schauspielern konnte, als er es je lernen würde, oder ob sie wirklich kurz davor stand, die Nerven zu verlieren und dem Kerl eine Kugel in den Kopf zu jagen.
    Er bewegte sich ein wenig auf Asha zu, unauffällig, wie er dachte. Asha bemerkte es jedoch sofort. »Bleib mir vom Hals!«, schnauzte sie ihn an. »Das ist eine Sache zwischen ihm und mir!«
    »Das ist es nicht«, sagte Zamorra beschwörend. »Denk an Shivas Worte!«
    »Ich vergesse nicht, was er mir mitteilte.«
    Diese Antwort wertete Zamorra als gutes Zeichen, doch eine kleine Stimme des Zweifels blieb, die ihn hartnäckig fragte, ob er sich mit dieser Einschätzung nicht täusche…
    Auch der bedrohte Entführer reagierte auf Zamorras Äußerung. »Shiva?«, stieß er hervor. »Was hat Shiva damit zu tun?«
    »Mehr als dir Recht sein kann, denn ich denke, dein Auftraggeber wird auf Shiva nicht gut zu sprechen sein.«
    Der Entführer Vasus senkte den Kopf. »Ich… ich hatte keine andere Möglichkeit. Ich muss tun, was er sagt.«
    »Wer?« Asha bemerkte, dass sie ganz nahe daran waren, die Hintergründe zu erfahren.
    »Ich darf es nicht sagen«, wimmerte der Verbrecher.
    »Du sagst es, oder du stirbst!«, schrie Asha ihn an und jagte eine Kugel in die Wand neben ihm. Zamorra zuckte zusammen. Das ging ihm zu weit. Was Asha da tat, grenzte an psychische Folter.
    Doch ehe er eingreifen konnte, brach der Widerstand des Entführers unter dem Druck, den Asha auf ihn ausübte. »Yamaduta!«, rief er. »Yamaduta gab uns den Befehl, den Knirps zu entführen.«
    »Der Knirps ist mein Sohn!« Asha trat wütend gegen die Wand.
    »Dein Sohn?«, wunderte sich der Kerl, doch er kam nicht dazu, weiter nachzufragen. Asha traf ihn mit einem Faustschlag punktgenau am Kinn, und er wurde ohnmächtig.
    »Verschnüren wir sie«, sagte Asha, »und geben wir meinen Ex-Kollegen Nachricht, dass vier Bündel hier auf sie warten.«
    »Wer ist Yamaduta?«, fragte Zamorra. Der Name kam ihm vage bekannt vor.
    »Das fragst du besser nicht«, sagte Asha. »Denn die Antwort wird dir nicht gefallen.«
    »Ob es uns gefällt oder nicht, ist nicht relevant«, reagierte Nicole pikiert. »Es hat mir zum Beispiel auch nicht gefallen, wie du mit dem Typen hier umgegangen bist«, sagte sie und deutete auf den Ohnmächtigen, der am Ende die gewünschte Auskunft gegeben hatte. »Aber daran hast du dich nicht gestört.«
    »Glaubt ihr etwa im Ernst, ich hätte ihn umgenietet?«
    »Hm«, machte Zamorra und dachte, dass ihm schon die Bezeichnung umgenietet ganz und gar nicht gefiel.
    »Das darf ja nicht wahr sein! Was denkt ihr denn von mir?«, begehrte Asha auf. Zamorra beschloss, darauf lieber nicht zu antworten und sah aus dem

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