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0795 - Entführt in die Totenstadt

0795 - Entführt in die Totenstadt

Titel: 0795 - Entführt in die Totenstadt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Montillon
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irgendwo in einem der Gebäude sein.« Zamorra war erstaunt, welche Größe die Anlage hatte. Es waren drei fabrikähnliche Anlagen auf dem riesigen Gelände verteilt, jedes einzelne in etwa so groß wie ein westliches Dreifamilienhaus.
    »Still«, zischte Nicole.
    Sie standen im Schatten eines kleinen Schuppens, der sich im Innenbereich des Geländes befand. Jetzt hörte auch Zamorra das Geräusch aus dem mittleren der Gebäude, in dessen Nähe sie sich glücklicherweise befanden. Es hätte des Lichtes, das im zweiten Stock angezündet wurde, nicht mehr bedurft.
    »Jetzt haben wir sie!« Asha presste grimmig die Lippen aufeinander und marschierte los.
    »Wir sollten uns ein wenig absprechen«, meinte Nicole. Mit Zamorra konnte sie blind Zusammenarbeiten, sie beide konnten sich hundertprozentig aufeinander verlassen, jeder wusste, wie der andere handeln würde. Im Zusammenspiel mit Asha waren sie hingegen wesentlich ungeübter, es fehlten sowohl die Erfahrung als auch die Kooperation Ashas.
    Zumal Asha wahrscheinlich immer unberechenbar bleiben würde. Sie war eine typische Einzelgängerin, was ihr nach Zamoiras Meinung irgendwann einmal das Genick brechen konnte.
    »Quatsch, absprechen«, antwortete Asha und verdrehte die Augen. »Wir gehen rein und schnappen uns die Kerle. Mit denen mache ich kurzen Prozess.« Dann war sie schon vorausgeeilt und hatte die Tür des Gebäudes geöffnet.
    Zamorra und Nicole blieb nichts anderes übrig, als ihr zu folgen. »Wir können sie nicht alleine da rein lassen.« Zamorra ließ einen kurzen Seufzer folgen. »Wir gehen rein und schnappen uns die Kerle. Ein phantastischer Plan. Wer sonst außer Asha Devi kann so viel Kreativität aufbringen?« Doch was ihm noch weit mehr Sorgen bereitete, waren Ashas letzte Worte.
    Nicole verdrehte die Augen. Es gelang ihnen kaum, Asha zu folgen, die soeben das Treppenhaus hoch hechtete. Nur mühsam holten sie ihren Vorsprung auf. Im zweiten Stock angelangt blieben sie stehen. Von rechts drangen deutliche Geräusche an sie heran. Asha zückte eine Pistole und deutete auf die dritte Tür neben ihnen.
    Als Zamorra das Wort ergreifen wollte, bestimmte Asha das weitere Vorgehen, indem sie handelte, ohne zu fragen. »Ohne Plan«, rief sie, eilte zu der Tür, hinter der sich die Entführer ihres Sohnes aufhalten mussten, legte prüfend die Hand auf die Klinke, nickte zufrieden - und riss die Tür auf.
    »Sie weiß nicht mal, wie viele da drin zu überwältigen sind«, schimpfte Nicole, eüte Asha aber dennoch ohne zu überlegen hinterher. Alleine hatte sie definitiv keine Chance.
    Asha hatte die Waffe auf die Decke des Zimmers gerichtet und jagte eine Kugel hinein. »Polizei! Sie sind hiermit verhaftet und werden keinen Widerstand leisten!«
    Die Kerle - Zamorra registrierte vier Gegner, als er hinter Asha in das Zimmer huschte - dachten nicht daran, Ashas Befehl Folge zu leisten. Im Gegenteil. Einer von ihnen riss eine Waffe aus seiner Jacke hervor und schoss ohne Vorwarnung in erstaunlichem Tempo auf die Angreifer.
    Sein Ziel war Asha gewesen, die einzige, die ebenfalls sichtbar bewaffnet und damit die gefährlichste Gegnerin war. Asha ließ sich geistesgegenwärtig zu Boden fallen, die Kugel schlug ein Loch in den ehemals weißen Verputz des Zimmers. In derselben Bewegung schoss Asha zurück. Der Kerl schrie auf und starrte auf seine Hand, die eben noch die Pistole gehalten hatte.
    Asha hatte zielgenau getroffen.
    Die drei Kumpane des Verwundeten waren unterdessen nicht untätig geblieben. Jeder stürmte auf einen der Angreifer zu.
    Als Zamorra den plumpen Ansturm sah, entspannte er innerlich. Die Kerle waren keine ernsthaften Gegner für sie, ihr Kampfstil zeigte deutlich, dass sie ihnen weit unterlegen waren. Der Muskelprotz, der sich ihn als Ziel seiner Attacke ausgesucht hatte, stieß mit seiner rechten Faust auf Zamorras Kinn zu.
    Zamorra steppte leichtfüßig zur Seite, die Faust, die für ihn bestimmt war, donnerte gegen das Türblatt. Der Muskelprotz jaulte auf, ein knackendes Geräusch drang an Zamorras Ohren, der mit einem Handkantenschlag die Attacke beendete. Ohnmächtig sank der Kerl zu Boden.
    Zamorra wirbelte herum, um seinen Gefährten zu Hilfe zu kommen.
    Sein Blick wanderte zu Nicole, die gerade einen eleganten Fußtritt in die Magengrube eines kahlköpfigen Zwei-Meter-Mannes landete. Der krümmte sich zusammen. Zamorra musste trotz der Hektik und der Kampfsituation schmunzeln, als er sah, wie Nicole denselben Handkantenschlag

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